Höchstadter Kinder lernen den Klapperstorch kennen

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Unter den neugierigen Blicken der Kinder beringte Edmund Lenz die Jungstörche. Fotos: Larissa Händel
Unter den neugierigen Blicken der Kinder beringte Edmund Lenz die Jungstörche. Fotos: Larissa Händel
Gruppenweise durften die Kleinen die Tiere streicheln. Foto: Larissa Händel
Gruppenweise durften die Kleinen die Tiere streicheln. Foto: Larissa Händel
 
Foto: Larissa Händel
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Die Kleinen der Höchstadter Kita St. Michael beobachteten Edmund Lenz bei der Beringung von vier Jungvögeln zu Identifikationszwecken.

Einen Ausflug der ganz besonderen Art erlebten 135 Kinder der Höchstadter Kindertagesstätte St. Michael. Zusammen mit ihren Erzieherinnen machten sie sich am Donnerstag auf den Weg in die Innenstadt, um hautnah dabei zu sein, wenn der Storchenbeauftragte der Stadt, Edmund Lenz, die Beringung bei den Jungstörchen durchführt.

Im Vorhinein haben sich die Drei- bis Sechsjährigen schon gründlich mit den gefiederten Tieren auseinandergesetzt. Denn im Kindergarten geht es momentan fränkisch zu. Im Zuge des Projektes "Hand in Hand durchs Frankenland" gingen die Kinder Anfang Mai auf Entdeckungstour in die Innenstadt, wo sie etwa die Brückenbaustelle oder das Schloss erkundeten. Und um sich ein umfassendes Bild vom Frankenland machen zu können, durfte natürlich auch eine Besichtigung der Störche nicht fehlen.

Edmund Lenz, der sich seit knapp 40 Jahren um die Höchstadter Störche kümmert, begab sich unter großem Gejubel vonseiten der Kinder auf einer Drehleiter der Höchstadter Feuerwehr in luftige Höhen. Herunter kam er mit einem Korb, in dem sich vier junge Störche befanden. Als er sie auf einen Teppich legte, staunten die Kinder nicht schlecht. "Die sind ja tot!", rief der ein oder andere entsetzt.

Aber Lenz konnte beruhigen: "Das ist das typische Verhalten. Die Vögel drücken sich ganz flach auf den Boden und stellen sich tot, um einen geringen Anreiz für den Feind zu bieten." Nachdem Lenz die Tiere zu Identifikationszwecken beringt hatte, stand für sie eine Streicheleinheit an. Gruppenweise durften die Kinder das schwarz-weiße Gefieder vorsichtig berühren. Hoch über ihren Köpfen zogen währenddessen Storchenmama Anna und Storchenpapa Gerome ihre Kreise und ließen ihr charakteristisches Klappern hören.


Nest ist jetzt wasserdurchlässig

Das Aufgeschau um den Nachwuchs war das Paar aber mittlerweile schon gewohnt. Und auch für die Jungstörche ging von dem regen Gewusel keine Bedrohung aus. Viel größer ist laut Lenz die Gefahr, dass ihnen das Regenwasser, das sich im Nest ansammelt, zum Verhängnis wird und sie dadurch verenden. Dem wurde jedoch bereits im Frühling entgegengewirkt, indem das Zentrum des Nestes abgetragen und durch wasserdurchlässiges Material ersetzt wurde. Welche Gründe jedoch für das Verschwinden des fünften Jungstorchs verantwortlich sind, ist ungeklärt. Auch auf den Videoaufzeichnungen der Storchencam, die neben dem Nest installiert ist, ist nichts Eindeutiges zu erkennen.

Die Kinder jedenfalls waren auch mit vier Störchen sichtlich zufrieden. Nach der Streicheleinheit durften die gut fünf Wochen alten Störche dann wieder zurück in ihr Nest auf dem Heimatmuseum, wo sie noch etwa vier Wochen bleiben, bis die erste Flugstunde ansteht.

Im August starten die vier dann voraussichtlich in einer Jugendgesellschaft ihre große Reise in Richtung Spanien oder über die Türkei bis nach Afrika. In zwei oder drei Jahren rechnet Lenz mit ihrer Rückkehr. "Wenn sie die Geschlechtsreife erlangt haben, kommen die Störche zurück in ihre Heimat, um selbst eine Familie zu gründen."