Höchstadt pflegt Partnerschaft mit Krasnogosk

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2157 Kilometer sind es für diese Schüler bis in ihre Heimat Krasnogorsk.. Die jungen Mädchen und Buben aus Russland sind derzeit zum Schüleraustausch am Höchstadter Gymnasium. Foto: Andreas Dorsch
2157 Kilometer sind es für diese Schüler bis in ihre Heimat Krasnogorsk.. Die jungen Mädchen und Buben aus Russland sind derzeit zum Schüleraustausch am Höchstadter Gymnasium.  Foto: Andreas Dorsch

Höchstadt empfängt russische Schüler aus Krasnogorsk. Die aktuellen internationalen Spannungen sollen sich nicht auf die Beziehungen der Menschen aus beiden Städten auswirken.

Auch wenn sich die politische Großwetterlage zwischen der EU und Russland wegen der Ukraine-Krise deutlich abgekühlt hat, sollte sie auf die Partnerschaft zwischen Höchstadt und dem russischen Krasnogorsk keinen Einfluss haben. Davon geht Sibylle Menzel aus, Vorsitzende des Freundeskreises Höchstadt-Krasnogorsk. Sie war am Mittwoch als Dolmetscherin dabei, als wieder einmal eine Schülergruppe aus dem Krasnogorsker Gymnasium Opalicha in der Stadt Höchstadt empfangen wurde.

Die jungen russischen Austauschschüler verbringen eine Woche in Franken bei den Familien der Höchstadter Gymnasiasten, die im Juni Krasnogorsk besucht hatten. Im Sitzungssaal des Höchstadter Stadtrats wurden sie von Günter Brehm empfangen, dem "Direktor der Administration", wie Klaus Strienz - einer der Väter dieses Schüleraustausches - den Höchstadter Verwaltungsleiter bezeichnete.


Günter Brehm vertrat den verhinderten Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und stellte den Gästen die Stadt vor. Ins Russische übersetzt wurden seine Ausführungen von der in Schlüsselfeld lebenden Dolmetscherin Alina Rustemovna. Mit einer von Harald Brey zusammengestellten Power-Point-Präsentation mit russischen Untertiteln bekamen die Austauschschüler, die erst am Vorabend in Nürnberg gelandet waren einen ersten Eindruck von Höchstadt.

Auch Blick in dunkles Kapitel

Die Projektleitung des Schüleraustausches hat in diesem Jahr Studienrat Daniel Geiger. Er stellte für die Gäste aus Russland ein Programm zusammen, in dem Ausflüge dominieren. Mit Besuchen in Nürnberg - auch das Doku-Zentrum steht auf dem Programm -, Bamberg, Würzburg und Rothenburg sollen sie Franken kennenlernen und einen Einblick in die dunkleren Kapitel der deutschen Geschichte bekommen. Überall warten auf die Gäste Führungen in ihrer Heimatsprache. Am Sonntag ist Familientag, den die Schüler aus der Höchstadter Partnerstadt mit ihren Gastfamilien verbringen sollen.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch in Vestenbergsgreuth. Dort gab es einen Empfang und eine Besichtigung der Firma Martin Bauer. Ohne die Unterstützung dieses weltweit agierenden Unternehmens, das auch in Krasnogorsk einen Betrieb hat, gäbe es wohl weder den Schüleraustausch noch die Städtepartnerschaft mit Höchstadt.

Und für diese macht sich Freundeskreis-Vorsitzende Sibylle Menzel gerade jetzt stark. "Wir lassen uns von denen da oben die Partnerschaft nicht vermiesen", sagt die couragierte Höchstadterin. Die Partnerschaft sei möglich geworden, weil sich Russland Anfang der 90er Jahre geöffnet habe, sagt Menzel.

Beziehungen nicht zerstören

Sie hofft jetzt, dass durch die Vorkommnisse in der Ukraine und die entstandenen internationalen Spannungen die über Jahre aufgebauten Beziehungen zwischen Menschen in Krasnogorsk und Höchstadt nicht wieder zunichte gemacht werden.