Am Berufsschulzentrum in Höchstadt gibt es schon zwei Klassen mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen. Die Lehrer bringen ihnen die deutsche Sprache und Kultur näher, kriechen aber nicht selten auf dem Zahnfleisch.
Wer schon einmal versucht hat, einer Klasse mit pubertierenden deutschen Jugendlichen etwas beizubringen, weiß, dass das nicht immer einfach ist. Wenn dann in einer Klasse nur solch junge Männer aus Syrien, Afghanistan und Eritrea sitzen, die kaum ein Wort Deutsch oder Englisch sprechen, macht es die Aufgabe für die Lehrer nicht einfacher. Am Berufsschulzentrum in Höchstadt wird dies trotzdem gemeistert.
Anja Steiner-Sieber ist dort Lehrerin. "Ich habe mich schon immer für Flüchtlinge eingesetzt und war gleich bereit, eine Klassenleitung zu übernehmen", verrät sie dem Fränkischen Tag. Jetzt steht sie vor einer Klasse mit ausschließlich jungen Männern, vermittelt ihnen neben der deutschen Sprache auch die deutsche Kultur und macht ihnen Berufe schmackhaft. Schließlich sollen die Jugendlichen nach zwei Jahren auch eine Ausbildung beginnen. Als sie im vergangenen Jahr die erste Flüchtlingsklasse übernahm, war es für die deutsche Lehrerin "eine heiden Umstellung", bis sich die fremden Schüler den hiesigen Gepflogenheiten wenigstens etwas angepasst hatten. Verständigt habe man sich mit Händen und Füßen - mit manchen auf Englisch, ansonsten mit Gebärden und Gegenständen.
Niemand muss in die Sonne
"Man merkt, dass sie aus einem anderen Schulsystem kommen", sagt Steiner-Sieber über ihre 20 jungen Schützlinge. Manche stehen auf wenn sie antworten, andere entschuldigen sich für Fehler. Lernen müssen sie noch, in der Schule in Höchstadt keine Angst zu haben, auch nicht, wenn das Wort Test fällt. Viele fürchten, Deutschland verlassen zu müssen, falls sie einen Test nicht bestehen. Und sie müssen auch lernen, dass hier niemand zur Strafe draußen in der Sonne stehen muss, wie es angeblich in Afghanistan üblich ist.
Die Lehrerin verschweigt auch nicht, dass es junge Flüchtlinge gibt, die kein Interesse an Schule haben. Sie müssten vieles erst lernen. Manchen Syrern, die Frauen nicht ganz für voll nehmen, müsse erst klar gemacht werden, dass Frauen in Deutschland gleichberechtigt sind. "Da gibt es keine Toleranz", sagt Gudrun Gumbrecht, stellvertretende Leiterin des Berufsschulzentrums Herzogenaurach-Höchstadt und Chefin in der Schule an der Aisch.
Gumbrecht hat die Aufgabe, die Flüchtlingsklassen in den Schulbetrieb zu integrieren. Derzeit sind es in Höchstadt zwei mit insgesamt 40 Schülern. Eine weitere mit 21 gibt es in Herzogenaurach. Zum Halbjahr und dann zum Sommer werden es sicher einige Klassen mehr. Wie das mit den Lehrern bewerkstelligt werden soll, ist noch offen. Hilfe bekommt die Schule unter anderem von den Volkshochschulen Höchstadt und Herzogenaurach. Sie stellen Lehrer ab.
Bis 14 Jahre können junge Flüchtlinge in die Mittelschule, die älteren müssen in die Berufsschule und besuchen hier auch ein Berufsintegrationsjahr. Gerne würde Gudrun Gumbrecht noch mehr Flüchtlinge unterrichten, muss aber die älteren abweisen, weil es zu wenig Plätze gibt. Es fehlen Lehrer und Räume. Aktuell möchten im Landkreis 300 Asylbewerber mehr die Schule besuchen.
Der nötige Aufwand für die Flüchtlingsklassen ist bei Schulleitung und Lehrern enorm. "Du bist ständig gefordert, hast keine Minute Ruhe und krabbelst nach fünf Stunden auf dem Zahnfleisch", sagt Anja Steiner-Sieber. Sie vergleicht ihre Klasse mit einem "Sack voller Flöhe" und erlebt "solche und solche Tage". Wenn sie abwägt, ist ihr Urteil aber klar: "Das Schöne überwiegt."
"Die Lehrer bringen ihnen die deutsche Sprache und Kultur näher, kriechen aber nicht selten auf dem Zahnfleisch." - Nicht selten heißt in diesem Fall dann eher <<Oft oder Immer>>!
Warum waren vor der herbeigeführten Flüchtlingskrise keine Lehrkräfte für die "pubertierenden deutschen Jugendlichen" da? - Die hätten Das mit der Sprache und Kultur schon beherrscht! - Warum versucht man den Weg des größten Widerstandes zu gehen und engagiert sich dermaßen bei Menschen aus fremden Ländern?
Ich habe großen Respekt vor dem Engagement dieser Frau, leider gehen Ihre Bemühungen in die völlig falsche Richtung!
MfG
ich möchte nicht wissen was die jungs über die zwei damen in ihrer landessprache reden. dann krabbelt mal schön weiter auf dem zahnfleisch es kommen ja noch mindestens 600 in diesem jahr! freiwillige vor!