Mit Verwunderung sieht LAG-Aischgrund-Vorsitzender Werner Stöcker die Forderung des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, 2200 Euro Büromiete jährlich zu entrichten. Höchstadts Bürgermeister Brehm spricht von einer "Lachnummer" und bietet Räume in seiner Kommune an.
"Wir sind hier doch nicht schwarz eingezogen - dem LAG-Büro wurde zu Beginn seiner Tätigkeit vor elf Jahren Mietfreiheit zugesichert." Mit diesen Worten kommentierte LAG-Vorsitzender Werner Stöcker die Forderung von Landrat Werner Schneider und dessen Kämmerer nach Mietzins für das Büro der Geschäftsstelle im Landratsamt in Neustadt/Aisch.
2200 Euro für 18 Quadratmeter sollen plötzlich jährlich bezahlt werden mit der Begründung, der Rechnungsprüfungsausschuss habe die Mietfreiheit beanstandet. Schneiders Haltung sei unnachgiebig, sagt Stöcker. So einfach werde man sich aber nicht über den Tisch ziehen lassen. Die LAG sei kein Verein, der hier sein spezielles Ziel verfolge, sondern man arbeite schließlich als Aktionsbündnis für die Gemeinden entlang der Aisch. Die Projekte würden aus EU-Geldern finanziert - Miete sei hier nicht inbegriffen.
Für sonstige Kosten müsse man aus den Beiträgen der rund 20 Mitgliedsgemeinden aufkommen.
Drei Viertel davon stammen aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, ein Viertel aus Erlangen-Höchstadt. Es sei kaum denkbar, so war aus dem Vorstand zu hören, dass die Gemeinden aus Erlangen-Höchstadt bereit seien, mit ihrer Umlage für die LAG die Kreiskasse Neustadt/Aisch aufzubessern. Doch auch auf Neustadter Gebiet sieht man nicht ein, dass die Wertschöpfung für die Gemeinden und damit den Landkreis auch noch aus Eigenmitteln finanziert werden solle.
Projektmanager Harald Weigand sieht den Standort Neustadt zwar als ausgesprochen praktisch - die Mehrzahl der Bürgermeister hätten dort immer wieder zu tun und könnten dann LAG-bezogene Fragen gleich mit erledigen.
Dennoch wird ernsthaft überlegt, die Büroräume bei Fortbestehen der Mietforderung eventuell nach Höchstadt zu verlegen. "Bei uns stünden etliche Räume in der Stadt zur Verfügung", äußerte Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (FW). Er bezeichnete ie Forderung als "Lachnummer, nicht haushaltsrechtlich zwingend, nicht nachvollziehbar und auf jeden Fall diskussionswürdig". Außerdem meinte er: "Es gibt weiß Gott Wichtigeres als in seiner Freizeit und im Ehrenamt wie die LAG-Mitglieder über solche Stolpersteine diskutieren zu müssen."
Miete zahlen will die LAG jedenfalls auch in Zukunft nicht. Das geht schriftlich an den Landrat. Sollte keine Einigung erzielt werden, wird man über weitere Schritte nachdenken.