Der Höchstadter Stadtrat lehnt einstimmig den Bau einer Behelfsbrücke über die Aisch ab. Die Anwohner der geplanten Ausweichroute können aufatmen. Räte kritisieren die geplante lange Bauzeit.
Wenn im kommenden Jahr die Höchstadter Aischbrücke abgerissen und erneuert wird, gibt es während der Bauzeit kein Provisorium mit einer Behelfsbrücke. Damit können die Pläne, die den Verkehr über Notbrücke, Schäfergraben und Hirtengasse leiten wollten, zu den Akten gelegt werden.
Einstimmig beschloss der Stadtrat am Montagabend, auf die Behelfsbrücke zu verzichten. Das für die Staatsstraße zuständige Staatliche Bauamt Nürnberg hatte der Stadt angeboten, ein Provisorium zu bauen, um den Süden Höchstadts während der zwei Mal neunmonatigen Bauphase nicht vom Zentrum abzuschneiden. Nach heftigen Protesten der Anlieger von Schäfergraben und Hirtengasse und keinen zwingenden Forderungen der Innenstadt-Geschäftswelt, fiel den Stadträten ihr Beschluss leicht.
Zweiter Übergang mittelfristig Für Fußgänger und Radfahrer bleibt der Weg über die alte Aischbrücke offen, Autofahrer müssen während der Sperrung der Brückenstraße über die B 470/Rothenburger Straße oder über Gremsdorf ausweichen.
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und die Verwaltung hatten den Verzicht auf das Provisorium vorgeschlagen. Die schnelle Realisierung eines entlastenden zweiten Aischübergangs scheint wieder in weitere Ferne gerückt zu sein. Der Rat beschloss, diesen Übergang erst mittelfristig anzugehen.
Man hätte mit der Planung des zweiten Aischübergangs früher beginnen sollen, monierte CSU-Fraktionssprecher Michael Schwägerl. Sein Wunsch, die Zufahrt zur Baustelle zu verlegen, um wenigstens den Parkplatz in den Aischauen während der Bauphase nutzen zu können, werde sich wohl kaum erfüllen.
Bürgermeister Brehm erklärte, dass das Straßenbauamt in den Aischwiesen östlich der beiden abzureißenden Brücken eine Großbaustelle einrichten werde. Das Amt lehne jeglichen öffentlichen Verkehr über diese Großbaustelle ab, ergänzte der Höchstadter Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann.
Kritik an Planung der Staatsbehörde Alexander Schulz (CSU) und Axel Rogner (JL) kritisierten die Planung der Staatsbehörde. Beide hätten den Verkehr über die frisch erneuerte Aischbrücke geleitet und dann über einen provisorischen Weg an der Baustelle Flutbrücke vorbei, um die Zeit der Sperrung möglichst kurz zu halten.
"Keiner versteht, warum es zwei neunmonatige Bauabschnitte geben soll", fragte sich Rogner. Das sei nur eine Frage der Organisation, meinte der JL-Stadtrat. Er habe sich von Experten erklären lassen, dass man ein solches Bauvorhaben auch in einem Jahr durchbringen könne.
Das Staatliche Bauamt baue in Höchstadt nicht seine erste Brücke, sagte Bürgermeister Brehm und bat um Verständnis für die Sicherheitsbedenken bei einer Straße über die Baustelle. Auch SPD-Sprecher Andreas Hänjes fand es "nicht richtig, dass die Behörden schlecht dargestellt werden".
Zweiter Bürgermeister Günter Schulz (SPD) hatte von der ausufernden Diskussion genug: "Was soll das alles, wir müssen irgendwann entscheiden. Solche Baustellen gibt es überall."
Nachgehen werde die Verwaltung der Anfrage von Jeanette Exner (JL), ob nicht die Dauerparker, die während der Brückenerneuerung von der Aischwiese weichen müssen, den Parkplatz am ASV-Sportgelände nutzen können.
In Höchstadt geht halt einiges langsamer. Und aus zweimal 9 Monaten werden dann 2 Jahre.
Wahnsinn, wie lang sowas dauert. Aber in der öffentlichen Hand hat man ja Zeit.