Herzogenauracher ist tagsüber Azubi, nachts Rapper

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Selmon Malushaj nennt sich als Rapper APol. Fotos: privat
Selmon Malushaj nennt sich als Rapper APol. Fotos: privat
APol auf dem Schulfasching der Realschule Herzogenaurach dieses Jahr
APol auf dem Schulfasching der Realschule Herzogenaurach dieses Jahr
 
"Ein albanischer Pitbull ohne Leine ist nicht zu bremsen. Er beißt sich durch, bis er hat was er will", erklärt Selmon Malushaj seinen Künstlernamen.
"Ein albanischer Pitbull ohne Leine ist nicht zu bremsen. Er beißt sich durch, bis er hat was er will", erklärt Selmon Malushaj seinen Künstlernamen.
 
CD-Cover von APols neuer Scheibe "Meine Welt"
CD-Cover von APols neuer Scheibe "Meine Welt"
 
 
 

Selmon Malushaj alias APoL, ein junger Herzogenauracher, hat mit seinen Songs sowohl live als auch im Internet großen Erfolg.

Bei den Brose Baskets in der Halbzeit und abends in den Erlanger und Nürnberger Diskotheken tritt der Herzogenauracher Nachwuchsrapper APol regelmäßig auf. APol heißt eigentlich Selmon Malushaj, der im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern aus dem Kosovo nach Herzogenaurach kam. Heute ist der aus einem eher konservativen Elternhaus kommende junge Mann 20 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Automobilkaufmann. Nebenbei rappt er sich erfolgreich durch alle möglichen Veranstaltungen und Jugendhäuser im Großraum Nürnberg. "Als ich 13 Jahre alt war, hat alles im Zimmer meines Bruders angefangen. Ich saß da und hab einfach angefangen zu texten. Dann hab ich's aufgeschrieben und gerappt."



Vorgerappt wurde das Ganze dann auf dem Schulfasching der Realschule Herzogenaurach, die Malushaj sechs Jahre lang besuchte.
Er fand damals schon sehr viel Anklang bei seinen Schulkameraden und wurde schon nach kurzer Zeit von seinen Mitschülern bejubelt. Auf mehr als 1000 Facebook-Likes und noch mehr Klicks auf seinen Youtube-Videos, die er mit David Winkler professionell gedreht hat, kann er stolz sein. "Meine kleinen Cousins blicken zu mir auf und verstehen was ich rappe", sagt der 20-Jährige, "und mein Opa hat keinerlei Verständnis dafür, dass die Leute meine CDs kaufen."

Lieder aus dem Leben

APol will den Menschen helfen mit seiner Musik. "Ich gebe den Leuten Einblicke in mein Leben und berichte von Dingen, die mich beschäftigen, Alltägliches eben." Dass seine Musik ankommt, beweisen auch zahlreiche verkaufte Platten, die er in Zusammenarbeit mit Thomas Kuntschnik alias "DJ Cutsneak" produziert. "Die Leute hören das und finden sich wieder. Sie können sich in dem widerspiegeln, was ich singe." Neben seinen drei CDs und einem Video, das in Prag gedreht wurde, verkauft er auch noch T-Shirts. Bald werden noch Feuerzeuge und Sticker dazu kommen.

Tagsüber macht der junge Mann eine Lehre zum Automobilkaufmann in einem Nürnberger Autohaus. Auch hier hat man seine kreative Ader erkannt. Er wird nach seiner Lehre der Internetmanager und hält die Website des Autohauses auf dem aktuellen Stand.

Wenn er abends von seiner Arbeit nach Hause kommt, ist für den jungen Musiker noch lange nicht Schluss. "Ich verbringe vier bis fünf Stunden täglich im Studio, viel Platz für andere Hobbys ist da nicht mehr." Bewerbungen für Auftritte müssen geschrieben und Texte studiert werden. "Aber wenn dann mal Zeit ist, spiele ich auch noch Fußball beim ASV Herzogenaurach oder treff' mich mit den Jungs." Am Sonntag, 14. April, wird er außerdem in dem Nürnberger Radiosender "Energy" vorgestellt. Was die Zukunft bringt, ist ungewiss, aber eines steht fest: APol macht sein Ding!