Eine autofreie Innenstadt mit einem reichen Kultur-, Gastronomie- und Marktleben ist eines der großen Ziele von Georgios Halkias und seinem Team.
Unter dem Motto "Mehr Herz - weil wir hier leben" steht das Wahlprogramm der Herzogenauracher Grünen, das Bürgermeisterkandidat und Listenführer Georgios Halkias sowie das Wahlkampf-Komitee im "Büchercafé" vorstellten. Es gehe darum, die Lebensqualität zu erhöhen und nicht darum, um Verbote auszusprechen.
Stadträtin Retta Müller-Schimmel wies darauf hin, dass der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen genau vor 30 Jahren erstmals in den Herzogenauracher Stadtrat einzogen ist. Schon damals habe man nachhaltige Ziele verfolgt und diese bis heute immer wieder angestoßen und wenn möglich auch umgesetzt. Seit der Wahl 2014 sind die Grünen mit vier Sitzen im Stadtrat vertreten, grüne Ideen seien "Mainstream" geworden.
Für 2020 heißt es deswegen "wir müssen weiter machen - sogar dringend!", schließlich gebe es für und in der Stadt noch viel zu tun. Auch in der Zukunft gehe es darum, die Lebensgrundlagen zu bewahren und schützen und die Menschlichkeit, den Menschen und das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen.
Innenstadt braucht "Sauerstoff"
Retta Müller-Schimmel, Karin Peucker-Göbel, Mark Deavin und Peter Simon vom Wahlkampf-Komitee erläuterten das mehrseitige Wahlprogramm und gingen auch auf einzelne Punkte näher ein. Dass Herzogenaurach "Grün" bleiben und noch "Grüner" werden soll, gehört ganz einfach zum Programm dazu. Deshalb brauche die Innenstadt "Sauerstoff" mit dem Ziel der Erweiterung der Fußgängerzone zur Wiederbelebung des Zentrums. Weiter brauche es eine Begrünung und Belebung sowie die Förderung des Verkaufs von ökologischen, regionalen und fair gehandelten Produkten.
Von der Bevölkerung werde inzwischen erkannt, dass die Innenstadt langsam stirbt und dass die Gleichung "Verkehr ist gleich Geschäft" nicht aufgeht. Denn eine autofreie Innenstadt und ein Plus an Sicherheit böten Familien mit Kindern Entspannung und mehr Aufenthaltsqualität. Wäre die Innenstadt schöner, sicherer, grüner und fußgängerfreundlicher, würden mehr Menschen die Innenstadt beleben, gerne länger verweilen und dementsprechend auch mehr kaufen, meinen die Grünen. Deshalb lautet auch eine der Forderungen: Anschubfinanzierungen für Interessenten von Immobilien und Geschäftsleute, damit ein reiches Kultur-, Gastronomie- und Marktleben entstehen kann.
Zurück zu den Wurzeln
Beispiele aus anderen Städten ähnlicher Größe würden sehr eindrucksvoll belegen, dass gerade die Verkehrsberuhigung zu einer "Wiederbelebung" einer Innenstadt führt und die Geschäfte gedeihen lässt. Dies würde dann auch bedeuten, dass Parkplätze nicht mehr notwendig sind und Flächen geöffnet und begrünt werden können. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe von Forderungen zum öffentlichen Raum, zu ökologischen Aufwertungen und zur Schaffung von öffentlichen und lebendigen Treffpunkten, durch die die Stadt immens an Aufenthalts- und Freizeitwert gewänne. "Herzogenaurach war einmal eine lebhafte Marktstadt. Warum nicht zurück zu den Wurzeln?", fragen sich deshalb die Grünen.
Der zweite Themenblock des Wahlprogramms ist mit "Bikes und Bauern statt Benzin und Bauen" überschrieben. Deshalb müsse die Südumfahrung verhindert und für Niederndorf mit Hilfe eines Bürgerforums ein alternatives Verkehrsentlastungskonzept entwickelt werden. Mit den dadurch frei werdenden finanziellen Mitteln könnten die zügige Umsetzung der dringend benötigen Turnhalle und das Bürgerzentrum bezahlt werden.