Pastoralassistent Michael Knopf erinnerte daran, dass die verbindende Liebe stärker ist als die Trauer.
Am Fest Allerheiligen gedenkt die Kirche nicht nur der vielen bekannten Heiligen. Sie hält an diesem Tage besonders die Erinnerung an die vielen namenlosen Menschen wach, die gleichfalls zu der unzählbaren Schar aus allen Nationen und Sprachen gehören und nach der Offenbarung des Johannes (Kapitel 7,9) vor Gottes Thron stehen. Der Feiertag wird jedoch in Deutschland nur teilweise begangen.
Für viele Herzogenauracher Bürger ist mit dem Fest Allerheiligen der Friedhofgang untrennbar verbunden, der meist dem Gedenken der Verstorbenen gewidmet ist. Am Nachmittag wurde auch in diesem Jahr der Gang auf den alten Friedhof mit Stadtpfarrer Helmut Hetzel, Kaplan Sebastian Schiller und Pastoralassistent Michael Knopf von den katholischen Pfarreien von Herzogenaurach abgehalten.
Wie Hetzel erläuterte, wurde der Friedhofgang ursprünglich an Allerseelen durchgeführt, dann aber auf den Feiertag Allerheiligen verschoben.
"Es ist eine gute Tradition, sich am Friedhof zu treffen, weil all unsere Verstorbenen mit den Heiligen bei Gott leben!"
Hoffnung auf Auferstehung
Nach der Lesung ging Pastoralassistent Knopf auf das Buch des Lebens ein, in dem es nicht nur die Farben rot, grün, gelb und blau gebe, sondern auch grau und schwarz. Das Schwarz stehe für die Verstorbenen, die wir in der Hoffnung auf die Auferstehung mit einem Kreuz zur letzten Ruhe geleitet haben. Ihr Verlust sei am Anfang noch schmerzhaft, der zeitliche Abstand bringe zur Erinnerung wieder Farbe in unser Leben. "Gott wird uns in seinem Haus des ewigen Lebens mit den Menschen zusammenführen, die wir vermissen", war Knopf der Überzeugung. Zwar gebe es auch im Buch des Lebens Seiten mit der schwarzen Farbe des Trauerns. Aber das Rot sei stärker als das Schwarz, die Liebe, die uns verbindet.
Nach der kurzen Andacht vor der Aussegnungshalle begaben sich Hetzel, Schiller und Knopf begleitet von den Ministranten auf den Weg durch den Friedhof. Besucht wurden das Priestergrab, das Schwesterngrab, die Kapelle und die Gedenkstätten für die Heimatvertriebenen im Friedhof. Im Anschluss daran segneten sie alle Gräber mit Weihwasser. Das Weihwasser solle jeden einzelnen an seine Taufe erinnern, so Hetzel, und uns immer helfen, unsere Verbindung mit Gott zu halten.