Herzo Base: Laufen, wo die Stub dann fährt

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Zwischen den Adidas-Gebäuden bewegt sich die Stub in Richtung Olympiaring. Bei gut 4 Grad Außentemperatur informierten sich rund 80 interessierte Bürger. Foto: Michael Busch
Zwischen den Adidas-Gebäuden bewegt sich die Stub in Richtung Olympiaring. Bei gut 4 Grad Außentemperatur informierten sich rund 80 interessierte Bürger. Foto: Michael Busch
Im Dunklen und Kalten wurde der Rest der Strecke bewältigt,  bevor es zum Austausch in warmen und hellen Räumen kam. Foto: MIchael Busch
Im Dunklen und Kalten wurde der Rest der Strecke bewältigt,  bevor es zum Austausch in warmen und hellen Räumen kam. Foto: MIchael Busch
 
Der Chinese Chenzhong Zhu lebt seit zehn Jahren in Herzogenaurach. Er lässt sich die Entwicklung der StUB von Bürgermeister German Hacker erklären.  Fotos: Michael Busch
Der Chinese Chenzhong Zhu lebt seit zehn Jahren in Herzogenaurach. Er lässt sich die Entwicklung der StUB von Bürgermeister German Hacker erklären.   Fotos: Michael Busch
 
Foto: Michael Busch
Foto: Michael Busch
 
Foto: Zweckverband Stub
Foto: Zweckverband Stub
 
Foto: Zweckverband Stub
Foto: Zweckverband Stub
 

Etwa 80 Bürger hatten sich auf den Weg gemacht, um beim Lokalforum zur Stadt-Umland-Bahn dabei zu sein. Gestartet wurde bei Adidas, geendet bei Puma.

Der Start des Lokalforums zur Stadt-Umland-Bahn startete mit einem Lacher. Beim Start der Begehung vom Herzogenauracher Olympiaring in Richtung Hans-Ort-Ring wurde erläutert, dass man internationale Gäste erwarte, für die extra ein Dolmetscher anwesend sei. Auf die Nachfrage, wer alles "international" sei und dem Hinweis "Hands up" meldete sich zunächst niemand.

Doch die vermeintliche Arbeitslosigkeit des Dolmetschers endete dann kurz nach dem Start. Chenzhong Zhu benötigte die Übersetzung und war sichtlich froh, dass er diese in Anspruch nehmen konnte. Denn es war einiges, was die Verantwortlichen bei der Vor-Ort-Begehung an Informationen weitergaben.

"Uns ist es wichtig, dass wir in den Dialog gehen und wir die Ideen und Planungen austauschen", erklärte Stefanie Dietz, Kommunikationsleiterin des Zweckverbandes.

Fachplaner Gernot Schneider war nach der Begrüßung und der grundsätzlichen Einführung durch Bürgermeister German Hacker sowie dem technischen Leiter des Zweckverbandes, Florian Gräf, der erste, der eine erste Vorstellung gab, was dort am Olympiaring passieren soll. Die Hand in Richtung Haundorf ausgestreckt, erläuterte er: "Von dort wird die Stadtumlandbahn zwischen den beiden Adidas-Gebäuden in Richtung Stadt fahren."

Auf zwei Gleisen

Vor ein paar Monaten hatte der Zweckverband dort bereits eine Begehung gehabt, nun stand die Gruppe von etwa 80 interessierten Bürgern auf der anderen Seite. "Die Bahnen werden hier auf zwei Gleisstrecken unterwegs sein, Begegnungsverkehr ist also möglich", ging es weiter. Und dem wichtigen Hinweis: "Die Bahn wird hier in diesem wenig geregelten Abschnitt mit maximal 70 Kilometer in der Stunde unterwegs sein."

Zwölf-Millionen-Stadt

Was Chenzhong Zhu in diesem Moment durch den Kopf ging, wäre sicher interessant gewesen. Der Chinese arbeitet bei Adidas und lebt seit zehn Jahren in Herzogenaurach. Er sagt: "Ich komme aus einer Stadt mit etwa zwölf Millionen Einwohnern. Wir haben dort U-Bahn, Bus und alles." Die Entwicklung rund um eine einzige Bahn und die Einbindung der Bürger findet er interessant. "Es ist spannend zu erfahren, wie der Deutsche denkt, wie er die Entwicklung vorantreibt und darauf reagiert wird", erklärt er.

Zhu gibt zu, dass er interessiert sei, da diese Entwicklung ihn ja auch betreffe. "Ja, ich hoffe, dass ich in acht Jahren, wenn die Stub fahren soll, noch hier bin und das erlebe." Er bedauert, dass nicht weitere Arbeitskollegen aus der ganzen Welt bei dem Rundgang dabei sind. Denn der Streckenverlauf wird tatsächlich, im engsten Sinne des Wortes, Schritt für Schritt abgelaufen. Den Olympiaring entlang, den Kreisel am Wertstoffhof betrachtend und diskutieren, wie dort die Bahn fährt. Das letzte Stück geht bis zum Hans-Ort-Ring, an dem man allerdings abbremst und in den Konferenzräumen des zweiten Sportartikelherstellers abbremste, um bei Puma noch offene Fragen stellen zu können.

Bundesweites Lob

Bereits zum Start hatte German Hacker verraten, dass diese Art des Umgangs mit dem Bürger, diese Art des Dialogforums wohl hervorragend sei, denn: "Es gibt einen bundesweiten Wettbewerb für solche Dialogrunden und da sind wir in die Endrunde gekommen." Das sei letztlich auch deswegen möglich gewesen, weil die Bürger sich beteiligt haben. Hacker betonte, dass die Wünsche ernst und wahrgenommen werden und in die Planungen eingebracht werden. Das habe in der Vergangenheit zu Veränderungen beim Raumplanungsverfahren geführt, werde aber auch bei den nun folgenden Detailplanungen eine wichtige Rolle spielen. Stefanie Dietz werde am Faschingsdienstag in Berlin sein, um das Forum im Wettbewerb weiter voranzubringen.

Im warmen Raum des Sportunternehmens gab es dann noch einige Wünsche, die geäußert wurden. Und auch Chenzhong Zhu beteiligte sich rege an den Diskussionen - zumindest dort, wo englisch gesprochen wurde.