Etwa 80 Bürger hatten sich auf den Weg gemacht, um beim Lokalforum zur Stadt-Umland-Bahn dabei zu sein. Gestartet wurde bei Adidas, geendet bei Puma.
Der Start des Lokalforums zur Stadt-Umland-Bahn startete mit einem Lacher. Beim Start der Begehung vom Herzogenauracher Olympiaring in Richtung Hans-Ort-Ring wurde erläutert, dass man internationale Gäste erwarte, für die extra ein Dolmetscher anwesend sei. Auf die Nachfrage, wer alles "international" sei und dem Hinweis "Hands up" meldete sich zunächst niemand.
Doch die vermeintliche Arbeitslosigkeit des Dolmetschers endete dann kurz nach dem Start. Chenzhong Zhu benötigte die Übersetzung und war sichtlich froh, dass er diese in Anspruch nehmen konnte. Denn es war einiges, was die Verantwortlichen bei der Vor-Ort-Begehung an Informationen weitergaben.
"Uns ist es wichtig, dass wir in den Dialog gehen und wir die Ideen und Planungen austauschen", erklärte Stefanie Dietz, Kommunikationsleiterin des Zweckverbandes.
Fachplaner Gernot Schneider war nach der Begrüßung und der grundsätzlichen Einführung durch Bürgermeister German Hacker sowie dem technischen Leiter des Zweckverbandes, Florian Gräf, der erste, der eine erste Vorstellung gab, was dort am Olympiaring passieren soll. Die Hand in Richtung Haundorf ausgestreckt, erläuterte er: "Von dort wird die Stadtumlandbahn zwischen den beiden Adidas-Gebäuden in Richtung Stadt fahren."
Auf zwei Gleisen
Vor ein paar Monaten hatte der Zweckverband dort bereits eine Begehung gehabt, nun stand die Gruppe von etwa 80 interessierten Bürgern auf der anderen Seite. "Die Bahnen werden hier auf zwei Gleisstrecken unterwegs sein, Begegnungsverkehr ist also möglich", ging es weiter. Und dem wichtigen Hinweis: "Die Bahn wird hier in diesem wenig geregelten Abschnitt mit maximal 70 Kilometer in der Stunde unterwegs sein."
Zwölf-Millionen-Stadt
Was Chenzhong Zhu in diesem Moment durch den Kopf ging, wäre sicher interessant gewesen. Der Chinese arbeitet bei Adidas und lebt seit zehn Jahren in Herzogenaurach. Er sagt: "Ich komme aus einer Stadt mit etwa zwölf Millionen Einwohnern. Wir haben dort U-Bahn, Bus und alles." Die Entwicklung rund um eine einzige Bahn und die Einbindung der Bürger findet er interessant. "Es ist spannend zu erfahren, wie der Deutsche denkt, wie er die Entwicklung vorantreibt und darauf reagiert wird", erklärt er.
Zhu gibt zu, dass er interessiert sei, da diese Entwicklung ihn ja auch betreffe. "Ja, ich hoffe, dass ich in acht Jahren, wenn die Stub fahren soll, noch hier bin und das erlebe." Er bedauert, dass nicht weitere Arbeitskollegen aus der ganzen Welt bei dem Rundgang dabei sind. Denn der Streckenverlauf wird tatsächlich, im engsten Sinne des Wortes, Schritt für Schritt abgelaufen. Den Olympiaring entlang, den Kreisel am Wertstoffhof betrachtend und diskutieren, wie dort die Bahn fährt. Das letzte Stück geht bis zum Hans-Ort-Ring, an dem man allerdings abbremst und in den Konferenzräumen des zweiten Sportartikelherstellers abbremste, um bei Puma noch offene Fragen stellen zu können.