Neben der Sporthallen-Baustelle steht der Kollegstufenbau des Höchstadter Gymnasiums, der nach fast 40 Jahren als "desolat" gilt.
Das Schulzentrum im Höchstadter Norden wird schon seit Jahren durch Baustellen geprägt: Sanierung des Westflügels am Gymnasium, des alten Gebäudes der Spix-Mittelschule und Ersatzneubau für den ältesten Gebäudeteil des Gymnasiums. Derzeit läuft der Neubau einer Zweifachsporthalle mit einer Mittagsbetreuung. An der Baustellen-Situation wird sich wohl auch auf absehbare Zeit nichts ändern.
Sobald die von der Stadt gebaute und später zu zwei Dritteln vom Landkreis genutzte Zweifach-Sporthalle zwischen Kerschensteiner- und Bergstraße fertig ist, werden die aus dem Jahr 1962 stammenden, übereinander liegenden alten Turnhallen abgerissen. Mit den einzelnen Projekten wechseln sich Stadt und Landkreis ab.
Wie der Höchstadter Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann auf Anfrage des FT bestätigt, soll die neue Sporthalle zu Beginn des nächsten Schuljahres fertig sein. "Im Herbst 2017 wollen wir dann auch mit dem Abriss der alten Turnhallen beginnen." Am Neubau wurde am Donnerstag der erste Träger für den Dachstuhl montiert. Die Arbeiten sieht Ganzmann "voll im Zeitplan".
Nicht mehr zumutbar
Einen Zeitplan wünscht sich auch Bernd Lohneiß, Schulleiter des Höchstadter Gymnasiums, für seinen Kollegstufenbau. Der war 1978 bezogen worden und mit seiner Architektur der Stolz der Schule. Inzwischen wird dieser Bau mit seinen Terrassen seit 40 Jahren ohne große Renovierungen genutzt, was man ihm auch ansieht. Eine Evaluation kam jüngst zu dem Ergebnis, dass der Kollegstufenbau nicht mehr zeitgemäß ist.
Weil Lohneiß weiß, dass der Landkreis in den vergangenen Jahren über zwölf Millionen Euro ins Höchstadter Gymnasium investiert hat (Mensa und Küche für G8-Umbau 0,8 Millionen; Westbau-Sanierung 2,6; Ersatzneubau 7,6; Pausenhalle 1,3), drängt er nicht gleich auf das nächste größere Sanierungsprojekt. Aber er würde sich freuen, wenn der Bau so langsam ins Visier der Planer genommen werden würde.
Aus Sicht der Schule ist das Gebäude "in seiner Gesamtheit in einem so desolaten Zustand, dass man eigentlich keinem Lehrer oder Schüler mehr zumuten kann, dort zu lehren oder zu lernen". Die Mängelliste des Schulleiters ist lang: beengte und veraltete Räume, seit Jahren Wassereintritt an mehreren Stellen, brandschutztechnische Mängel, 40 Jahre alte Physikräume, die den Sicherheitsvorschriften nicht mehr genügen, kein zweiter Fluchtweg, unzumutbare Sanitäranlagen, aus der Decke fallende Wanzen und vieles mehr.
Die Verwaltung im Landratsamt hat darauf bereits reagiert und den Zustand des Höchstadter Kollegstufenbaus auf die Tagesordnung der nächsten Bauausschusssitzung des Kreistags gesetzt.