Die Besucher aus Kaya wurden bei einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche verabschiedet.
Mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche fanden die Feiern zu 45 Jahren Städtepaten- und Städtepartnerschaft zwischen Kaya in Burkina Faso und Herzogenaurach ihren Abschluss. Den Gottesdienst feierte Stadtpfarrer Helmut Hetzel in Konzelebration mit Jean Désiré Sawadogo, der früher in Herzogenaurach wirkte, und Dr. Emanuel Sawadogo.
Stadtpfarrer Helmut Hetzel konnte in der Stadtpfarrkirche zahlreiche offizielle Vertreter aus Kaya und Herzogenaurach begrüßen und zeigte sich erfreut darüber, dass unterschiedliche Religionsgruppen in Frieden zusammen sein können. "Wir sind Weltkirche und müssen auch über Grenzen hinweg respektvoll aufeinander zugehen", lautete seine Forderung.
Das Evangelium von der Emmausgeschichte trug Emanuel Sawadogo vor. Er hatte Erziehungswissenschaften in Frankreich und bei den Salesianern in Benediktbeuern studiert und ist Leiter des katholischen Schulwesens in der Diözese Kaya. In seiner Predigt thematisierte Stadtpfarrer Hetzel die Vorbereitungen zur Erstkommunion, vor dem Altar waren diese einzelnen Stationen als Weg aufgebaut.
Auch 45 Jahre Partnerschaft seien ein Weg. Ein Herz als Station der Vorbereitung sei stets wichtig für eine Partnerschaft, eine "Herzensangelegenheit". Ein aufgeschlagenes Buch stehe für die Bibel. Das Wasser sei das Symbol für das Leben schlechthin und werde im Gegensatz zu Afrika in Europa eher zu wenig geschätzt. Das Brot stehe als Symbol dafür, miteinander zu essen, eine Kerze verbinde im Gedächtnis.
Die Jünger in Emmaus seien "aufgewacht", als Jesus mit ihnen das Brot brach. Auch die Gäste aus Kaya konnten sich mit ihren Herzogenauracher Partnern über die 45 Jahre Verbindung austauschen. Hetzel bezeichnete diese echte Begegnung der vergangenen Tage als etwas "Gegenwärtiges", wie die Jünger in Emmaus, die beim Brot brechen Jesus als "Gegenwärtig" erkannt hatten.
Er wünschte den Gästen aus Kaya, dass sie mit guten Erfahrungen in ihre Heimat zurückkommen würden, mit Respekt vor anderen Lebensperspektiven, getragen von der Partnerschaft. Hetzel wünscht allen Beteiligten "in Zukunft eine echte, tiefe Partnerschaft!"
Für die musikalische Umrahmung sorgte Ludwig Orel an der Orgel, der von Jean Désiré Sawadogo mit seiner Trommel unterstützt wurde. Jean Désiré Sawadogo lebte von 2006 bis 2013 in Herzogenaurach, während er in Erlangen Philosophie studierte. In dieser Zeit war er als ehrenamtlicher Seelsorger in der Stadtpfarrei von den Gläubigen sehr geschätzt.
Nach dem Gottesdienst hatten die Beteiligten noch die Möglichkeit, sich im Pfarrzentrum auszutauschen. Auf dem Kirchenplatz hatte zuvor ein interreligiöses Gebet stattgefunden, an dem auch ein muslimischer Vertreter und Pfarrerin Karola Schürrle von der evangelisch-lutherischen Gemeinde beteiligt waren.