Göttliches und Irdisches erklingt auf einer CD

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Gabriel Konjaev (im Bild mit seiner Frau Irina) ist jetzt auch auf CD zu hören. Foto: Johanna Blum
Gabriel Konjaev (im Bild mit seiner Frau Irina) ist jetzt auch auf CD zu hören.  Foto: Johanna Blum

Gabriel Konjaev hat in der Höchstadter Christuskirche eine CD mit Orgelwerken aus 300 Jahren aufgenommen. Darauf erklingt Göttliches und Irdisches.

Orgelmusik vom Feinsten ist auf einer brandneuen CD zu hören, die der Höchstadter Konzertorganist Gabriel Konjaev am Donnerstag in der Christuskirche vorgestellt hat. Das hervorragende Klangdokument trägt den Titel "Das Göttliche und Irdische".

Zur Einstimmung der Gäste erklang zunächst ein Orgelwerk, das auch auf der CD zu hören ist.
"Mit diesem Werk hat der Künstler für bleibende Höreindrücke gesorgt", sagte der in Höchstadt bekannte Musikpädagoge, Organist und Chorleiter Klaus-Dieter Stolper.


Bunt und spannend


Aufgenommen wurden die Werke an der exquisiten Schuke-Orgel in der Christuskirche. Der Titel weist auf die inhaltlich sehr unterschiedlichen Stücke hin, die die CD außerordentlich bunt und spannend machen.
Das Repertoire umfasst einen Querschnitt durch das Orgelschaffen der letzten 300 Jahre mit Werken von Johann Sebastian Bach (1685-1786), John Stanley (1713-1786), Percy Fletcher (1879-1932), Louis Vierne (1870-1937) und Guy Bovet (geb. 1942).

Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Produktion hatte natürlich der Tontechniker. Dieser Aufgabe stellte sich Bernd Förster, der selbst auch über vertiefte Kenntnisse in Orgelklang und -spiel verfügt.


Ehefrau als Kritikerin


In Klaus-Dieter Stolper fand Konjaev einen Autor, der den aufmerksamen Zuhörer mit sachkundigen Informationen durch die Musikwelt führt. Als kompetente Kritikerin stand Konjaev seine Frau Irina immer zur Seite. "Ich bedanke mich beim ganzen Team, das mit Geduld und Verständnis alles angenommen hat, was ich anstrebte", so der Virtuose.

Der Künstler ist im georgischen Tiflis geboren und in einer hoch musikalischen Familie aufgewachsen. Mit sechs Jahren erlernte er das Klavierspiel. Neben der normalen Schule besuchte er die Musikschule in Tiflis. Es folgte die weitere Ausbildung an der Musikfachschule ebenfalls in seiner Heimatstadt, diese schloss er mit dem Hochschuldiplom als geprüfter Musiklehrer und als Konzertorganist ab.

In Pizunda in Abchasien am Schwarzen Meer wirkte er in der orthodoxen Kathedrale als Konzertorganist. "Dort durfte ich die geniale Orgel von Alexander Schuke aus Potsdam, dem Bruder des Berliner Orgelbaumeisters Karl Schuke, spielen."

Zwischenzeitlich heiratete er seine Assistentin Irina, ebenfalls eine studierte Musikerin mit Chorleiterausbildung, die ihm bis heute musikalisch zur Seite steht. Nach etwa 20 Jahren wechselte das Ehepaar nach Jekaterinburg im Ural. Da die Konjaevs deutsche Wurzeln nachweisen konnten, gestattete ihnen die Regierung nach längerer Wartezeit, nach Deutschland überzusiedeln. Seit 1998 wirkt das Ehepaar nun erfolgreich in Höchstadt.


Schon viele Orgeln gespielt


Gabriel Konjaev leitet den Kirchenchor, den Gesangverein "Liederkranz" und den Posaunenchor und versieht den Orgeldienst in der evangelischen Christuskirche - und ab und zu vertritt er auch die Organisten in St. Georg. Konjaev spielte schon die Orgel im Meissner Dom, in der katholischen Kathedrale in Moskau, in Archangelskoje und im Bamberger Dom. "Mein großer Wunsch wäre es, einmal die Orgel in Passau zu spielen - die größte aller Orgeln in Deutschland", erklärte er.