Im Forum der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf begeistern Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihr Publikum.
Seit dem Jahr 1993 wird der internationale Tag der Menschen mit Behinderung begangen. Zum 13. Mal hatte das Landratsamt Erlangen-Höchstadt aus diesem Anlass zu einem Kulturnachmittag ins Gremsdorfer Forum der Barmherzigen Brüder eingeladen.
Kreisräte, Bürgermeister, Ehrenamtliche, Vertreter von Seniorenkreisen, Bezirksrätin Ute Salzner (CSU), Eltern und auch Betreuer der Jugendlichen und auftretenden Kinder wurden von Landrat Alexander Tritthart (CSU), der auch durch das kurzweilige Programm führte, begrüßt. "Der Kulturnachmittag will das Bewusstsein wachrufen, dass alle Menschen - Behinderte wie Nichtbehinderte - das Recht auf gleichwertige Teilhabe haben." Auch 20 junge Leute, die im Moment das Freiwillige Soziale Jahr absolvieren und derzeit ein Seminar des Landesverbandes der Lebenshilfe Bayern in Büchenbach besuchen, saßen unter den begeisterten Zuschauern.
Auf dem Programm des ersten Teiles standen Beiträge der Schulvorbereitenden Einrichtung mit integrierter Tagesstätte (SVE) der Lebenshilfe ERH, der Einrichtung "Der Puckenhof" und des integrativen Montessori-Kinderhauses in Eckental. Der Zuhörer schnupperte in die Weihnachtsbäckerei, wo eifrig gesungen und gebacken wurde. Im Jugendzirkus "Puck" zeigten die Akrobaten gekonnt harmonische Kunststücke mit dem Reifen und dem Diabolo, angeleitet von Sönke Jädicke. Und die Kleinen aus Eckental ließen eifrig leise die Weihnachtsglöckchen bimmeln. Viel verdienten Beifall bekamen die drei Gruppen, bevor es in die Pause ging.
Nach der Pause durfte der Hauschor der Barmherzigen Brüder unter Irina Konjaev nicht fehlen. Auch bei diesen Sängern spürte man die Begeisterung, mit der sie zwei Weihnachtslieder und ein Gospel zum Besten gaben. The Maharanis "aaja nachle" entführten mit ihren Tänzen und den bunten Kostümen die Zuschauer nach Bollywood, und der Trompeter Tobias Schüpferling verzauberte zusammen mit seinem Lehrer Leonhard Meisinger von der Musikschule Hemhofen das Publikum.
Den Beweis, dass auch behinderte Menschen etwas erreichen können, erbrachten sowohl der 30-jährige Tobias Schüpferling als auch die 23-jährige Maharani Michaela Schatz. Tobias spielt bereits seit 16 Jahren Trompete und hat schon viele Auftritte hinter, aber auch noch vor sich.
Stefan Mross als Vorbild
"Ich wollte das Instrument lernen wegen Stefan Mross", erklärte er. Dass es ihm viel Freude macht, sah man dem jungen Mann wirklich an. Auch der Lehrer ist mit seinem Schützling sehr zufrieden. Michaela Schatz tanzt schon seit acht Jahren bei den Maharanis mit. "Man hat mir schon von klein auf angesehen, dass ich Musik und Tanz mag", verriet sie. "Beim Tanzen fühle ich mich als ein ganz neuer Mensch", fügte sie noch an.
Hanna Fillip (FSJ) kommt aus der Nähe von Ansbach. "Ich hab richtig Gänsehaut bekommen, als Tobias strahlend die Bühne verließ und sich dabei den Schweiß von der Stirn wischte. Man merkt einfach die Begeisterung, die dahinter steckt. Mit ein bisschen Förderung kann auch bei Behinderten das vorhandene Potential wirklich gut geschliffen werden." Christian Oettel kommt aus Hugelfing (zwischen München und Garmisch Partenkirchen). Auch er war wie alle seine Kollegen von dem Nachmittag sehr angetan. "Man sieht, was die drauf haben und wie viel Gutes dabei heraus kommt."