Beliebter fränkischer Gasthof muss Kellersaison vorzeitig beenden: "Kommt nicht mehr hinterher"

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Der Brauereigasthof Geyer in Oberreichenbach musste seinen Keller vorzeitig schließen. Grund dafür sind zu wenig Mitarbeiter.
Oberreichenbach: Beliebter Gasthof muss Kellersaison vorzeitig beenden - "Man kommt nicht mehr hinterher"
Andreas Geyer

Der Mangel von Personal ist derzeit in vielen Branchen ein großes Problem. Auch ein beliebter Gasthof in Mittelfranken musste nun wegen fehlenden Mitarbeitern die Kellersaison vorzeitig beenden - und wird bis Ende dieses Jahres auch nicht mehr öffnen können.

  • Oberreichenbach: Beliebter Gasthof beendet Kellersaison vorzeitig
  • Zu wenig Personal: "Man kommt nicht mehr hinterher"
  • Neue Mitarbeiter zu finden sei kompliziert
  • Erst nächstes Jahr soll wieder geöffnet werden

Der Brauereigasthof Geyer in Oberreichenbach (Landkreis Erlangen-Höchstadt) mit seinem Keller wurde von einem Schicksal getroffen, das zurzeit in zahlreichen Branchen für Probleme sorgt: Wegen Personalmangel musste Betreiber Andreas Geyer die Kellersaison frühzeitig beenden. Die insgesamt 21 Mitarbeiter hätten fleißig Überstunden gesammelt und feiern diese nun zurecht ab, so der Betreiber des Gasthofes. An neue Mitarbeiter zu kommen, sei allerdings so gut wie unmöglich. Auch in Neustadt bei Coburg hat eine Bäckerei mit Personalmangel zu kämpfen, weshalb ein überarbeitetes Konzept geplant werde.

Brauereigasthof Geyer beendet Kellersaison vorzeitig: "Es fehlen momentan die Nerven"

"Aus der Familie sind wir fünf Festangestellte, aber für die Kellersaison hätten wir noch fünf Mann extra gebraucht", erklärt Andreas Geyer. Es gebe keine anderen Festangestellten, das Personal arbeite auf Minijob-Basis und könne deshalb auch zurecht die Überstunden abfeiern, bei gutem Betrieb bräuchte der Keller aber mindestens acht Leute. Vom 12. April 2023 bis zum 3. Oktober 2023 sei geöffnet gewesen, jetzt habe der gesamte Brauereigasthof vorerst bis nächstes Jahr geschlossen. Dann soll der Keller aber auf jeden Fall wieder geöffnet werden. Im September musste ein Traditions-Gasthof in Franken für das Tagesgeschäft schließen, weil es an Mitarbeitern fehlte.

Neue Mitarbeiter zu finden, sei ein großes Problem: "Einen Festangestellten zu finden, ist quasi unmöglich. Studenten als Minijobber zu beschäftigen, ist auf dem Land auch schwierig. Sie haben ja meistens nur ein Fahrrad und damit ist es eben nicht so einfach, aufs Land zu kommen. Es fehlen mir momentan auch die Nerven, nach neuen Mitarbeitern zu suchen", erklärt Geyer. Außerdem mache ein Gasthof 80 Prozent des Umsatzes am Wochenende und da haben viele keine Lust zu arbeiten, weil sie Zeit mit Familie oder Freunden verbringen wollen.

"Wenn normalerweise acht bis neun Leute benötigt werden, man aber nur zu fünft ist, kommt man irgendwann nicht mehr hinterher", erklärt der Betreiber. Ob nächstes Jahr alle Angestellten noch da sind, sei auch nicht sicher - der Betreiber hofft, dass zum Beispiel Schüler als Mitarbeiter nachkommen.

Die große Kellersaison ist beendet, am Mittwoch (11. Oktober 2023) und Freitag (13. Oktober 2023) möchte Andreas Geyer aber noch einmal in abgespeckter Form öffnen: "Als Familie sind wir zu fünft, da gibt es halt nur Currywurst und Bratwürste, mehr nicht." Danach gebe es aber bis nächstes Jahr keinen Betrieb mehr. Mehr Nachrichten aus der Region Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.