Frauenaurach - wie das Kloster zum Stadtteil wurde

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Die Sommerausstellung im Amtshausschüpfla gibt einen Überblick über 750 Jahre Frauenauracher Geschichte. Foto: Manfred Welker
Die Sommerausstellung im Amtshausschüpfla gibt einen Überblick über 750 Jahre Frauenauracher Geschichte. Foto: Manfred Welker

Die Sommerausstellung im Amtshausschüpfla gibt einen Überblick über 750 Jahre Frauenauracher Geschichte.

Am morgigen Sonntag eröffnet im Frauenauracher Amtshausschüpfla die Sommerausstellung "Vom Kloster zum Stadtteil. 750 Jahre Geschichte Frauenaurach".
Zu Beginn der Ausstellung empfängt die Besucher die Figurine einer Ordensschwester in Tracht. Denn Frauenaurach hat seinen Ursprung in einem Kloster. Das Frauenkloster in Frauenaurach war eine Stiftung des Herdegen von Gründlach aus dem Jahr 1267. Die Stiftsdamen lebten nach der Regel der Dominikanerinnen. In das Kloster traten Töchter des fränkischen Adels ein, etwa Wallenrod, Truppach und Egloffstein, aber auch Nürnberger Patriziertöchter. Das Nonnenkloster war autark, so gab es ein eigenes Brauhaus. 1313 wurde der um das Kloster entstandene Ort erstmals als Frauenaurach genannt.
Das Kloster erfuhr Zerstörungen im Bauernkrieg im Jahr 1525. Nachdem der Markgraf in Kulmbach 1529 die Reformation eingeführt hatte, wurde in der Kirche ein evangelischer Pfarrer installiert, im Kloster durften keine Novizinnen mehr aufgenommen werden. In den ehemaligen Klostergebäuden wurde eine Markgräfliche Residenz eingerichtet.
Allerdings verödete Frauenaurach nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges. Um den Ort wieder zu besiedeln wurden ab 1653 Glaubensflüchtlinge vom Land ob der Enns Niederösterreich, südöstlich von Linz zwischen Enns, Ybbs, Erlauf und Donau aufgenommen, die vor einer Rekatholisierung flohen.


Wirtschaftliche Stagnation

Der Klosterverwaltungsort Frauenaurach wurde 1685 für die Aufnahme von Hugenotten vorgesehen. Bis zum Kirchenbau in Erlangen hatten die Hugenotten ihre Zusammenkünfte in Frauenaurach im Schloss. Danach folgte die allmähliche Übersiedelung nach Erlangen. Eine Zäsur für Frauenaurach brachte die Heirat von Markgraf Christian Friedrich mit Elisabeth Sophie im Jahr 1703. Da sie lieber in Erlangen leben wollte, wurde die Hofhaltung dorthin verlegt. Erlangen erhielt einen Aufschwung, während Frauenaurach wirtschaftlich stagnierte.
Im Jahr 1867 wurde Frauenaurach mit 498 Einwohnern angegeben, durch die 1894 eröffnete Lokalbahn Herzogenaurach-Erlangen erhielt Frauenaurach einen Aufschwung. Einen weiteren Zuzug brachten die Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg mit sich. 1972 wurde Frauenaurach nach Erlangen eingemeindet. maw