First Responder Uehlfeld: als Erste beim Helfen

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Vertreter der First Responder mit ihrer Ausrüstung (im Anzug Helmut Praus)
Vertreter der First Responder mit ihrer Ausrüstung (im Anzug Helmut Praus)
Hans Herold (MdL/CSU) und Tobias Baum, Leiter und Ausbilder der First-Responder-Gruppe, bei einer Übung. Fotos: privat
Hans Herold (MdL/CSU) und Tobias Baum, Leiter und Ausbilder der First-Responder-Gruppe, bei einer Übung. Fotos: privat
 

Der Förderverein sieht seine Aufgabe im Unterstützen der First Responder. Seit 7. April 2014 gibt es diese Erste-Hilfe-Gruppe der Feuerwehr Uehlfeld.

Die First Responder sind ehrenamtliche Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr des Markts Uehlfeld. Alarmiert wird die Erste-Hilfe-Gruppe über Funkmeldeempfänger durch die Integrierte Leitstelle Ansbach. Einer der beiden diensthabenden Helfer hat das Einsatzfahrzeug - im Moment noch ein geliehenes Fahrzeug der Feuerwehr Uehlfeld - während der Dienstzeit bei sich zu Hause und holt im Einsatzfall den zweiten Helfer ab.

Mitglieder der FR-Gruppe besitzen mindestens eine 72-stündige Ausbildung zum Sanitäter. Ihr Einsatzspektrum reicht von Unfällen aller Art bis zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Atemnot, Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand. Generell werden die FR immer alarmiert, wenn der Einsatz des Notarztes erforderlich ist. Die Entscheidung trifft die Integrierte Leitstelle Ansbach.

Die Ausrüstung der FR Gruppe besteht aus einem Notfallrucksack mit Beatmungsbeutel, einer Sauerstoffflasche, einem Stiffneck (Halskrause) sowie Material zur Wundversorgung und zum Schienen. Außerdem verfügen die FR über einen automatischen externen Defibrillator (AED), eine Absaugeinheit und eine spezielle Kindernotfalltasche.

Aufgabe der FR ist es, als Ersthelfer am Unfallort qualifizierte Erste Hilfe wie lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten, die Lage zu erkunden und mehr. So überbrücken und verkürzen sie das hilfeleistungsfreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts. Je schneller qualifizierte Maßnahmen erfolgen, desto günstiger ist die Heilungsprognose eines Verletzten und umso kürzer ist im Durchschnitt die nachfolgend notwendige Behandlungszeit. In Tobias Baum haben die FR einen ausgebildeten Rettungssanitäter, der sich um die Aus- und Weiterbildung seiner Erste-Hilfe-Gruppe kümmert.

In Uehlfeld und Umgebung beträgt die Anfahrtzeit des Rettungsdiensts aus Neustadt oder Höchstadt im Schnitt zehn bis zwölf Minuten. Deshalb werden die FR zusätzlich alarmiert, um schneller eine Erstversorgung durchzuführen. Die FR treffen durchschnittlich 7,5 Minuten vor dem Rettungsdienst beim Erkrankten oder Verletzten ein. In dieser Zeit können lebensrettende Maßnahmen durchgeführt werden und/oder Vitalfunktionen kontrolliert werden.

"Wir verstehen uns absolut nicht als Konkurrenz zum hauptamtlichen Rettungsdienst. Wir sehen uns als wertvolle Ergänzung in der Rettungskette", sagt Zweiter Vorsitzender Alwin Baum.


2016 gab es 86 Einsätze

Auf ein "durchschnittliches" Jahr 2016 können die Einsatzkräfte der First-Responder-Gruppe Uehlfeld zurückblicken. Mit 86 Einsätzen, davon überwiegend internistische Notfälle, bewegen sie sich in der Gegend des Vorjahrs, als es 83 Alarmierungen gab.

Neben den normalen Bereitschaftszeiten - Montag bis Donnerstag von 19 Uhr bis 5 Uhr, Freitag von 19 Uhr bis Montag 5 Uhr durchgehend - wurden sie 2016 wieder des Öfteren außerhalb der Dienstzeiten alarmiert. Das passiert etwa, wenn mit einer außergewöhnlich langen Anfahrtszeit des Rettungsdienstes zu rechnen ist oder aber der genaue Einsatzort unklar ist - hier spielt die bessere Ortskenntnis des Ersthelferteams eine große Rolle.

Auch bei normalen Feuerwehreinsätzen sind die qualifizierten Ersthelfer eine wertvolle Ergänzung. So ermöglichten zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall im Sommer auf der Bundesstraße 470 das Wissen und die Erfahrung der ehrenamtlichen Helfer eine besonders effektive Hand-in-Hand Arbeit mit dem Rettungsdienst.


Auto in Sichtweite

Äußerst interessant könnte sich 2017 für die Ersthelfergruppe gestalten. Nach Auskunft des Fördervereins First Responder rückt der Kauf eines eigenen Einsatzfahrzeugs - eines Sonderfahrzeugs mit spezieller Ausstattung - in greifbare Nähe. Sobald der noch fehlende Betrag durch Spenden gedeckt ist, kann mit der Beschaffung begonnen werden. Die FR arbeiten ehrenamtlich und für den Patienten ist der Einsatz kostenlos. Die First Responder Gruppe Uehlfeld finanziert sich allein durch Unterstützung seitens der Gemeinde und durch Spenden.

Hierfür wurde extra der Förderverein First Responder gegründet. Seine Spendenkonten sind bei der Sparkasse DE81 7625 1020 0221 2740 87 und der Raiffeisenbank DE10 7606 9404 0000 4361 60.