Feuerwehrfusion Hemhofen/Zeckern kostet mehr als geplant

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Im Oktober 2016 war Richtfest gefeiert worden. Foto: Pauline Lindner
Im Oktober 2016 war Richtfest gefeiert worden. Foto: Pauline Lindner

Der Zusammenschluss der Feuerwehren aus Hemhofen und Zeckern steht kurz bevor. Der gemeinsame Neubau kostet die Gemeinde mehr als gedacht.

Lange Jahre wurde in Hemhofen um einen Standort für ein neues Feuerwehrgebäude gerungen, in das die Wehren von Zeckern und Hemhofen einziehen. Der Bau neben dem Bauhof läuft, letzte Gewerke sind zu vergeben. Nun wachsen die beiden Wehren auch als Einsatzeinheit zusammen. Mit Beschlüssen der jeweiligen Dienstversammlungen dieser Tage werden sie zum 1. Februar die Feuerwehr Hemhofen/Zeckern.
Der Gemeinderat - Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen - bestätigte diese Beschlüsse einstimmig. "Epochemachend" nannte Ratsmitglied Lutz Bräutigam (Grüne) die Entscheidung und dankte den Wehren ausdrücklich dafür.
Am 21. Februar wählt die Feuerwehr Hemhofen/Zeckern ihren Kommandanten und dessen Stellvertreter. Bis dorthin muss, so die Regierung von Mittelfranken, eine Übergangsleitung bestellt werden. Der Gemeinderat bestimmte deshalb Herwig Korzer als Kommandanten und Siegfried Großkopf als seinen Stellvertreter.
Zu vergeben hatte der Rat die Schlauchpflegeanlage. Das günstigste Angebot gab die Fachfirma Prey aus Kiel mit 64 000 Euro ab. Damit liegt sie um rund 9000 Euro über der Schätzung. Die Differenz rührt zum Teil aber auch davon her, dass die ursprüngliche Ausschreibung auf Wunsch der Feuerwehr um eine elektronische Aufwickelanlage und ein Schlauchregal erweitert wurde.
Zu einer ausgiebigen Diskussion führt der nächste Vergabepunkt, die Außenanlagen, insbesondere die Zufahrt zur Staatsstraße. Hierzu gab es eine Kostenschätzung mit rund 230 000 Euro. Der Ansatz ging von einem Meterpreis von 100 Euro aus. Diesen überrechnete nach dem Beschluss des Bauauschusses Ende Dezember das Ingenieurbüro Miller. Die Fachleute für Tiefbau kommen nun zu wesentlich höheren Kosten. Als Gesamtsumme für die Bauabschnitte eins und zwei berechneten sie 521 000 Euro.
Rund 50 000 Euro kostet dabei allein das Tieferlegen der Versorgungsleitungen, die im Süden des Feuerwehrgebäudes unter der künftigen Zufahrt zu den dahinterliegenden Gewerbeeinrichtungen führen. Neu hinzukommt ein Entwässerungskanal für die Erschließungszufahrten, die Zufahrt zwischen Feuerwehrhaus und Bauhoflagerhalle und der Umbau der Vorfläche vor den Bauhofräumen zu Parkplätzen.
Der Preissprung überraschte zuerst den Rat. "Unschön", nannte Monika Rosiwal-Meißner (Grüne) die Steigerung um 200 000 Euro. Doch Gerhard Wagner (SPD) stellte klar: "Es war nur eine sehr knappe Kostenschätzung. Das sind keine Planungsfehler und damit keine Mehrkosten." Und Konrad Großkopf (SPD) verstärkte: "Das Gebäude soll nach Bürgermeister Nagel drei Bürgermeister überdauern. So sollten wir jetzt auch hier denken."
Bedenken hatte nur Horst Haag (AW), dessen Grundstück südlich der neuen Zufahrt liegt. Er glaubt, auch die jetzige Planung gleiche das Geländegefälle nicht ausreichend aus. Gegen seine Stimme vergab der Rat die Ausführungsplanung an das Ingenieurbüro.
Für die Zukunft will man klüger sein. Ein Projektsteuerer soll bei ähnlich großen Vorhaben darauf achten, dass die Planungen und damit Kostenschätzungen alle Teile des Projekts umfassen. Diese Problematik kennt Geschäftsleiterin Karin Mosch auch aus ihrem früheren Wirkungskreis. Sie weiß daher, dass die Übersicht nicht im laufenden Betrieb der Bauverwaltung erbracht werden kann.