Auch in den Straßengräben im Aischgrund sammelt sich jetzt wieder der Abfall. Viel Arbeit für die Bauhöfe.
"Der Bußgeldkatalog für wilde Müllablagerungen fängt schon bei einer Zigarettenkippe an", sagt Hans Leuchs, Sachgebietsleiter vom Umweltamt am Landratsamt Erlangen-Höchstadt. Je größer die Menge an Abfall ist, die wild irgendwo in der Natur entsorgt wird, desto höher fällt das Bußgeld aus. Voraussetzung ist allerdings, dass die Übeltäter auch ermittelt werden.
Glück haben dabei die Umweltsünder, die ihren Müll einfach aus dem fahrenden Auto heraus entsorgen. Was sie anrichten, ist in diesen Wochen an vielen Straßenrändern unübersehbar. Tüten, Becher, Dosen, Verpackungen aus Papier und Plastik, Flaschen, Zigarettenschachteln und manchmal auch ganze Beutel voller Abfall zieren die jetzt meist frisch gemähten Grünstreifen neben den Fahrbahnen.
Täter schwer zu ermitteln
Die Täter dafür zur Verantwortung zu ziehen, scheitert in der Regel daran, "dass ich sie nicht habe", sagt Leuchs. "Was machbar ist, wird von uns geahndet." Der Bußgeldkatalog sei recht detailliert. Größer sind da schon die Chancen, die Umweltsünder zu erwischen, die auf Parkplätzen ganze Müllsäcke abladen.
Von solchen Fundstücken kann Gerhard Köhler berichten. Dem stellvertretenden Leiter des Kreisbauhofs in Heßdorf fällt hier spontan eine Ausweichstelle an der ERH 18 zwischen Ailersbach und Schwarzenbach ein, an der immer wieder Müll illegal entsorgt wird.
Der Kreisbauhof betreut im Landkreis Erlangen-Höchstadt 180 Kilometer Kreisstraßen. 100 bis 150 Kilometer davon verlaufen außerhalb von Ortschaften. An ihnen wird in der Regel zweimal im Jahr der Müll eingesammelt. "Ab Mitte März gehen unsere Trupps raus", sagt Köhler. Mit jeweils vier Mann pro Trupp werden die Kreisstraßen abgegangen und alles aufgelesen, was andere achtlos weggeworfen haben.
Ganz schlimm sieht es laut Köhler an den - wie er es nennt - Fast-Food-Strecken aus, den Straßen im weiteren Umfeld von Schnellimbiss-Lokalitäten. Haben Fahrzeuginsassen aufgegessen und ausgetrunken, fliegen Tüten, Servietten und Becher aus dem Autofenster. Ein besonders verunreinigter Streckenabschnitt ist neben anderen auch die Schönwetterstraße zwischen der B 470 und der Medbacher Mühle.
Bei den Reinigungsaktionen durch den Kreisbauhof geht nicht nur viel Zeit drauf, sondern auch Steuergelder der Bürger. An manchen Tagen kommen pro Trupp 10 bis 15 Säcke mit jeweils 100 Liter Fassungsvermögen zusammen. Diese schweren Müllsäcke muss der Landkreis kaufen und für die Entsorgung des eingesammelten Mülls auch noch bezahlen.