Ex-Club-Profi nimmt sich Wohnblocks in Höchstadt an

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Die Wohnblocks in der St.-Georg-Straße sollen nach zwei Jahren endlich fertig saniert werden. Foto: Andreas Dorsch
Die Wohnblocks in der St.-Georg-Straße sollen nach zwei Jahren endlich fertig saniert werden. Foto: Andreas Dorsch
Ab kommender Woche bekommen die Balkone neue Geländer. Foto: Andreas Dorsch
Ab kommender Woche bekommen die Balkone neue Geländer.  Foto: Andreas Dorsch
 
Was aus den angefangenen Aufzugsschächten (rechts) wird, hängt davon ab, ob Penthäuser gebaut werden. Foto: Andreas Dorsch
Was aus den angefangenen Aufzugsschächten (rechts) wird, hängt davon ab, ob Penthäuser gebaut werden. Foto: Andreas Dorsch
 
Timmy Simons. Foto: Sven Grundmann
Timmy Simons. Foto: Sven Grundmann
 
Timmy Simons ist jetzt Alleineigentümer der Wohnblocks in der St.-Georg-Straße. Foto: privat
Timmy Simons ist jetzt Alleineigentümer der Wohnblocks in der St.-Georg-Straße. Foto: privat
 

Fußballprofi Timmy Simons hat die drei Wohnblocks in der Höchstadter St.-Georg-Straße im Insolvenzverfahren zurückgekauft und will die Sanierung jetzt zügig vorantreiben. Die Mieter hoffen, bald nicht mehr auf einer Baustelle leben zu müssen.

Zwei Jahre ist es inzwischen schon her, seit das Areal mit den drei Mehrfamilienhäusern in der St.-Georg-Straße in Höchstadt in eine Großbaustelle verwandelt wurde. Und noch immer leben die Mieter inmitten dieser Baustelle. Von den 36 Parteien sind einige bereits ausgezogen. Unter den verbliebenen Bewohnern steigt jetzt allerdings die Zuversicht, dass die Häuser und das früher mit viel Grün durchsetzte Grundstück bald wieder richtig wohnlich werden.

Die Hoffnungen ruhen auf dem neuen Alleineigentümer der drei Wohnblocks, dem Fußballprofi Timmy Simons. Der belgische Nationalspieler, der von 2010 bis 2013 in der Stammelf des 1.FC Nürnberg stand und seitdem wieder für den FC Brügge spielt, hat das Objekt in Höchstadt zurückgekauft.

Er war bereits einmal daran beteiligt, als nach mehreren Eigentümerwechseln im Juli 2012 die "Simons und Stark Bau- und Verwaltungs-GmbH" aus Heroldsberg die Häuser übernahm. Das Vorhaben dieser Gesellschaft, die einzelnen Wohnungen zu sanieren und als Eigentumswohnungen zu verkaufen, scheiterte jedoch.

Verwalterin eingesetzt

Branka Stark, die damalige Geschäftsführerin dieser Gesellschaft, musste Insolvenz anmelden. Die begonnenen Sanierungsarbeiten in Höchstadt wurden auf Eis gelegt, den Mietern blieb nichts anderes übrig, als sich mit der Baustelle zu arrangieren.

Jetzt hat der Profifußballer allein die drei Mehrfamilienhäuser zurückgekauft, um die Verhältnisse "in Ordnung zu bringen". Eine von Simons beauftragte Verwalterin kümmert sich seit vier bis sechs Wochen darum, dass die Sanierungsarbeiten wieder aufgenommen und zügig vorangetrieben werden.

Timmy Simons sei zwar Miteigentümer gewesen, habe sich am operativen Geschäft aber nicht beteiligt, verrät die neue Verwalterin unserer Zeitung. Der Fußballer selbst kündigt an, mit den Verantwortlichen vor Ort künftig täglich in Kontakt zu treten. Ihm sei es ein persönliches Anliegen, dass die Sanierung der drei Wohnblocks in der St.-Georg-Straße zügig abgeschlossen wird und die Mieter sich wohlfühlen.

"Wir wollen den Mietern nicht länger zumuten, so zu leben", sagt die Verwalterin, die auf 20 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblicken kann. Jetzt sei jemand da, "der den Karren aus dem Dreck zieht". Die Bewohner der Häuser sollen das Gefühl haben, in guten Händen zu sein. Die Verwalterin selbst sehe sich dabei als Ansprechpartnerin.

Viele Mieter leben schon seit Jahrzehnten in den Wohnungen in der St.-Georg-Straße. Nach dem, was sie in den vergangenen Jahren mitgemacht haben, sind sie immer noch skeptisch, ob sich ihr Wohnumfeld wirklich bald verbessert. Eine Skepsis, für die die neue Verwalterin des Objektes volles Verständnis hat. Sie möchte jetzt Zug um Zug Vertrauen gewinnen.

Fragezeichen hinter Penthäusern

Dass es mit der Sanierung weiter geht, haben die Mieter schon bemerkt. Am ersten Haus wurde ein Gerüst aufgebaut. Kommende Woche soll mit der Erneuerung der Balkongeländer begonnen werden - moderne Konstruktionen aus Glas und Stahl sind bereits vorgefertigt. Dann geht es mit den Fassaden weiter.

Ob die ursprünglich einmal geplanten Penthäuser auf den Dächern der Wohnblocks realisiert werden, ist noch offen. Sollten sich für das Wohnen im Obergeschoss Interessenten finden, würden auch die bereits begonnenen Aufzüge weiter gebaut. Leer stehende Wohnungen sollen saniert und für etwa acht Euro pro Quadratmeter vermietet werden.

Folgenden Missstand will die Verwalterin schnell beseitigen: "Es ist ein Unding, dass jeder Mieter seine Mülltonnen im Keller stehen hat."