Ludwig Schick feierte einen Festgottesdienst in der Höchstadter Spitalkirche St. Anna und spendete die Krankensalbung.
Den Welttag der Kranken begeht Bambergs Erzbischof Ludwig Schick immer gerne in Krankenhäusern, Altenheimen oder sozialen Einrichtungen in seiner Erzdiözese. Am diesjährigen Gedenktag, der auch Gedenktag der Gottesmutter Maria "Unsere Liebe Frau in Lourdes" ist, besuchte er das Krankenhaus St. Anna in Höchstadt und feierte mit vielen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Schulen und karitativen Einrichtungen, aber auch mit vielen Patienten, die alles an ihrem Bildschirm in den Krankenzimmern verfolgen konnten, einen Pontifikalvespergottesdienst im angegliederten Spitalkirchlein St. Anna.
Dies war auch gleichzeitig der Abschluss des Jubiläumsjahres "500 Jahre Spital St. Anna Höchstadt". Reinhard Döring an der Orgel, Kantor Friedrich Kirschner und die Gesangsgruppe "Magic Harmonists" gestalteten die Vesper musikalisch aus. Anschließend machte der Oberhirte noch einen Rundgang durchs Haus und spendete einigen Patienten sowohl in der Palliativeinheit als auch in den anderen Stationen die Krankensalbung.
Hausherr und Bürgermeister Gerald Brehm (JL) - "Ich bin einer der wenigen Bürgermeister, die eine eigene Kirche haben!" - erläuterte dem Erzbischof, dass in Höchstadt schon seit 500 Jahren Sozialarbeit geschieht und es bis heute so geblieben ist. Neben einem Krankenhaus und zwei Altenheimen gebe es viele soziale Einrichtungen in der Stadt. "Höchstadt ist ein Medizin- und Sozialstandort mit hohem Niveau", erklärte Brehm voller Stolz.
Dekan Kilian Kemmer erwähnte, dass man in Lourdes bis heute von 57 Heilungen spreche. Fünf Millionen Kranke verließen Lourdes zwar nicht geheilt, aber als veränderte Menschen. "Sie fühlen sich von Gott angenommen, von einem, der weiß, was Leiden bedeutet. Gott schenkt Heil", sagte der Dekan.
"Wir müssen dankbar sein, dass in Höchstadt schon 500 Jahre lang den an Leib und Seele leidenden Menschen geholfen wird", appellierte der Erzbischof an die Gäste. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das während der Vesper gelesen wurde, solle Impuls und Anregung sein, diese gute Arbeit weiter zu führen. Den Kranken zu dienen und zu helfen heiße, dass sie gesund an Leib und Seele werden. Keine Kultur habe sich so intensiv um die Kranken gekümmert wie die christliche, und das Evangelium vom barmherzigen Samariter sei hierfür der Ausgangspunkt und diene als Orientierung. Es enthalte alles, was die Krankenfürsorge und -pflege ausmacht. Ein wichtiges Anliegen war ihm ebenfalls, dass die Krankenpflege nicht zur Technik werden darf - sie müsse immer den Menschen im Auge behalten, und man dürfe nicht nur vom "Blinddarm" oder vom "Magengeschwür" reden.
Eine Christenpflicht "Von Johannes Paul II. wurde dieser Welttag im Jahr 1993 eingeführt, und er ist wichtig und wertvoll", erklärte er weiter. "Heute erinnern wir uns an unsere Christenpflicht den Kranken gegenüber. Wenn jeder von uns mitwirkt, dann hat dieser Tag einen Sinn und der heutige speziell für St. Anna."
Seit dem vergangenen Jahr beherbergt die St.-Anna-Kapelle eine Reliquie des Seligen Eustachius Kugler. Der Erzbischof verweilte noch betend vor dem goldenen Reliquienschrein, bevor er sich auf die Stationen begab und einigen Patienten mit der Krankensalbung eine ganz große Freude bereitete.