Die Neuhauser Sportlerkerwa wird heuer mit dem ersten Sommerbiathlon des TSV gefeiert. Auch unsportliche Menschen können sich für den 19. Juli noch anmelden.
Wer beim ersten Sommerbiathlon im Steinbruch bei Neuhaus teilnehmen möchte, muss gar nicht sportlich sein. Weder tägliches Joggen, noch die Aktivität im Schützenverein sind Voraussetzung, um drei Kilometer in den Wald zu laufen, dort zu schießen und wieder zurück zum TSV-Heim zu kommen.
"Wir wollen bewusst das ganz normale Volk ansprechen, Leute wie du und ich", sagt Norbert Birkner. Er erinnert sich, dass im alten Steinbruch in der Gemarkung Haderholz früher Polizisten das Schießen übten. Den Familien Birkner und Niebler gehört der Steinbruch - sie haben nichts dagegen, wenn dort am Samstag, 19. Juli, der erste Sommerbiathlon des TSV Neuhaus ausgetragen wird.
Entstanden ist die Idee im Sommer 2012. Gerhard Schäfer, Sportschütze und aktiv in der Jugendarbeit, traf sich mit Willi Wahl (Vizepräsident Breitensport im Bayerischen Leichtathletik-Verband) und Norbert Birkner.
Ihr Stichwort: demografischer Wandel. Sie wollten dem Nachwuchsmangel, wie er in vielen Vereinen herrscht, ein Gegenstück bieten. Der Biathlon mit Laufen und Schießen schien ihnen geeignet, die Feldarmbrust die richtige Waffe dafür. "Mit dieser Waffe können auch ungeübte Schützen umgehen", ist Schäfer überzeugt. Die Idee war geboren.
Doch jetzt begann ein langer Weg der Genehmigung. Gerhard Schäfer scheute keine Mühen, investierte viel Zeit. Das Ergebnis: eine amtlich genehmigte Bogenschießbahn für das Schießen mit der Armbrust mitten im Wald. "Eine bundesweit wohl einmalige Einrichtung", sagt Schäfer stolz.
Nun begann er damit, die schießtechnische Ausstattung zu schaffen, zum großen Teil per Handarbeit. So schießen die Teilnehmer am 19. Juli auf vier Scheiben, die jeweils ein Wildschwein als Motiv haben.
Gebaut hat Schäfer die Scheiben selbst, "die kann man nicht kaufen". Eine wiegt etwa 50 Kilogramm. Drei Schuss sind möglich, wer nicht trifft, bekommt Strafzeit. Die Zeit wird elektronisch gestoppt. Nach Alter gestaffelt, wird es sechs verschiedene Wertungsgruppen geben.
Anmelden kann man sich nur übers Internet. Aus organisatorischen Gründen können maximal 100 Teilnehmer an den Start. Wem es zu schwer fällt, die Armbrust selbst zu spannen, erhält Hilfe, ohne dass sich das negativ auf die Gesamtbewertung auswirkt.
Wer jetzt glaubt, er kann bis zum 19. Juli schon mal üben an einem der vier Schießstände im Wald, wird enttäuscht werden. Alles wird kurz vor der Veranstaltung aufgebaut und gleich danach wieder abgebaut.
"Die Natur soll keinen Schaden nehmen", betont Gerhard Schäfer.
Zeitlicher Ablauf
Ab 11.30 Uhr: Startnummernausgabe im Sportheim des TSV
Von 11.30 bis 13.15 Uhr: Schießunterweisung (Teilnahme ist Pflicht)
Um 14.01 Uhr: Erster Start, beginnend mit Startnummer 1, dann weiter im Minutenabstand
Gegen 17 Uhr: Siegerehrung mit anschließender Live-Musik