"Wir sind gerne mal in den Urlaub gefahren, um ein bisschen rauszukommen und was anderes zu sehen, aber das geht auf keinen Fall." Zu viele Termine im Krankenhaus stehen an. "Er muss regelmäßig zu Blutabnahmen, um zu kontrollieren, dass alles passt, wir müssen auf eine Antwort wegen der Stammzellenspende warten und demnächst muss er wieder stationär ins Krankenhaus, da steht die nächste Chemo an. Das ist noch ein langes Prozedere, deswegen können wir momentan nichts planen."
"Es gibt Momente, in denen man einfach nur heulen möchte"
Ohne Stammzellenspende werde die Krankheit wahrscheinlich immer und immer wieder ausbrechen. "Er braucht die Spende, um hoffentlich gesund aus der Geschichte herauszukommen", sagt Körner. "Die Ärzte sagen, so schnell wie möglich." Zwar gebe es Spender*innen, die zumindest zu ein paar Prozent übereinstimmen würden, doch noch besteht die Hoffnung, eine komplette Übereinstimmung zu finden.
"Man fühlt sich machtlos. Aber es ist nicht so, dass man gar nichts tun kann. Wir können füreinander da sein, ich kann für ihn da sein, ich kann ihn unterstützen. Ich kann ihm das schön machen, was wir hier haben. Wir können die Zeit zusammen genießen", zeigt Körner sich dennoch positiv gestimmt. "Man sollte immer versuchen, die positiven Seiten herauszukitzeln und zu sehen, weil das Negative macht einen im Endeffekt nur fertig und dann hat man irgendwann keine Kraft mehr."
Zu Beginn habe sie diese Sichtweise nicht gehabt. "Das muss man sich antrainieren, da positiv zu bleiben. Aber es gibt trotzdem Momente, in denen man einfach nur heulen und gar nicht mehr aufhören möchte. Die Emotionen kommen wellenartig."
DKMS: So einfach könnt ihr euch registrieren
Körner selbst habe vor der Diagnose ihres Partners nicht von der DKMS gewusst. "Ich habe mich dann aber sofort registrieren lassen. Nicht nur, um für meinen Partner vielleicht passend zu sein, sondern auch für andere. Eine Stammzellenspende ist schließlich keine große Sache."
Auf der Website der DKMS kann man sich als Spender*in registrieren. Dann bekommt man kostenlos ein Set für einen Wangenabstrich nach Hause geschickt. Aufgrund der genetischen Merkmale in der Probe kann dann bestimmt werden, wer als Spender*in infrage kommt.
Viele Krebsarten kann man durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkennen. Christof Lamberti, Leiter des onkologischen Zentrums bei Regiomed, erläutert in einem Plus-Artikel des Fränkischen Tags, wie wichtig das auch in Corona-Zeiten ist.