Einbrüche: Die Polizei bittet Bürger um Mithilfe

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An Türen und Fenstern setzen die Einbrecher an - jetzt auch wieder bevorzugt in der Dämmerung. Foto: Christopher Schulz
An Türen und Fenstern setzen die Einbrecher an - jetzt auch wieder bevorzugt in der Dämmerung. Foto: Christopher Schulz

Noch gibt es keine Spur von den Tätern der jüngsten Wohnhauseinbrüche in Höchstadt. Die Dämmerung wird häufig ausgenützt. Alles Verdächtige sollte sofort der Polizei gemeldet werden.

Jetzt beginnen wieder die Wochen, in denen es schon nachmittags dunkel wird. Ideale Bedingungen für Einbrecher, die gerne in der Dämmerung zuschlagen. Erst vor wenigen Tagen wurden in der Franzensbader Straße in Höchstadt-Süd zwischen 15 und 20.30 Uhr zwei Einfamilienhäuser ausgeräumt. Einen Tag später ein weiteres am Kieferndorfer Weg.

Zweimal durchs Fenster und einmal durch die Terrassentür gelangten die Einbrecher in die Häuser, die sie komplett durchwühlten. In Höchstadt-Süd ließen die Täter Geld und Schmuck im Gesamtwert von rund 10 000 Euro mitgehen. Von ihnen fehlt bisher jede Spur. "Wir haben noch nichts", sagt auf Anfrage des Fränkischen Tags Gerhard Hittinger, Kommissariatsleiter Einbruch bei der Erlanger Kripo. Die Einbruchspezialisten der Kripo bearbeiten auch diese Fälle in Höchstadt. Zwar seien schon Verdächtige von der Höchstadter Polizei kontrolliert worden, bisher jedoch ohne Erfolg. Verschiedene Spuren würden noch ausgewertet.


Aus Südosteuropa?

In Hemhofen seien zwei Personen aufgefallen, die herumliefen. Sie wurden ebenso kontrolliert wie andere, die in Höchstadt beim Betreten von Grundstücken Anwohnern verdächtig vorkamen. Die Polizei warte gerade auf solche Mitteilungen, sagt Hittinger, und weiter: "Wenn jemand in einer Siedlung auffällig rumläuft, immer die Polizei verständigen."

Um welchen Täterkreis es sich bei den Höchstadter Einbrechern handeln könnte, ist noch völlig unklar. Kommissariatsleiter Hittinger hat aus Erfahrungswerten aber seine Vermutungen und die gehen Richtung Südosteuropa. Von dort käme nicht die erste Einbrecherbande, die in Franken ihr Unwesen treibt. Beschaffungskriminalität mit einheimischen Tätern sei bei uns im ländlichen Bereich kein Problem, berichtet Hittinger.


Mehrere Banden gleichzeitig

"Der beste Einbruchschutz ist der Nachbar", sagt Höchstadts Polizeichef Jürgen Schmeißer. Er unterstreicht die Aussagen seines Kollegen von der Kripo, alles Verdächtige sofort zu melden. Es sei nicht befriedigend, wenn jemand etwas beobachtet hat, es aber erst nach einem Einbruch der Polizei erzählt. Solche Erfahrungen machen die Ermittler im Umfeld von Einbrüchen immer wieder.

Nach einer Einbruchserie könne man bei uns nicht mehr davon ausgehen, dass dann wieder längere Zeit Ruhe sei. Schmeißer hält es nicht mehr für abwegig, dass auch mehrere organisierte Banden gleichzeitig am Werk sind.


Licht brennen lassen

Einbrecher würden oft nach dem Grundsatz vorgehen, "wo kein Licht brennt, ist auch niemand daheim". Deshalb rät der Höchstadter Polizeichef den Bürgern, in ihren Häusern Lichter brennen zu lassen, Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder einzusetzten. Türen und Fenster sollten fest verschlossen, Hausschlüssel nicht im Umfeld der Haustür deponiert werden.

Weil jetzt wieder verstärkt mit Dämmerungseinbrüchen zu rechnen ist, fahren bei der Höchstadter Polizei Zivilstreifen gezielt durch Wohngebiete. Die Beamten achten auf alles Verdächtige, fremde, auffällige Fahrzeuge und Personen. Darüber hinaus hofft Polizeichef Schmeißer auf die Zivilcourage der Bevölkerung. Er kann immer wieder nur appellieren, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden.