Ein Zapfenstreich mit "Gänsehautfeeling": Feierliches Zeremoniell der Feuerwehr

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Die Feuerwehr hat Aufstellung genommen. Fotos: Richard Sänger
Die Feuerwehr hat Aufstellung genommen.  Fotos: Richard Sänger
Die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach
Die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der große Zapfenstreich war feierlicher Abschluss des ersten Teils der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Herzogenauracher Feuerwehr.

Was für ein Abschluss des Festkommerses der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach und welch ein Einstieg ins Jubiläumsjahr: Mit einem Großen Zapfenstreich erinnerte die Freiwillige Feuerwehr Herzogenaurach an ihre Gründung vor 150 Jahren.
Nach dem Festakt in der Puma-Plaza (Seite 15) formierten sich die Ehrengäste und Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis zum Fackelzug in über Flughafenstraße, Postkreisel und Hans-Maier-Straße zur Feuerwache. Der Fackelzug wurde vom Spielmannszug der Freiwillen Feuerwehr Höchstadt und der Wagnertanzgilde 1560 Spielmanns- und Fanfarenzug Bad Windsheim begleitet. Und zu Beginn des Zapfenstreiches mit "Gänsehautfeeling" zog die "Perlenkette" auf: Feuerwehrleute sowie Vertreter der Hilfsorganisationen mit Fackeln, die vor den Fahrzeughallen der Feuerwache Aufstellung nahmen.


Im Schein der Fackeln

Spannung liegt in der Luft und erwartungsvoll nehmen Fahnen- und Fackelträger ihre Positionen ein. Die Locke der Marschtrommeln durchbricht die ehrfürchtige Stille. Ein Schein von hundert Pechfackeln umhüllt die Ehrenformation der Feuerwehrleute und Musiker, die sich zu Ehren des Jubiläums versammelt hatten.
Ein Zapfenstreich hat etwas besonders Festliches. "Die Aufführung des Großen Zapfenstreichs ist die höchste Stufe einer Ehrung und zugleich auch die feierlichste Präsentation im Rahmen der Traditionspflege", sagte Kreisbrandrat Matthias Rocca.
"Ehrenformation halt!", schallt es vom Kommandanten Rainer Weber. Nach weiteren Kommandos richtet sich die Formation zur Begrüßung des Bürgermeisters German Hacker und Landrat Alexander Tritthart aus. Nach der Aufstellung der Akteure und Fackelträger überquert der "Kommandierende" Weber im zackigen Schritt den Platz und meldet den beiden "abnehmenden" Schirmherren "Ehrenformation angetreten".
Die Stadtjugendkapelle unter der Leitung von Norbert Engelmann eröffnet mit der Serenade den unvergesslichen Abend. Schließlich endet die Serenade und jetzt ist der Höhepunkt der musikalischen Ehrerbietung gekommen und im Stillgestanden wird zur größten militärischen Ehre - dem Großen Zapfenstreich - angelockt.
Für das Zeremoniell des "Großen Zapfenstreiches" gibt es einen festen Ablaufplan, wobei die Musik eine wichtige Rolle spielt. Feierliche Klänge und ein stimmungsvolles Schauspiel bilden den glanzvollen Abschluss eines besonderen Festkommerses. All das vereinte der Große Zapfenstreich vor der Feuerwache der Jubiläumswehr.
Mit Applaus zollten die Besucher den Akteuren abschließend große Anerkennung für den beeindruckenden Abend. Einig war man sich, dass der Große Zapfenstreich ein "Gänsehautfeeling" erzeugte. Alles passte an diesem Abend.


Der Zapfenstreich hat Tradition

Der Zapfenstreich wird im zivilen wie im militärischen Bereich nur zu ganz besonderen Anlässen durchgeführt, beispielsweise bei besonderen Jubiläen. Der Große Zapfenstreich kommt in seiner Tradition aus der Zeit der Landsknechte. 1595 sei ein solches Zeremoniell erstmals schriftlich erwähnt worden. Er sei ein Instrument gewesen, die Truppen zur Nachtruhe zu rufen. Sollten zur festgesetzten Abendzeit die Soldaten aus den Schankstuben der Umgebung zur Nachtruhe zurückkehren, ging der "Profos", ein höherer Offizier, begleitet von Pfeifern und Trommlern durch die Gaststuben und schlug (strich) mit seinem Amtsstock auf die Zapfen der Bierfässer. Das heute noch übliche Zeremoniell geht auf die Befreiungskriege aus Napoleonischer Herrschaft von 1813 bis 1815 zurück. Wesentliche musikalische Inhalte sind Locken, Zapfenstreich und das Gebet.


Festwoche im Mai

Nun freut sich die Feuerwehr auf den nächsten Höhepunkt des Jubiläumsjahres: auf das Festwochenende vom 9. bis 13. Mai mit dem großen Jubiläumsfestzug am 13. Mai.