Einhausung auf eineinhalb Kilometern geplant: Ein Deckel für die A 73 in Bruck

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Die A 73 könnte vom Autobahnkreuz Fürth/Erlangen bis zur Ausfahrt Erlangen-Bruck unter einer solchen Parklandschaft verschwinden, würde die Einhausung wie in der Machbarkeitsstudie umgesetzt. Animation: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Die A 73 könnte vom Autobahnkreuz Fürth/Erlangen bis zur Ausfahrt Erlangen-Bruck unter einer solchen Parklandschaft verschwinden, würde die Einhausung wie in der Machbarkeitsstudie umgesetzt.  Animation: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Noch müssen die Anwohner im Stadtteil Bruck mit dem Lärm der Autobahn leben. Foto: Andreas Dorsch
Noch müssen die Anwohner im Stadtteil Bruck mit dem Lärm der Autobahn leben.  Foto: Andreas Dorsch
 

Erlangens Oberbürgermeister Janik und Innenminister Herrmann präsentieren Machbarkeitsstudie. Für 300 Millionen Euro könnte ein neuer Stadtpark entstehen.

Rund 100 000 Fahrzeuge rollen täglich auf der A 73 - dem Frankenschnellweg - mitten durch Erlangen. Sie bringen nicht nur Lärm und Abgase in die Stadt, sondern zerteilen sie auch in Nord-Süd-Richtung. Historisch gewachsene Siedlungen sind seit Jahren von der Verkehrsader durchtrennt.

Besonders betroffen ist dabei der Stadtteil Bruck. Hier könnte ein Großprojekt Abhilfe schaffen: die Einhausung der A 73 auf einer Länge von eineinhalb Kilometern.

Keine Trennung mehr

Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) präsentierten am Freitag eine vom Büro des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt erstellte Machbarkeitsstudie für eine solche Einhausung. Ziel ist ein Deckel über die Autobahn, die entweder auf jetzigem Niveau bleibt, oder tiefer gelegt wird, sagte Minister Herrmann, bekanntlich selbst Erlanger. Damit könnte die Trennwirkung der A 73 in diesem Bereich entschärft werden.

Herrmann geht davon aus, dass durch den neuen Siemens-Campus im Süden der Stadt das Verkehrsaufkommen weiter steigt. Für die 100 000 Fahrzeuge täglich bräuchte man jetzt schon einen sechsstreifigen Ausbau, sagte er. Ein solcher würde auch den neuesten Lärmschutz nötig machen.

Für den Minister sind das gute Argumente, um eine "belastbare Forderung für den Bund" zu schmieden. Mit der Machbarkeitsstudie sei eine gute Grundlage gelegt, mit der sich Kommune und Freistaat jetzt an den für den Autobahnbau zuständigen Bund wenden können. Die Studie liefere auch eine Basis für weitere Gespräche mit den Menschen vor Ort in Bruck.

Oberbürgermeister Janik will für dieses "große Projekt" die nächsten Schritte noch vor der Sommerpause tun, das Vorhaben in den politischen Gremien und im betroffenen Stadtteil Bruck beraten. Janik könne zwar nicht versprechen, dass es übermorgen beginnt, er sei jedoch optimistisch, weil auch die Verkehrszahlen dafür sprächen.

Raum für Freizeit und Erholung

Nach ersten Schätzungen würden die Kosten für den dreispurigen Ausbau der A 73, die Tieferlegung und den eineinhalb Kilometer langen Deckel bei 300 Millionen Euro liegen. Gebaut werden könnte wohl frühestens um 2030, vermutete ein Vertreter der Autobahndirektion Nordbayern.

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Neben dem Lärmschutz ist OB Janik besonders von der Möglichkeit begeistert, auf dem Deckel einen neuen Stadtpark anlegen zu können. Es könnten neue Wege und Grünflächen entstehen, Freizeit und Erholung bekämen eine neue Qualität. Der OB sähe durch eine Einhausung auch neue Entwicklungsmöglichkeiten für seit Jahren brachliegende Flächen links und rechts der Autobahn. Und Janik rechnet sich schon die große Chance aus, "weit über tausend Wohneinheiten" neu bauen zu können, die Erlangen dringend bräuchte.

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