Dieter Gropp liest farbige Verse in Höchstadt vor

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Foto: Johanna Blum
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Zu einer Lesung der besonderen Art hatte der Höchstadter Lyriker Dieter Gropp am Freitagabend in das Schlossgewölbe in Höchstadt eingeladen.

Das Thema war passend: "Meine Verse wären ohne Zwischentöne farblos". Gemälden von Bea Sokolean Cherek, Malerin aus Hirschaid, hauchte er Texte ein und für den musikalischen Genuss sorgte Katrin Heinz-Karg am Klavier, mit der Okarina oder dem Akkordeon.

Mit Bea verbindet mich schon eine gute Freundschaft", erklärte Gropp zu Beginn des Abends. "Sie nummeriert ihre Bilder, denn sie will sich nicht auf Namen festlegen - und so kam ich auf die Idee, ihnen meine Titel in Form von Versen zu geben", fuhr er fort. "Was aber nicht zwingend auch Ihre Interpretation sein muss", fügte er noch an.

Der Autor ist geborener Chemnitzer und die ersten Versuche mit Versen gehen in seine frühen Jugendjahre zurück.
Seit 2005 lebt er in Höchstadt und leitet dort den Autorenkreis.

Bea Sokolean-Cherek ist in Eschenbach (Oberpfalz) geboren, unterrichtete nach Abitur und Studium bis 1994 an verschiedenen Grund- und Hauptschulen und wird dann freischaffende Künstlerin. "Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich intensiv mit der Ölmalerei sowie mit dem experimentellen Malen mit verschiedenen Materialien und unterschiedlichen Techniken", erklärte Sokolean-Cherek .

Katrin Heinz-Karg spielte schon mit vier Jahren Klavier, besuchte das Musische Gymnasium in Bayreuth und studierte dort Musikwissenschaften. Frau Heinz-Karg lebt und arbeitet in Gremsdorf. Im letzten Jahr untermalte sie schon die russische Lesung von Lena Gorelik am Klavier.

Wohnzimmeratmosphäre herrschte im Kellergewölbe. "Als Literat ist man es gewohnt mit wenig Leuten zu arbeiten", so Gropp ganz trocken zu Beginn seiner Lesung und Eberhard Ranger begrüßte als Vorsitzender des Schloss-Vereins und als Mundschenk das "exclusive" Publikum.

In sechs Komplexe war das Programm aufgeteilt:

Der Tag beginnt - Befindlichkeiten - Lebensweisheiten - Natur - Liebe und Erotik - Abspann.

Katrin Heinz-Karg verstand es ausgezeichnet und einfühlsam, die Musik zu den Bildern passend einzufügen. Entsprechend der Themen musizierte sie auf dem neuen Flügel, auf einer kleinen tönernen Okarina und beim Komplex Liebe und Erotik griff sie zum Akkordeon. Verszeilen wie "Die Sonne steigt am Abend zum Baden ins Meer" ließen die Herzen höher schlagen und die perfekte Klaviermusik vertrieb geschickt den Missmut eines Wintertages. Gropp hatte tatsächlich wunderbare Verse zu den ansprechenden Bildern der Künstlerin "geschmiedet".
Im Rausschmeißer "Spuk um Mitternacht", einem Schmunzelgedicht, "grinste der Mond mit seiner kahlen Glatze dämlich.."

Ein wundervoller, farbiger und musikalischer Abend ging viel zu schnell zu Ende. Hoffen wir auf eine Fortsetzung.