Der Stadtrat soll am Donnerstag die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens für das Straßen-Großprojekt beantragen.
Wenn der Stadtrat am kommenden Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammentritt, dann steht ein Beschluss zu einem besonders wichtigen Vorhaben der nächsten Jahre an. Denn es geht darum, dass von Herzogenauracher Seite das Projekt Südumfahrung von Niederndorf definitiv auf den Weg gebracht wird.
Der Beschlussvorschlag für die öffentliche Sitzung (Beginn 18 Uhr) lautet: "Der Stadtrat beauftragt und bevollmächtigt die Verwaltung, den Antrag zur Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens für die Ortsumfahrung Niederndorf-Neuses auf der Grundlage der Genehmigungsplanung für die weiträumige Südumfahrung vom 31. Januar 2018 einschließlich der entsprechenden Gutachten bei der Regierung von Mittelfranken einzureichen und alle weiteren erforderlichen Schritte und Maßnahmen als Vorhabenträger zur Durchführung des Planfeststellungsverfahren vorzunehmen."
Detaillierte Planung liegt vor
Dieser Beschluss beinhaltet laut Bürgermeister German Hacker (SPD) die detaillierte Planung für die Planfeststellung. Es fließen also sowohl die Bereiche des Umweltschutzes ein, als auch die Brücken und der Hochwasserschutz, die Bodenuntersuchung, die Verkehrsbetrachtung und mehr. Also alle Komponenten, die von Belang sind, sagte Hacker. Und wohlgemerkt auch die ins Gespräch gebrachten Alternativen. Das Paket sei geschnürt, jetzt gehe es im Stadtrat darum, "alles auf die Reise zu schicken."
Seit dem 19. Juli 2012 ist das Straßenprojekt Bestandteil grundlegender Beschlüsse im Herzogenauracher Stadtrat. Zuletzt waren die Verkehrsuntersuchungen vorgestellt worden. Jetzt, also am Donnerstag, wird der Entwurf für den geplanten Trassenverlauf ausführlich präsentiert.
Dabei kommen auch wieder diejenigen Varianten ins Spiel, die die nicht schon im Vorfeld ausgeschieden waren. Das sind konkret zwei Vorschläge: Zum einen die Aurachtalvariante entlang der ehemaligen Bahntrasse. Zum anderen der Ausbau der Bestandstrasse (also bisherige Staatsstraße).
Während Vorschlag eins laut Hacker planerisch tiefergehend untersucht wurde und diese Ergebnisse in der Sitzung ausführlich vorgestellt werden, wäre für den Ausbau der Staatsstraße eine tiefergehende planerische Betrachtung nicht zielführend. Hacker nennt im Vorfeld vier verschiedene, von der Verwaltung zusammengefasste Argumente: "Diese Variante könnte nur mit einem nicht vertretbaren Eingriff in das Ortsbild und die vorhandene Bausubstanz (Gebäudeabbruch) realisiert werden. Eine Entlastung der Anwohner von Erschütterungen, Lärm und Abgasen ohne Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus den Ortsdurchfahrten wird nicht erreicht. Selbst mit Eingriff in die Bausubstanz könnten eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, des Verkehrsflusses und der Leistungsfähigkeit nur in geringem Maße erwartet werden. Direkte Grundstückszufahrten zur Staatsstraße würden weiter den Verkehrsfluss behindern und eine Unfallgefahr darstellen."
Protest geht weiter
Unterdessen ebbt der Protest gegen die Südumfahrung nicht ab. Heute Abend wird sich die Interessengemeinschaft der Grundstücksbesitzer und Landwirte (Igel) zu einer Veranstaltung im Gasthaus Bär in Burgstall treffen, um mit den Fraktionen der CSU und der Freien Wähler über das Vorhaben zu diskutieren. Und Christian von Reitzenstein hat für die Bürgersprechstunde im Vorfeld der Stadtratssitzung am Donnerstag einen Fragenkatalog zusammengestellt.