CSU präsentiert "ihr" Herzogenaurach

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Sabine Hanisch präsentierte den "Herzoplan". Foto: Richard Sänger
Sabine Hanisch präsentierte den "Herzoplan".   Foto: Richard Sänger
Der durchgehende vierspurige Ausbau der Nordumgehung bleibt ein Ziel der Herzogenauracher CSU. Foto: Richard Sänger
Der durchgehende vierspurige Ausbau der Nordumgehung bleibt ein Ziel der Herzogenauracher CSU.      Foto: Richard Sänger
 
Die Stadt soll die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Innenstadt nicht nur vor dem Eiscafé Cortina belebt ist. Foto: Richard Sänger
Die Stadt soll die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Innenstadt nicht nur vor dem Eiscafé Cortina belebt ist. Foto: Richard Sänger
 

Die CSU präsentiert ihre Idee von einer Mitmachstadt mit hoher Lebensqualität für alle.

Umwelt, Finanzen, Verkehr, Wirtschaft, Innenstadt, Ehrenamt, Digitalisierung, Sport & Soziales und Kultur: Diese Schwerpunkte wollen die CSU-Bürgermeisterkandidatin Sabine Hanisch und 30 CSU-Kandidaten für den Stadtrat als kommunalpolitische Schwerpunkte setzen. So steht es zumindest im Wahlprogramm, das Sabine Hanisch und die Stadträte Bernhard Schwab, Walter Drebinger und Kurt Zollhöfer der Presse unter dem Slogan "Gemeinsam Segel setzen - aber richtig" vorstellten und in einem "Herzoplan" zusammenfassten.

"Vernetzen, zusammenhalten, zusammenbringen", nennt Hanisch als Stichworte für mehr Bürgerbeteiligung und die Idee einer Mitmachstadt. Das öffentliche Leben profitiere vom Sport, der Feuerwehren, der Musik und all den anderen Vereinen. "Unser Ziel ist es, alle Bereiche weiter zu stärken, um den Menschen auch für die Freizeit ein attraktiver Lebensmittelpunkt zu sein", betont die Listenführerin. Sie will deshalb die Bevölkerung stärker als bisher in Entscheidungen einbeziehen.

Die CSU will sich an den Markenzeichen christlich-sozialer Politik orientieren: dem christlichen Menschenbild, der Familie als Fundament der Gesellschaft, der Selbstverantwortung in Solidarität und Subsidiarität und der Bewahrung der Umwelt. Die CSU möchte diese Werte auf kommunaler Ebene umsetzen.

Wie Sabine Hanisch erläuterte, wurde bei ihrer "Zuhör-Tour" immer wieder der Wunsch nach einem Baumarkt laut, den die CSU im Stadtgebiet ansiedeln und dazu eine Umwidmung des bisherigen "Sondergebiets Baumarkt" prüfen möchte. Auch der vierspurige Ausbau der Nordumgehung sei immer wieder genannt worden, den die CSU schon mehrmals beantragt habe.

Beim Dialog mit Bürgern und Vereinen will die CSU eine "Zukunftswerkstatt" ins Leben rufen und das Hubmann-Areal sowie das Vereinshausgelände voranzubringen und dabei insbesondere auch das Know-how der Agenda-21-Arbeitskreise berücksichtigen. Deren Vorschläge stuft die Bürgermeisterkandidatin als sehr wertvoll ein.

Genehmigungen vereinfachen

Erwartungsgemäß steht auch eine attraktive Innenstadt auf der Agenda, so sollen die Outlets stärker angebunden werden, um deren Kunden verstärkt ins Zentrum zu locken. Zudem soll das Stadtmarketing in eine Gesellschaft umgewandelt werden, mit Beteiligung und Einfluss der Förder- und Werbegemeinschaft sowie der Innenstadtbewohner und Geschäftsinhaber. Dazu soll die Gestaltung des Marktplatzes überarbeitet werden, um daraus einen Treffpunkt für alle Bürger zu entwickeln. Allerdings müssen dazu auch die Rahmenbedingungen für die Gastronomie geändert werden, insbesondere eine Absenkung von Gebühren und eine Vereinfachung von Genehmigungen, etwa für die Außenbestuhlung. "Es kann nicht sein, wenn Geschäfte einen Stuhl vor die Tür stellen, dass dann gleich Gebühren fällig werden", kritisiert Bernhard Schwab das Vorgehen der Stadt.

Dass zu einer attraktiven Innenstadt noch mehr gehört, verdeutlicht Sabine Hanisch: eine ökologische Aufwertung durch Blühflächen, vielfältige kommunikationsfreundliche Sitzmöglichkeiten für alle Generationen in der Innenstadt unter Einbeziehung des Schlosses schaffen sowie ein zeitlich begrenztes Lichtkonzept für die Wahrzeichen der Stadt.

Eigene Wohnbaugesellschaft

Ebenfalls geboten sei eine Weiterentwicklung historischer Flächen und Gebäude, bei der die Eigentümer eingebunden werden. Zu weiteren Attraktionen zählt die Bürgermeisterkandidatin beispielsweise einen Ostermarkt oder einer Gartenmesse, auch ein "Tag der Vereine" oder eine "lange Nacht des Sports" sei denkbar. "Wir wollen Marketingmaßnahmen für lokale Produkte ,Made in Herzo‘, einschließlich eines Wettbewerbs um Herzogenauracher Identifikationsprodukte. Wir wollen Lust auf Herzo schaffen und das Stadtmarketing entsprechend ausrichten", erläuterte Hanisch.

Mit einer eigenen Wohnbaugesellschaft sollen Kompetenzen geschaffen werden, um selbst Schlüsselobjekte zu Wohn- du Geschäftsräumen entwickeln zu können. Dabei sollen sozialer Wohnungsbau, geförderter Wohnungsbau und freier Wohnungsbau Hand in Hand gehen. Um Flächen zu sparen, sollen in neuen Gewerbegebieten mehrstöckige Gebäude und Gemeinschaftspark-flächen forciert und zukünftig auch Discounter überbaut werden.

Um die Lebensqualität der Stadt zu erhöhen, soll eine klima- und artenfreundliche Bepflanzung verstärkt und eine Beteiligung am Bundeswettbewerb Stadtgrün-Stadtklima angestrebt werden. Da die soziale, ökologische und gleichzeitig ökonomische Verantwortung ernst genommen werde, soll für jedes neugeborene Kind Herzogenaurachs ein Baum gepflanzt werden und Entsiegelungsmaßnahmen angemessen gefördert werden.

Ein Ziel sei auch der Bau von seniorengerechten Wohnformen, die von einem gemeinnützigen Träger betrieben werden. Wie bereits berichtet, will Sabine Hanisch, dass sich Herzogenaurach an der Initiative "Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken" beteiligt. Gleichwohl nehme eine soziale Stadt auch Rücksicht auf Jugendliche, die sich entfalten wollen. Daher sollen Anlaufstellen und Rückzugsorte für Jugendliche geschaffen werden, um Nutzungskonflikte mit Nachbarn zu vermeiden.

Der Bürgermeisterkandidatin liegt nicht zuletzt auch sehr am Herzen, die Abläufe in der Verwaltung zu optimieren. Im Rathaus sollen insbesondere die Themen "E-Government" und "digitale Bürgerbeteiligung" vorangetrieben werden. Gleichzeitig brauche das Rathaus einen kommunikationsfreundlichen Servicebereich für Menschen, die den persönlichen Umgang mit städtischen Einrichtungen wünschen oder benötigen. Dazu gehört auch eine verantwortungsbewusste Personalpolitik, um optimale Leistungen der Stadt zum größtmöglichen Nutzen anbieten zu können. So sei das Bauamt lange Zeit vernachlässigt worden und kämpfe jetzt mit den geplanten und laufenden Vorhaben, kritisierte Kurt Zollhöfer.