Die jungen Burghaslacher nahmen beim Kirchweihumzug die Zustände in ihrem Heimatort aufs Korn. Es gab aber auch Lob, unter anderem für die Kapelle Seitz Bub'n, und einen Dank an die Volkstanzgruppe Steigerwald.
Die Burghaslacher Ortsburschen ließen es krachen am Sonntag beim Festumzug anlässlich der Kirchweih. Kein Thema wurde verschont - ob Gemeinderat, Privatperson oder der Pfarrer, mit den phantasievoll gestalteten Wagen bekam jeder sein Fett weg.
"Gut, dass die das mal anpacken, es gibt viele, die genauso denken", kommentierte Zuschauer "Gerch", und den Gesichtern der meisten Umstehenden sah man an, dass sie der gleichen Ansicht waren. Dass die kaputte Kirchturmuhr ein halbes Jahr lang unrepariert ihr Dasein fristete, ein marodes Toilettenhäuschen zwar abgerissen, aber nicht neu aufgestellt wurde oder dass Parkplätze blockiert werden - nichts blieb unerwähnt.
Ein wenig mehr Ruhe und Sachdienlichkeit, etwas mehr Eingehen auf die Menschen und ihre Bedürfnisse wurde dringend angeraten. Lob gab es auch: Den Seitz Bub'n, der beliebten Kapelle aus dem Ortsteil Niederndorf, wurde Tribut gezollt: Ohne sie wäre die Kerwa nur halb so schön.
Die Kerwazeitung setzte dann noch eins drauf: Gleich auf der ersten Seite stand ein Aufruf an alle, sich im Gemeindeleben mehr zu engagieren und nicht immer nur zu meckern. Was, wenn die "immer gleichen Deppen", die die Arbeit machen, eines Tages nicht mehr mitspielten? Auch die Kerwasburschen würden älter und hätten mit diesem Problem zu kämpfen. Nicht an den Hut stecken brauchten sich diese Kritik der Wanderverein Steigerwald und der FCN-Fanclub Burghaslach-Rimbachgrund. Sie waren wie schon seit einigen Jahren mit je einem eigenen Wagen dabei und schlossen sich dem Kerwasumzug einfach an.
Ganz ohne Nachwuchs ging der Umzug auch nicht vonstatten. Etliche Kinder - so der eineinhalbjährige Moritz in voller Kerwasburschenaustattung - saßen mit auf den Bulldogs und freuten sich ob des Trubels. Sogar ein Hund war mit von der Partie - "Hannibal", ein richtiger Kerwashund, wie Besitzer Thomas und Theresa stolz verkündeten.
Im Vorfeld des Umzugs zeigte traditionell die Volkstanzgruppe Steigerwald die alten Kerwas-tänze auf dem Marktplatz. Als kleines Dankeschön für die Mithilfe beim Gestalten der Kirchweih überreichte Roland Brater vom Verein "Hosler Brauch", der als offizieller Veranstalter der Burghaslacher Kirchweih fungiert, den Tänzern eine Zuwendung von 500 Euro.
Der Baum in Burghaslach misst heuer 26 Meter - das Aufstellen erfolgte ohne jegliche Probleme. Die Stimmung im Festzelt war gut wie immer. Auch wenn es in Hosla überall Verschiedenes zu bemängeln gibt, die Burghaslacher leben gern in ihrem Ort und zeigten das beim gemeinsamen Feiern der Kerwa.