Landwirt Jürgen Schenk wundert sich, dass sich die Gegner nicht schon früher zu Wort gemeldet haben, sei das Vorhaben doch schon 2017 öffentlich geworden. Die Biogasanlage ist da und werde auch da bleiben, sagt Schenk. Jetzt gehe es um das Nachbargrundstück.
Rund 10 000 Euro hat der Vollerwerbslandwirt bisher für die Planung ausgegeben. Er möchte die Rinderställe auf jeden Fall bauen. Wenn nicht an diesem, dann an einem anderen Ort in der Nachbarschaft. Für seine Biogasanlage braucht er 30 Prozent Mist und Gülle. Die zu bekommen, sei immer schwieriger, sagt er, auch weil es immer weniger Tiere gibt. Jetzt werde das schon bis aus 15 Kilometer Entfernung herangefahren. Mit den beiden Ställen könnte er den Bedarf auf dem Gelände decken, ohne Transporte.
Den Gegnern hält er vor, kein eigenes Konzept zu haben, sondern nur dagegen zu sein. Fleisch werde zwar hier gegessen, produziert werden darf es aber nicht bei uns, sagt Schenk. Dafür werde Rindfleisch dann aus Südamerika importiert, das unter ganz anderen Bedingungen entstanden ist. Wenn der Landwirt bei uns nur noch als Wasserverschmutzer und Tierquäler gilt, sei das mit dem Gesellschaftssystem nicht mehr vereinbar.
Schenk bedauert, dass mit den Gegnern keine sachliche Diskussion geführt werden konnte. Er sieht sich in einer "ländlichen Region, die sich entwickelt". In einer solchen sollte man auch Landwirten die Chance geben, sich zu entwickeln. Baut ein Großkonzern hier eine weitere Halle, seien alle dafür. Will ein Landwirt jedoch einen Stall bauen, laufen die Gegner Sturm, bedauert Schenk.
Der Bund Naturschutz lehnt die Rindermastanlage ab. Wie Kreisvorsitzender Helmut König in einer Stellungnahme mitteilt, überwiegen für den BN die negativen Aspekte. Dazu zählen unter anderem die Grundwasserentnahme, um den Durst der Tiere zu stillen, und die Versiegelung von 7000 Quadratmetern. Nur um die Biogasanlage aufzupäppeln würde weiteres Fleisch auf den Markt gebracht. "Eigentlich sollten wir unseren Fleischkonsum reduzieren", betont König.
Die Frage des Bürgerentscheids:
"Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Weisendorf alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten nutzt, um die bei Kairlindach geplante Errichtung einer Mastanlage zu verhindern, und der Flächennutzungsplan auch nicht entsprechend dahingehend geändert wird?"