Bei den Post-Mitarbeitern beginnt jetzt die Räumung der Lager. Während des vierwöchigen Streiks war auch im Raum Höchstadt viel aufgelaufen, das jetzt Zug um Zug zugestellt wird.
Ab Dienstag dürfte auch im Raum Höchstadt jeder wieder Post in seinem Briefkasten finden und Päckchen zugestellt bekommen. Nach dem Ende des vierwöchigen Streiks haben die streikenden Mitarbeiter der Post ihren Dienst wieder aufgenommen.
"Ich habe mich gefühlt wie im Zwangsurlaub", sagte am Montag die Höchstadter Zustellerin Ilona Praetzlich. Sie ist gewerkschaftlich organisiert und wurde von der Gewerkschaft auch für ihren Lohnausfall entschädigt. Von den zwölf Zustellern in Höchstadt hatten sich acht am Streik beteiligt - den Beamten war die Teilnahme verwehrt.
Praetzlich ist jetzt wieder mit Freude bei der Arbeit. Sie schätzt, dass in Höchstadt in eineinhalb bis zwei Wochen alle noch eingelagerten Sendungen ihren Bestimmungsort erreicht haben. "Es geht nichts verloren", möchte sie alle Postkunden beruhigen.
Betreut wurden die streikenden Post-Mitarbeiter von Renate Birkel, der Betriebsratsvorsitzenden der Post-Niederlassung Brief in Nürnberg. Birkel glaubt, dass es bis in den August dauern könnte, bis im Landkreis Erlangen-Höchstadt die letzten Rückstände abgearbeitet sind. Die noch nicht zugestellte Post der Höchstadter lagert teilweise im Verteilzentrum in Höchstadt, im Briefzentrum Nürnberg und im Paketzentrum Feucht.
In den nächsten Tagen wolle man jetzt mit zusätzlichen Autos und Ferienarbeitern "die Berge abwickeln", sagt Birkel. Wer aushelfen möchte, kann sich beim Zustellpunkt in Erlangen bewerben. Mit dem Ergebnis der Tarifverhandlungen ist die Betriebsratsvorsitzende zufrieden: "Wir haben vier Wochen gestreikt, um das zu halten, was wir hatten."