Bürger bekämpfen Tristesse in ihren Orten

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Statt einem alten Buswartehäuschen und Flaschencontainern (im Hintergrund) würde sich hier ein schmucker Dorfplatz mit einem Dorfgemeinschaftshaus besser machen. Foto: Andreas Dorsch
Statt einem alten Buswartehäuschen und Flaschencontainern (im Hintergrund) würde sich hier ein schmucker Dorfplatz mit einem Dorfgemeinschaftshaus besser machen.  Foto: Andreas Dorsch
Kathrin Nißlein hat die Planungen übernommen. Foto: Andreas Dorsch
Kathrin Nißlein hat die Planungen übernommen.  Foto: Andreas Dorsch
 
So könnte in Bösenbechhofen der zentrale Platz um die Dorfscheune (links) gestaltet werden. Illustrationen: Ursula Barth und Kathrin Nißlein
So könnte in Bösenbechhofen der zentrale Platz um die Dorfscheune (links) gestaltet werden.  Illustrationen: Ursula Barth und Kathrin Nißlein
 
In Kieferndorf gab es früher einen Badeweiher. Mit einem solchen Badestrand könnte der wieder aufleben.
In Kieferndorf gab es früher einen Badeweiher. Mit einem solchen Badestrand könnte der wieder aufleben.
 

In den Höchstadter Ortsteilen Medbach, Kieferndorf, Saltendorf, Bösenbechhofen und Nackendorf wird schon geplant.

Reizvolle Teichlandschaften und ausgedehnte Wälder vor der Haustür, eine seit Jahrhunderten unveränderte Kulturlandschaft und Nachbarschaftshilfe in einer intakten Dorfgemeinschaft sind Punkte, die eindeutig für das Leben in einem kleineren Ort sprechen.

Martin Oberle kennt und schätzt diese Vorteile. Er hat sich vor einigen Jahren in die Dorfgemeinschaft von Kieferndorf integriert und betreut als Sprecher der Bürgerschaft die Dorferneuerung in den fünf Höchstadter Ortsteilen Medbach, Kieferndorf, Saltendorf, Bösenbechhofen und Nackendorf.

Oberle kennt aber auch die Schattenseiten kleiner Orte: Einkaufsmöglichkeiten sind weit weg, die Internet-Verbindung ist oft ebenso schlecht wie die Anbindung an den ÖPNV. Und es fehlen häufig öffentliche Räume, in denen das Dorfleben gepflegt werden kann.

Verhältnisse, die durch die Dorferneuerung verbessert werden könnten.
Und genau dies steht in den fünf Orten jetzt an. Was es zu verbessern gibt, haben die Bürger in den vergangenen zwei Jahren selbst eruiert. Landschaftsplanerin Kathrin Nißlein hat die Ideen professionell aufbereitet, Prioritätenlisten erstellt und das Ergebnis in der Fortuna Kulturfabrik mit Vertretern aus den jeweiligen Orten präsentiert.

Für Bürgermeister Gerald Brehm (JL) "ein sehr erfolgreicher Start". Er ist dankbar, dass das Amt für ländliche Entwicklung jetzt seine Zusage für die Dorferneuerung in den fünf Ortsteilen gegeben hat. Das bedeutet 50 Prozent Zuschüsse auf einzelne Maßnahmen, wobei Brehm noch weitere Fördertöpfe anzapfen will. Auch Privatleute können Zuschüsse beantragen.

Am 21. September wird das Verfahren offiziell eröffnet und ein Vorstand gewählt, der dann die Verbesserungen in den fünf Orten angeht. An Vorschlägen, die Kathrin Nißlein schon mal aufgelistet hat, mangelt es nicht.
So gibt es überall Handlungsbedarf bei alten Buswartehäuschen, meist auch noch von Glascontainern umrahmt. Dorfweiher und Bachläufe könnten ansehnlicher werden.

In Medbach sollte der Platz um die beiden Kapellen neu gestaltet, die Dorfscheune saniert und der Spielplatz zum Dorfmittelpunkt werden. Die Nackendorfer wünschen sich einen Dorfplatz mit einem Dorfgemeinschaftshaus. In Kieferndorf hat der Ausbau des Festplatzes am Ortseingang hohe Priorität, in Bösenbechhofen die Dorfmitte und die Kelleranlage. In ihren Spielplatz und den Festplatz möchten auch die Saltendorfer investieren.
Der Fränkische Tag wird in den nächsten Wochen näher auf die Ideen für die einzelnen Orte eingehen.