Der Hilfsorganisation brechen im Kreis Erlangen-Höchstadt die Fördermitglieder weg. Der Kreisverband hat eine Telefonaktion gestartet.
Muss der BRK-Kreisverband Erlangen-Höchstadt jetzt auch schon telefonisch um Fördermitglieder und Spenden werben? Dies wird sich mancher im westlichen Teil des Landkreises fragen, der dieser Tage einen Anruf von einer netten Dame bekommt, die ihm eine Mitgliedschaft beim BRK schmackhaft machen möchte. "Ja, er muss werben", antwortet darauf Beate Ulonska, die Kreisgeschäftsführerin des BRK.
Zur Finanzierung seiner ehrenamtlichen Arbeit als Hilfsorganisation ist das BRK auf die Beiträge seiner Fördermitglieder und auf weitere Spenden "dringend angewiesen", sagt Ulonska. Es ist die Altersstruktur der Fördermitglieder, die dem BRK empfindlich zusetzt. Ulonska: "Von den rund 13 500 im Kreis Erlangen-Höchstadt und der Stadt Erlangen im Jahr 2009 sind derzeit noch 9700 registriert." Durch die Telefonaktion erhofft sich das BRK neue Mitglieder für eine längerfristige finanzielle Unterstützung. Vor allem für Ausbildung und Ausrüstung der Ehrenamtlichen.
Einer von ihnen ist beispielsweise Peter Baierl, Bereitschaftsleiter in Höchstadt und stellvertretender Kreis-Bereitschaftsleiter. Baierl und sein Höchstadter Sanitätsdienst werden für sportliche Veranstaltungen ebenso gebraucht wie für kulturelle, wo die Anwesenheit von Sanitätern eine Auflage ist. "Wir leisten 70 bis 80 Sanitätsdienste im Jahr", sagt der Bereitschaftsleiter. Dabei decke man weite Teile des westlichen Landkreises ab, sei bei den Heimspielen des HEC mit einem Einsatzwagen vor Ort, ebenso bei den Daycation-Festivals, der BR-Radltour oder jetzt am Wochenende beim Schlosshof-Festival.
Auch beim Katastrophenschutz mischt die Höchstadter Bereitschaft mit und stellt auf Zuruf einen ehrenamtlichen Hintergrund-Rettungsdienst.
Dafür haben sich die Helfer ihre Fahrzeuge selbst gekauft - in der Regel gebrauchte von den Hauptamtlichen - und finanzieren deren Unterhalt. Das wird alles aus Spenden und Förderbeiträgen bewerkstelligt, ebenso wie die 250 Euro teuere Ausrüstung pro Helfer.
Schnelleinsatzgruppe, Wasserwacht und Hundestaffel sind weitere Einrichtungen, die es ohne Spenden nicht gäbe. Bei den Blutspendeterminen in Höchstadt stellt Baierls Bereitschaft auch jedes Mal 15 ehrenamtliche Helfer.
Nur den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst bekomme das BRK von Sozialversicherungsträgern und Krankenkassen vergütet, sagt Thomas Heideloff, stellvertretender Leiter Rettungsdienst beim BRK Erlangen-Höchstadt. Für alle Aufgaben im ehrenamtlichen Bereich müssten die Gelder organisiert werden.