Die Stadt Höchstadt plant ein eigenes Bussystem, das Nachbargemeinden und Ortsteile besser miteinander verbindet.
Bürgerbus, City-Flitzer, Innenstadt-Shuttle oder einfach Stadtbus: Es sind viele Namen im Gespräch für das, was im Stadtrat für Höchstadt seit längerem ins Auge gefasst wird.
Fraktionsübergreifend ist man sich einig, dass ein "optimierter ÖPNV", zu deutsch: eine bessere Busanbindung zwischen Ortsteilen und Innenstadt, wünschenswert wäre. Am Montag steht das Thema "städtischer Busverkehr" erneut auf der Tagesordnung im Stadtrat Es geht darum, einen Arbeitskreis zu bilden.
"Höchstadts Busanbindung ist eigentlich optimal", sagt Brehm. Vor allem die Linien nach Erlangen, so die Express-Linie über die A3, seien "sehr komfortabel". Allerdings sei die Brückenbaustelle Schuld, dass der Fahrplan noch nicht so gut sei, wie er sein könnte. Doch im Herbst sollen Aisch- und Flutbrücke ja fertig sein.
Nun gehe es darum, für die Zeit nach den Brückenbaustellen zu planen. Es gelte, die Ortsteile - in Absprache auch Nachbargemeinden wie Gremsdorf oder Lonnerstadt - besser an den Takt des Verkehrsverbunds anzubinden. Hier gebe es einige Ideen: Vom "City-Flitzer" über den Kleinbus, der auf Anruf kommt, bis hin zu einem System fester Zeiten sei vieles denkbar.
CSU moniert Zeitverzug
Dass die Stadt in irgendeiner Weise aktiv werden muss, das sei lange Konsens, betont Alexander Schulz (CSU). Er begrüße es sehr, dass nun ein Arbeitskreis gegründet werden soll und Fachleute von Planungsbüros Konzepte erarbeiten sollen.
Für ihn komme das allerdings reichlich spät. "Schon vor mehreren Jahren hatten wir den Bürgermeister beauftragt in die Planungen zu gehen. Jetzt kommt endlich Bewegung rein", sagt Schulz.
Das Argument des Bürgermeisters, dass die Brückenbaustelle dazwischengefunkt habe, lässt er nicht gelten. "Damals war noch keine Aischbrücke im Bau." Einig ist sich Schulz mit dem Bürgermeister aber, dass man "nicht halbherzig" an die Sache herangehen dürfe.
Man müsse sich von Verkehrsexperten beraten lassen, was finanzierbar ist, was private Busunternehmen leisten können oder was man als Stadt selbst organisieren kann. Er sei offen für alle sinnvollen Möglichkeiten. Wichtig sei vor allem, dass das Angebot auch angenommen wird, so Schulz. Erste Erfahrungen mit einem Bürgerbus in Form eines Ruftaxis habe man vor ein paar Jahren schließlich schon gemacht.
Wie groß ist der Bedarf?
Diesen Punkt greift auch Zweiter Bürgermeister Günter Schulz (SPD). Seine Fraktion müsse sich noch beraten. Er finde die Idee eines Busses, der zu bestimmten Zeiten feste Routen abfährt, charmant. "Ein Arbeitskreis ist nicht verkehrt", so Schulz. Er warnt jedoch vor Schnellschüssen: "Wir müssen ergründen, wie groß der Bedarf ist." Er habe durchaus Bedenken, dass es nicht richtig angenommen wird, wenn es sich als unpraktikabel herausstellt.
Blick nach Herzogenaurach
An Herzogenaurach, das sich einen eigenen, teueren Stadtbus leistet, komme man nicht heran, sagt Schulz. Obwohl er Herzogenaurach im Vorteil sieht, da es nicht so viele Ortsteile anzubinden habe.
Brehm kündigt an, realistische Lösungen zu suchen. Es werde sich nicht um große Busse handeln können, da die Auslastung ökonomisch und ökologisch sinnvoll bleiben müsse. "Ein großer Stadtbus mit nur zwei Fahrgästen wäre völliger Nonsens." Es werde sich um kleinere Busse handeln. Er setze auf Elektroantrieb, wie beim Seniorenbus, der bald seine Runden drehen soll. Zumindest eine Ladestation gibt es bereits vor dem Rathaus. In Röttenbach ist man schon einen Schritt weiter.
Wie kommt den BGM Brehm zu dieser Aussage: "Höchstadts Busanbindung ist eigentlich optimal"? Ist er schon mal mitgefahren oder hat an den Haltestellen mit Passagieren gesprochen?
Vor allem, was bringt ein Fahrplan wenn die darauf verzeichneten Zeiten zu einem großem Teil nicht eingehalten werden können. Der Bus steckt genauso im Stau wie jeder PKW.
Ein ÖPNV wird nur gut angenommen, wenn man die Wünsche der Passagiere ernst nimmt und umsetzt!