"Handys gezückt und gefilmt": Bauarbeiter stirbt nach Unfall auf A3 - Gaffer sorgen für Kopfschütteln

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Bauarbeiter stirbt nach Unfall auf A3 bei Erlangen: Gaffer filmen mit Handys
Aufgrund der neugierigen Autofahrer geriet der Verkehr auf der A3 bei Erlangen zeitweise ins Stocken.
Bauarbeiter stirbt nach Unfall auf A3 bei Erlangen: Gaffer filmen mit Handys
Fricke/News5 (Symbolbild)

Auf der A3 bei Erlangen ist es zu einem tragischen Betriebsunfall gekommen. Ein Arbeiter verlor sein Leben. Als besonders dreist erwiesen sich gleich mehrere Gaffer, die die Geschehnisse von ihren Autos aus filmten.

Am Dienstagmorgen (23. Juli 2024) kam es auf einer Baustelle auf der A3 bei Erlangen zu einem schlimmen Unfall, bei dem ein 34-Jähriger ums Leben kam. Der Arbeiter wurde von einem tonnenschweren Stahlträger getroffen und verstarb wenig später im Krankenhaus an den Folgen seiner schweren Verletzung. 

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt, war es während des Einsatzes zu "massiven Beeinträchtigungen" durch "schaulustige Verkehrsteilnehmer" gekommen. Die Einsatzkräfte vor Ort mussten demnach sogar Rettungskräfte der Feuerwehr mit einem Sichtschutz nachalarmieren, um die Unfallstelle vor den Blicken der vorbeifahrenden Gaffer zu schützen. 

Nach tödlichem Unfall auf A3-Baustelle bei Erlangen: Schaulustige mit "gefährlichen Fahrmanövern"

Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Mittwoch (24. Juli 2024) auf Nachfrage von inFranken.de detaillierter berichtet, war der Verkehr entlang der Baustelle, auf der sich der tödliche Arbeitsunfall ereignet hatte, aufgrund einiger "Schaulustiger" ins Stocken geraten. 

"Der vorbeifahrende Verkehr hat sich zunehmend verlangsamt, weil einige Fahrer wohl einen Blick auf die Unfallstelle erlangen wollten. Phasenweise wurden auch Handys gezückt und gefilmt", erklärt der Polizei-Sprecher. Weil die vorbeiführende Fahrbahn aufgrund der Baustelle aktuell verengt und damit schwierig zu befahren ist, sei es dadurch zu "gefährlichen Fahrmanövern" gekommen. 

Um die Verkehrslage zu entspannen und möglichen Unfällen vorzubeugen, mussten die Einsatzkräfte die Unfallstelle in der Folge deshalb mit einem Sichtschutz abschirmen. Eine konkrete "technische Beeinträchtigung der Einsatzkräfte" aufgrund der "Schaulustigen" habe es allerdings nicht gegeben. 

Polizei-Sprecher erklärt: Diese Strafen drohen Gaffern im Regelfall

Strafen drohen den Gaffern in diesem konkreten Fall wohl keine. "Wir waren zu diesem Zeitpunkt mit den Reanimationsmaßnahmen beschäftigt und hatten deshalb keine Kapazitäten, die entsprechenden Vergehen zu verfolgen", erklärt der Sprecher der Polizei. 

Grundsätzlich ist das Fotografieren oder Filmen von Unfallopfern aber eine Straftat. Wer Unfallopfer filmt oder fotografiert, muss demnach im Regelfall mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen. Weitere Nachrichten aus Erlangen findet ihr in unserem Lokalressort