Begleiter bis zum Tod

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Ute Neumeister, Stephanie Uri, Dr. Jörg Cuno und Xaver Scheuerer (v.l.) im Stützpunkt der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung Foto: Blum
Ute Neumeister, Stephanie Uri, Dr. Jörg Cuno und Xaver Scheuerer (v.l.) im Stützpunkt der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung Foto: Blum

Ein Lichtblick für schwerstkranke und sterbende Menschen ist die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung. Sie wird jetzt auch im Landkreis Neustadt an der Aisch angeboten.

Seit Anfang März hat das Palliativnetzwerk Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) am Klinikum Bamberg einen weiteren Stützpunkt. Neben Burgebrach, Ebern und Ebermannstadt befindet sich nun in Neustadt an der Aisch ein vierter Stützpunkt und in Kürze beginnt ein weiterer Stützpunkt in Burgkunstadt seine Arbeit.

Meilenstein in der Versorgung

Dr. Jörg Cuno, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Palliativmedizin und Leitender Arzt aller vier SAPV-Teams; Xaver Scheuerer, Vorsitzender des Hospizvereins Neustadt/Aisch; Ute Neumeister vom Hospizverein Neustadt/Aisch und Stephanie Uri vom ambulanten Palliativteam stellten die neuen Räume in Neustadt vor. "Die SAPV gehört sicherlich zu den besten Neuerungen im Gesundheitswesen der letzten Jahre.
Sie ist ohne Zweifel ein Meilenstein in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen an deren Lebensende", sagt Cuno. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten und Pflegekräften mit jeweils fachspezifischer Zusatzqualifikation und jahrelanger Praxiserfahrung ermöglicht vielen Menschen bis zuletzt das Leben in der häuslichen Umgebung oder auch im Seniorenheim.

Ganz wichtig ist die Verbesserung der Lebensqualität sowohl von Patienten als auch von pflegenden Angehörigen, die eine der tragenden Säulen der Hospiz- und Palliativarbeit sind. Bei instabilen Patienten kommt eine ärztliche und pflegerische 24 Stunden Rufbereitschaft hinzu. "Neben Patienten und Angehörigen profitieren aber auch die behandelnden Haus- und Fachärzte, ambulante Pflegedienste und Seniorenheime", sagt Cuno.
Bisher zählte der östliche Teil des Landkreises Neustadt Aisch/ Bad Windsheim zu den "weißen Flecken", war noch unzureichend versorgt.

"Die Gespräche über die Errichtung dieses neuen Stützpunktes begannen im November und nach Anfragen bei den Krankenkassen wurde er recht schnell genehmigt", berichtet Cuno. Sofort sei dann Kontakt mit den Hausärzten aufgenommen "und überall fanden wir offene Türen".

Die beiden SAPV-Teams aus Ansbach und Bamberg teilen sich das ländlich geprägte Einzugsgebiet, wobei der Versorgungsbereich des Bamberger Teams zwei Drittel der Landkreisfläche mit über 60 000 Einwohnern umfasst. Hospizverein und SAPV teilen sich die Büroräume in der Bamberger Straße 27 in Neustadt/Aisch.

Ohne Zeitverlust

"So kann das für den Patienten so wichtige Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamt auf einem kurzen Dienstweg noch schneller auf- und ausgebaut werden, und die 24 Stunden-Rufbereitschaft ist optimal gewährleistet", bilanzieren Xaver Scheuerer und Koordinatorin Ute Neumeister zufrieden.

Aus der Kooperation von Hospizverein Neustadt und SAPV ist ein "kleines Hospiz- und Palliativzentrum" entstanden. In den neuen Räumen finden Betroffene und Angehörige Unterstützung und Beratung zu den Themen ehrenamtliche Hospizarbeit, hospizliche Begleitung, Palliativmedizin und Palliativpflege.

Hohes Niveau erhalten

"Das Krankenhaus Neustadt/Aisch wird in Kürze auch mit ins Boot genommen", erklärt Cuno. "Die infrage kommenden Patienten, die bis jetzt auf hohem Niveau im Krankenhaus versorgt werden, können nun ebenfalls palliativmedizinisch und -pflegerisch auf hohem Niveau ambulant übersiedeln." Mehr zum Thema "Palliative Care" ist unter www.palliativ-portal.de oder www.facebook.com/palliativportal zu erfahren.