Bauschutt auf der C&A-Baustelle mit Schadstoffen belastet?

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Die C&A-Großbaustelle im Kieferndorfer Weg in Höchstadt Foto: Peter Groscurth
Die C&A-Großbaustelle im Kieferndorfer Weg in Höchstadt Foto: Peter Groscurth
Stecken hier Schadstoffe im Auffüllmaterial? Foto: Peter Groscurth
Stecken hier Schadstoffe im Auffüllmaterial? Foto: Peter Groscurth
 
Foto: Peter Groscurth
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Verwirrung auf der Großbaustelle von C&A am Kieferndorfer Weg in Höchstadt. Wurden dort Materialien zum Auffüllen verwendet, die mit Schadstoffen belastet sind? Zumindest gibt es nun Proben aus dem recycelten Bauschutt, die diesen Verdacht nahelegen.

Experten sind daher jetzt vor Ort und machen Analysen.

Hintergrund: Das Gelände des neuen Distributionszentrums des Mode-Konzerns C&A mit einer riesigen Halle (180 Meter lang, 80 Meter breit und 15 Meter hoch) lag zu tief, muss daher mit rund 25 000 Kubikmetern fein geschreddertem Schutt um etwa einen Meter aufgefüllt werden. Aus diesem Grund beauftragte der Generalbauträger ein Unternehmen, das dieses Material dafür liefern sollte.

Güte sollte überwacht werden

Hans Leuchs vom Umweltamt des Landkreises erklärt auf Anfrage von inFranken.de: "Dieser Betrieb musste eigens TÜV-Prüfer beauftragen, die die Güte des Bauschutts überwachen sollen." Denn nur Stoffe mit dem sogenannten Richtwert 1 sind laut Leitfaden der bayerischen Staatsregierung unbedenklich, weisen keine Rückstände von Schwermetallen, Mineralöl-Resten oder teerhaltigen
Substanzen auf. Allerdings kam es dann im Zuge der Arbeiten zu einer Analyse, deren Ergebnis nahelegte, dass sich im Bauschutt giftige Stoffe befinden könnten. Daher informierte der Generalbauträger sofort die Umweltbehörde am Landratsamt.

Bauleiter Tobias Pohler: "Leider können wir noch nicht allzu viel sagen. Vom Auffüllmaterial des Lieferanten haben wir baubegleitend Proben gezogen, die drei Mal die Messwerte überschritten haben." Das Baugelände wurde daraufhin umfangreich vermessen und Experten einer Spezialfirma zogen nochmals Proben aus dem Bauschutt. "Dabei fanden wir aber bisher kein belastetes Material. Nun vermuten wir, dass es vielleicht zu Fehlern während der Messungen beim Lieferanten kam", so der Bauleiter.

Kommt es auch noch zu einer Bauverzögerung?

Doch wie geht es nun weiter? "Bis nächste Woche erwarten wir Klarheit. Wurde belasteter Bauschutt verwendet, dann müssen wir die Bereiche komplett austauschen und entsorgen lassen", fügt Bauleiter Pohler an.

Dennoch geht er nicht von einer Verzögerung aus. "Vor Weihnachten soll ein Drittel des Rohbaus der Halle fertig sein. Ende Januar folgen dann die anderen beiden." Danach kann der Innenausbau beginnen.

Bis Juli soll das C&A-Distributionszentrum mit 240 Arbeitsplätzen komplett fertig sein, das bislang seinen Sitz in Forchheim hatte.