Die Autobahndirektion Nordbayern hält den Neubau eines Parkplatzes an der A3 zwischen Höchstadt-Ost und Erlangen-West trotz heftiger Proteste für notwendig. Adelsdorfs Bürgermeister Fischkal schreibt offenen Brief.
Hohe Wellen unter den Bürgern der angrenzenden Gemeinden schlägt seit Monaten das Vorhaben der Autobahndirektion Nordbayern, an der A3 zwischen den Anschlussstellen Höchstadt-Ost und Erlangen-West eine neue Park- und WC-Anlage zu bauen.
Der Widerstand gegen diese Pläne hatte sich schnell formiert. Ob er das Projekt verhindern kann? Die Aussichten sind nicht gerade rosig, denn die Autobahndirektion weicht von ihrem Vorhaben nicht ab.
Die Parkanlage sei "notwendig und unstrittig", teilte am Freitag Ursula Birg, stellvertretende Pressesprecherin der Autobahndirektion, auf Anfrage unserer Zeitung mit. Offen sei nur der genaue Standort in dem Abschnitt zwischen den beiden Ausfahrten.
Die geplante harfenförmige PWC-Anlage soll auf beiden Seiten der A3 unter anderem insgesamt Stellplätze für 80 Lkw, 16 Busse oder Pkw mit Anhänger und 60 Autos bieten. Etwa sieben Hektar Land würden dafür benötigt.
Ursprünglich war geplant, die Anlage, die den Namen Seeleite bekommen soll, auf Höhe des Adelsdorfer Ortsteils Neuhaus zu bauen. Weil dort aber die Kreuzkröte und andere schützenswerten Tiere gefunden wurden, wurde der Standort nach Süden in die Nähe des Heßdorfer Ortsteils Klebheim verschoben. Sehr zum Missfallen der dortigen Anwohner, die auch gleich eine Bürgerinitiative gegen die Parkanlage gründeten.
Aus einer Auskunft der Autobahndirektion und verschiedenen Zeitungsberichten schließt Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW), dass die Standortdiskussion für den Rastplatz jetzt neu aufgenommen werden soll. In einem offenen Brief an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bittet Fischkal um Aufklärung über den aktuellen Sachstand.
Der Adelsdorfer möchte ein ähnliches Gespräch, wie es der Minister in Heßdorf geführt hat.
Fischkal will dem Minister die Adelsdorfer "Sicht der Dinge" darstellen. Er fragt sich, warum alles noch einmal untersucht werden soll. Für Adelsdorf sei das Thema vom Tisch gewesen.
Generell wirft Fischkal die Frage auf - und der schließt sich auch sein Heßdorfer Bürgermeisterkollege Horst Rehder (Bürgerblock) an -, ob auf diesem Abschnitt überhaupt eine solche PWC-Anlage notwendig ist. Schließlich sei es von der gerade erweiterten Rastanlage Aurach nur 26 Kilometer bis zur nächsten Raststätte Steigerwald. Und auch die soll großflächig erweitert werden. Für Rehder ist am Standort Klebheim die Entwässerung nicht gesichert und dann habe ein von der Gemeinde beauftragter Gutachter auch hier "schon seltene Tiere gefunden".
Bei einer Belastung der A3 von bis zu 29 000 Fahrzeugen am Tag betrage der Standardabstand zwischen Parkanlagen 12 bis 15 Kilometer, sagt Autobahn-Sprecherin Birg.
Der Parkdruck sei groß.
Versetzte Anordnung möglich
Trotzdem wird es wohl noch dauern, bis die PWC-Anlage kommt. So soll laut Innenminister heuer erst einmal das Baurecht für den sechsspurigen A3-Ausbau erreicht werden. Das extra Planfeststellungsverfahren für den Parkplatz werde zurückgestellt, die Standortuntersuchung gehe aber weiter.
Bei der Autobahndirektion ist notfalls auch noch eine andere Lösung im Gespräch. Man könnte die Parkplätze rechts und links der Autobahn versetzt anordnen, sagt Ursula Birg. Die eine Seite bei Neuhaus, die andere bei Klebheim.
Welche Ortschaft bekommt dann das Abwasser, dieser Anlage ab?
Habe gehört, dass die Ortschaft Wachenroth, seit Jahren das Abwasser der Rastanlage aufbereiten darf, aber gezahlt haben die feinen Herrschaften noch nicht dafür. Im Gegenteil es wurde geklagt.
Das Schmutzwasser geht in die Kläranlage nach Adelsdorf.