Zwei Baugebietsverfahren laufen derzeit in Adelsdorf: Reuthsee und alter Schulsportplatz. Bei beiden stand die Behandlung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange im Gemeinderat an. Zum ehemaligen Schulsportplatz äußerte ein Bürger generelle Bedenken gegen weitere Baulandausweisungen. Diese teilt SPD-Fraktionssprecher Jörg Bubel.
Der Bedarfsnachweis aus dem Jahr 2010 sei nicht mehr aktuell, da seither rund 100 Bauvorhaben realisiert worden seien. Aus der Hochrechnung aus dem Jahr 2013 hingegen lasse sich bis 2029 kein weiterer Bedarf herauslesen, argumentierte Bubel. Dem setzte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) entgegen: "Gleich am Abend nach dem Bürgerentscheid wurde ich mit Anfragen bombadiert. Für jedes Grundstück hätten wir zwei Interessenten." Gleichwohl griff er diese grundsätzlichen Überlegungen auf und will deshalb die Bebauungsweise am alten Sportplatz modifizieren.
Keine zweite Zufahrt
Es soll, so beschloss der Rat dann auch mit vier Gegenstimmen, dort auf 17 Grundstücken nur Einzelhausbebauung zulässig sein. Im nördlichen Eck sollen drei - statt bisher zwei - Mehrfamilienhäuser durch einen Investor entstehen.
In Adelsdorf gibt es eine hohe Nachfrage nach barrierefreien Mietwohnungen, besonders aus dem Kreis älterer Hausbesitzer, denen die Bewirtschaftung ihrer Anwesen zu beschwerlich wird. Dem soll durch die Umplanung Rechnung getragen werden.
Zudem, so ergänzte Fischkal, war bei Planungsbeginn für den Sportplatz als Baugebiet noch nicht sicher, wie es und vor allem wie schnell es mit dem Reuthsee vorangehe. Diskutiert wurde weiterhin, ob eine zweite Zufahrt nötig und möglich sei. Im Grundsatz wünschenswert, war die einhellige Ratsmeinung. Man nahm dann aber davon Abstand, weil das neue Baugebiet vom Reutgraben umflossen werden und seinerzeit die Überbrückung als Zufahrt zur Firma Soldan rund 200 000 Euro gekostet habe. Günter Münch (FW) wies darauf hin, dass das Baugebiet Reuthsee mit an die 500 Wohneinheiten auch nur drei Zufahrten habe. "Hier jetzt zwei, das wäre übertrieben." Zudem ist an der Aischgrundhalle entlang die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge möglich.
Nach der Umplanung wird der künftige Bebauungsplan "alter Schulsportplatz" nochmals öffentlich ausgelegt.