Adelsdorf baut für Kinder vor

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Bürgermeister Karsten Fischkal inspiziert den Lageplan für die neue Kinderkrippe, die an dieser Stelle auf dem Schulgelände entstehen soll. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde mit dem Abriss der ehemaligen Fahrradhalle (im Hintergrund) begonnen. Foto: Andreas Dorsch
Bürgermeister Karsten Fischkal inspiziert den Lageplan für die neue Kinderkrippe, die an dieser Stelle auf dem Schulgelände entstehen soll. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde mit dem Abriss der ehemaligen Fahrradhalle (im Hintergrund) begonnen. Foto: Andreas Dorsch

Die Gemeinde Adelsdorf rechnet in den nächsten Jahren mit einem größeren Bevölkerungszuwachs. Auf dem Schulgelände müssen zwei Bauwerke weichen, um Platz für den Neubau einer Kinderkrippe zu schaffen.

Jedes Kind, dessen Eltern es möchten, soll in Adelsdorf einen Krippen- oder Kindergartenplatz bekommen. Das ist nicht nur gesetzlich vorgegeben. Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) will dieses Ziel auch mit aller Macht erreichen. "Aktuell ist alles ausgelastet", sagt der Bürgermeister, doch schon Ende des Jahres sollen auf dem Schulgelände in einem Neubau zwei weitere Kinderkrippen ihren Betrieb aufnehmen.

Am Dienstag sind die Arbeiten für den Neubau angelaufen. Zunächst einmal müssen die alte Fahrradhalle und das Gebäude mit dem Handarbeitsraum weichen. Nach deren Abriss entsteht an dieser Stelle ein eingeschossiger Bau mit Pultdach. Zwei Krippen-Gruppen werden zunächst darin untergebracht.

Das Bauwerk ist so konzipiert, dass es spiegelgleich erweitert werden kann. Bei Bedarf könnten dann nach und nach noch weitere Module angebaut werden. Bis zu sechs Gruppen wären machbar. "Wir bauen Step by Step", sagt Fischkal. Der erste Bauabschnitt mit den zwei Krippen-Gruppen ist auf eine Million Euro veranschlagt. Darauf erwartet der Bürgermeister 75 Prozent Zuschüsse.

Finanziert werden soll der Neubau mit dem Geld, das der Verkauf des Schulsportplatzes bringen könnte. Über dessen Umwandlung in Bauland hängt jedoch noch das Damoklesschwert des Bürgerentscheids. Sollten die Bürger die Umwandlung ablehnen, müsste Adelsdorf die Kindergartengebühren erhöhen und an den Steuersätzen drehen, kündigt der Bürgermeister an.

Angst, dass die neue Kinderkrippe nicht schnell gefüllt wird, hat man im Adelsdorfer Rathaus nicht. Verwaltungschef Wolfgang Mößlein verweist auf eine Prognose, wonach die Gemeinde Adelsdorf in den nächsten Jahren zu ihren derzeit 15 noch 13 bis 17 weitere Kindergarten-, Hort- und Krippen-Gruppen braucht.

Drei Anfragen täglich

In Adelsdorf stehen die Zeichen auf Wachstum. Das Areal um das ehemalige Aldi-Zentrallager hat inzwischen die Investorengruppe "Krauß Verpachtungen" gekauft. In diesem Baugebiet Reuthsee sind rund 500 Parzellen geplant. Ab einer Größe von 250 Quadratmetern können Interessenten auch mehrere solcher Parzellen kaufen, um insgesamt größere Grundstücke zu bekommen, erklärt Mößlein.

Wer in Adelsdorf bauen möchte, muss sich an private Grundstückseigentümer wenden. Der Marktpreis liege derzeit um die 200 Euro für den voll erschlossenen Quadratmeter. Den sind viele bereit zu zahlen. Mößlein: "Wenn ich am Telefon 200 Euro sage, zuckt kein Mensch mehr."

An Bauwilligen mangelt es nicht. Im Schnitt gehen in der Adelsdorfer Verwaltung täglich drei Anfragen nach Baugrund ein, stellt Mößlein fest und schätzt, dass etwa hundert Bauinteressenten auf der Liste stehen.
Vor diesem Hintergrund sei es durchaus realistisch, wenn Adelsdorf in einigen Jahren ein Bevölkerungswachstum von 7500 auf 9000 Einwohner prognostiziert werde. Darauf müsse sich die gemeindliche Infrastruktur einstellen. Das tue sie mit der neuen Kinderkrippe, bei der sie auch die Trägerschaft übernimmt.