Das Thema Parkplätze lässt den Bau- und Umweltsenat nicht los: Andreas Heipp, Geschäftsführer der Coburger Wohnbau, hatte den Senat gebeten, beim Nachweis der Stellplätze in der Fröbelstraße eine Ausnahme zu machen und statt einem Stellplatz je Wohnung nur einen halben zu verlangen.
Zum Hintergrund: Bei rund 450 Wohnungen der Wohnbau im Stadtteil Wüstenahorn bestand Handlungsbedarf, ein Teil musste sogar abgerissen und neu gebaut werden. Rund ein Drittel der Wohnungen ist bereits auf dem neuesten Stand, weitere 150 sind jetzt in der Fröbelstraße an der Reihe - energetisch nachhaltig und barrierefrei.
Bisher hätten dort 45 Stellplätze für 100 Wohnungen ausgereicht, erläuterte Heipp. Zudem seien die neuen Bewohner größtenteils die alten, daher seine Bitte nach dem 0,5er-Schlüssel. Er gab außerdem zu bedenken, dass die Stellplätze über die Wohnungsmiete (durchschnittlich 4,60 Euro kalt pro Quadratmeter) finanziert werden müssten, was letztendlich über den Hartz-IV-Satz wieder aus dem Stadtsäckel kommt.
Zwar hielten nicht alle Senatsmitglieder die Zahl der Parkplätze für ausreichend, am Ende einigten sie sich aber darauf, den 0,5er-Schlüssel im Vorhaben- und Erschließungsplan festschreiben zu lassen, mit der Option auf eine Erweiterung, falls irgendwann doch mehr Stellplätze gebraucht werden.
doch überall (demo, thür. viertel, robert-koch-str., bahnhofsbereich, östl. innenstadt usw. usw.), dass die parksituation sich nicht mit einem halben parkplatz lösen lässt. vorgabe muss mind. 2 pro haushalt sein (weil ja nun mal heutzutage jeder seine vier räder braucht, sei das nun ökonomisch sinnvoll oder nicht - das wird nicht überlegt!). alles andere liegt außerhalb der realität. das zu lösen ist schwierig, aber für igendwas müssen unsere gewählten volksvertreter ja ihre finanzielle vergütung und vor allem beifall für ihre ruhmestaten bekommen!
pro Wohnung müssten ja wohl mindestens 1,5 Stellplätze eingeplant werden. Auch wenn "Bombenattrappe" richtig erkannt hat das es keine halben Autos gibt, so muß das trotzdem mit Besuchern und mehreren PKW pro Wohnung gerechnet werden.
Nur in Coburg geht die Rechnung auf, dass man sich neue Parkplätze für die Zukunft sparen kann, weil die "neuen" Einwohner die "alten" Einwohner sind. Wahrscheinlich hat man in Coburg jüngst die Formel für ewiges Leben (und ewiges Rentnerdasein) entdeckt und ich hab's einfach nicht mitbekommen!?
Warum verwundert es mich nicht, dass die "gemeinnützige" Wohnbau in Coburg kein Geld für verhältnismäßig günstigen, oberirdisch erschließbaren Parkraum für Sozialbauten, aber andererseits mehrere Millionen für eine nicht-öffentliche Tiefgarage für wenige neue Luxusimmobilien in der Ketschenvorstadt übrig hat, obwohl nur 50m entfernt das ebenfalls von der Wohnbau betriebene öffentliche Parkhaus Zinkenwehr fast das ganze Jahr über deutlich unterbelegt ist?!
Das Konzept der autofreien Stadt ist übrigens für junge Familien und Arbeitnehmer nur dann attraktiv, wenn deren Mobilitätsbedürfnisse (Arbeitsplatz, Einkaufen, ...) durch einen entsprechend gut ausgebauten und schnellen öffentlichen Personalverkehr befriedigt werden. Schade dass dieser in den letzten Jahrzehnten immer weiter reduziert wurde. Aber das ist ja auch egal, weil die Einwohner sowieso immer die "alten" Rentner und Hartz-IV Empfänger ohne Job bleiben werden.
Naja, wie die letzten Umfragen zeigten, scheint genau diese Politik das zu sein, was sich die Coburger wünschen.
Und wenn noch Parkplätze gebraucht werden, dann sind die innerhalb von ein paar Stunden gebaut oder was? Na Gott sei Dank, reichen den Verantwortlichen halbe Parkplätze, es gibt ja auch halbe Autos.