Zwei junge Künstler aus der Region stellten sich erstmals gemeinsam vor: der Geiger Attila Gergely und die Pianistin Nina Scheidmantel. Mit einem sehr anspruchsvollen Programm beeindruckten sie das Publikum der "Musikfreunde".
Studierende an der Musikhochschule Würzburg sind sie beide noch, auch schon mehrfach in ihrer Heimatregion - wenn auch nicht gemeinsam - aufgetreten. Attila Gergely und Nina Scheidmantel zeigten an diesem Abend, welch große Fortschritte sie gemacht haben und mit welcher Ernsthaftigkeit sie ihr Studium betreiben.
Mit Mut und Können Es gehört schon Mut (und natürlich Können) dazu, sich an Spitzenwerke der Klassik, Romantik und des Impressionismus zu wagen. Das Ergebnis war erstaunlich und bestätigte das jetzt schon beachtlich große Können der Protagonisten.
Beethoven zum Auftakt Es begann mit der letzten Violinsonate G-Dur op.96 von Ludwig van Beethoven, im 1. Satz dynamisch vom "piano" ausgehend von beiden sensibel und durchsichtig gestaltet.
Vorbildliches Zusammenspiel Andächtig und ausdrucksvoll erklang das Adagio, munter synkopisch das Scherzo und spielfreudig der abschließende Variationssatz, der auch pianistische Virtuosität verlangte - schließlich handelte es sich im Original um eine Sonate für "Klavier und Violine". Vorbildliches Zusammenspiel und technische Sicherheit waren stets gegeben.
Abgerundeter Ton Es folgte das letzte vollendete Werk - die einzige Violinsonate - von Claude Debussy in drei Sätzen. Attila Gergely beherrschte sicher mit abgerundetem Ton die nicht geringen Schwierigkeiten des Werks und beeindruckte mit einer abwechslungsreichen Klangpalette. Nina Scheidmantel war eine überlegene Mitgestalterin, die sensiblen Anschlag und beste Anpassung zeigte.
Krönender Abschluss Das wirkungsvollste Werk des Abends war nach der Pause als krönender Abschluss gesetzt - die Sonate für Violine und Klavier A-Dur op.120 von César Franck. Es war auch der Höhepunkt des Konzerts, von beiden Künstlern mit großem Atem und leidenschaftlicher Interpretation dargeboten.
Schwelgerische Tongebung Die geschmackvolle und schwelgerische Tongebung des Violinisten korrespondierte aufs Beste mit der stets gewandten, kultivierten und häufig recht virtuosen Begleitung der Pianistin, welche die Hauptlast dieses anspruchsvollen, viel gespielten Werks zu tragen hat. Der Beifall der zahlreichen Zuhörer war lang und herzlich, wofür sich die Künstler mit der Wiederholung der Schlussapotheose des letzten Satzes bedankten.
Erfolgreiche Zukunft vor Augen Man muss kein Prophet sein, um den beiden bei anhaltendem Streben eine erfolgreiche Zukunft vorauszusagen.