"Zeitreise" auf der Veste Coburg mit ordentlich Kanonendonner

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Ohren zuhalten! Gleich knallt's gewaltig - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Ohren zuhalten! Gleich knallt's gewaltig - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Er bewacht das Orgelgeschütz - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Er bewacht das Orgelgeschütz - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Dr. Heiko Wacker mit dem Traubenhagel.Foto: Wolfgang Desombre
Dr. Heiko Wacker mit dem Traubenhagel.Foto: Wolfgang Desombre
 
Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Auch Handbüchsen wurden präsentiert.Foto: Wolfgang Desombre
Auch Handbüchsen wurden präsentiert.Foto: Wolfgang Desombre
 
Feldchirurg "Cuiscultus" zeigte, wie rau es einst in den Lazaretten zuging.Foto: Wolfgang Desombre
Feldchirurg "Cuiscultus" zeigte, wie rau es einst in den Lazaretten zuging.Foto: Wolfgang Desombre
 
Fechten für Jedermann - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Fechten für Jedermann - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Historisches Orgelgeschütz - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Historisches Orgelgeschütz - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Historisches Kriegsgerät - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Historisches Kriegsgerät  - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Historisches Kriegsgerät - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Historisches Kriegsgerät  - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Historisches Kriegsgerät - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Historisches Kriegsgerät  - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Lagerleben mit Kindern - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Lagerleben mit Kindern - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Historisches Kriegsgerät - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Historisches Kriegsgerät  - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Bei den Fechtkämpfen kam der "Buckler" zum Einsatz - ein kleines Faustschild zur Verteidigung.Foto: Wolfgang Desombre
Bei den Fechtkämpfen kam der "Buckler" zum Einsatz - ein kleines Faustschild zur Verteidigung.Foto: Wolfgang Desombre
 
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
Schwertkampf - Impressionen von der Zeitreise auf der Veste Coburg.Foto: Wolfgang Desombre
 

Unter dem Motto "Scharfes Schwert und Donnerhall" erlebten die Besucher auf der Veste Coburg eine Reise durch fünf Jahrhunderte.

Was die Samba-Trommler in der Stadt am Fuße des Festungsberges können, konnten die rund 100 Akteure aus ganz Deutschland und Österreich auf der Veste Coburg schon lange. Kriegsgerät aus fünf Jahrhunderten - von 1380 bis zum 18. Jahrhundert - gab es dort am Wochenende bei der "Zeitreise" zu bestaunen. Mehr als 50 Geschütze trotzten ein ums andere Mal mit lautem Knall den Trommelrhythmen der Sambistas.
Vor der historischen Kulisse der Veste Coburg konnten die Besucher das Lagerleben von einst kennenlernen. Auf dem Wall hatten die Gruppen ihre Zelte aufgeschlagen. "Experimentelle Archäologie" werden solche Events genannt, bei denen Geschütze und Kanonen, aber auch Handwerkszeug für Küche und Beruf nicht nur hinter Glas gezeigt werden. Hier dürfen die Besucher solche historischen Gegenständen selbst in die Hand nehmen. Hautnah gab es einen Einblick in das Leben längst vergangener Zeiten.


Schlafen auf Strohlagern

Auf offenem Feuer wurden Hähnchen gegrillt und den Frauen konnten die Besucher bei der Essenszubereitung über die Schultern schauen. Das Leben von damals interessierte die Gäste natürlich, aber beim Blick in die Zelte mit den Strohlagern, war so mancher froh, dass das Mittealter lange vorbei ist.
Heiko Wacker nahm die Besucher mit auf Zeitreise und erläuterte ihnen die Wirkungsweise der historischen Schusswaffen - angefangen bei den Handbüchsen, über die Mörser bis hin zu den Orgelgeschützen und der "Balduff" von 1486. "Halten sie sich die Ohren zu, denn es wird gleich mächtig knallen!", warnte er die Zuschauer - und das zu Recht.
Artillerie auf der Veste hat es vor langer Zeit gegeben. Mehr als 50 Geschütze führten Dutzende von Frauen und Männern vor, die sich diesem Hobby regelrecht verschrieben haben. Es knallte und rauchte ordentlich, als Handbüchsen, Mörser, Steinbüchsen, Kammer- und Orgelgeschütze gezündet wurden.
Das alles sei "Kriegstechnik und kein Kinofilm", merkte Heiko Wacker an, der die einzelnen Abläufe fachkundig kommentierte. Es sei Teil unserer Geschichte, dass diese Waffen damals eingesetzt wurden, um Menschen zu töten und zu verletzen, betonte Wacker.
Die Kriegsgeräte, die bei der "Zeitreise" gezeigt wurden, hätten die Mitwirkenden selbst hergestellt und seien nicht "von der Stange" gekauft worden. In Handarbeit seien sie nach Originalen nachgebaut und nach einer technischen Prüfung freigegeben worden.
Die "Balduff" sei bei der Verteidigung von Bretten im Landshuter Erbfolgekrieg eingesetzt gewesen, so Wacker. Der Transport dieses Geschützes mit einem Gewicht von immerhin 1,3 Tonnen sei gar nicht so einfach, merkte der Besitzer an.


Heiße Kugeln

Brandballen wurden mit dem Mörser verschossen. Der "Traubenhagel" sei ein ganz "teuflisches Ding", beschrieb Wacker die in Brand gesteckte Kugel. Sie werde bis 1600 Grad heiß, sei kaum löschbar, rollte unkontrolliert über die Straßen und sei dabei immer wieder ins Hüpfen geraten. Rund fünf bis acht Arbeitsstunden müssten aufgebracht werden, um diese Kugeln herzustellen.
Bei den Orgelgeschützen waren die Rohre wie Orgelpfeifen angeordnet und diese mussten auch einzeln geladen werden. Mit solchen Geschützen konnten Burggräben besonders gut verteidigt werden. Der Angreifer konnte nie abschätzen, ob schon alle Rohre leer geschossen waren oder nicht.


Besuch beim Feldchirurgen

Durch die Feuerwaffen seien grausige Verletzungen entstanden, schilderte Michael Wemhöner alias Cuiscultus in seiner Rolle als Feldchirurg. Amputationen direkt auf dem Schlachtfeld seien oft der bessere Weg gewesen, berichtete er.
Im Burghof erlebten die Freunde des Mittelalters echte Fechtkämpfe. Auf höchstem Niveau zeigten die Fechter ihre Kunst mit den unterschiedlichsten Waffen. Unter fachkundiger Anleitung konnten Besucher auch selbst "Fechten für jedermann" ausprobieren.