Wie das Klassik Open Air mit dem Philharmonischen Orchester des Landestheaters Tausende von Zuhörern im Coburger Rosengarten begeistert.
Public Viewing war gestern. Wer einen ungetrübt erfolgreichen Abend bei einer Freiluft-Veranstaltung sucht, ist jedenfalls nach den frustrierenden Erlebnissen bei den Übertragungen der Fußball-WM aus Russland beim Coburger Klassik-Open-Air viel besser aufgehoben. Denn beim Konzert im Rosengarten gibt es garantiert keine Verlierer. Schließlich hatte sich das klassikbegeisterte Publikum in den vergangenen Jahren nicht einmal vom fast schon obligatorischen Regen den Musik-Genuss verderben lassen.
Ungetrübter Konzertgenuss
Gänzlich ungetrübt das Vergnügen in diesem Jahr. Bei endlich einmal sommerlichem Wetter ohne jegliche Angst vor unerwünschten Niederschlägen erlebten Tausende von Musik-Fans quer durch alle Altersklassen eine zauberhafte amerikanische Nacht.Oberbürgermeister Norbert Tessmer sprach in seiner Begrüßung vom besten Besuch, den die Klassik-Open-Air-Konzerte im Rosengarten je zu verzeichnen hatten,
Huldigung an Bernstein
Die Erinnerung an den im August anstehenden 100. Geburtstag von Leonard Bernstein lieferte den Anstoß für ein Programm, das neben Bernstein auch noch George Gershwin und Charles Ives berücksichtigte.
Gershwin zum Auftakt
Ausschnitte aus Georgs Gershwins Meisterwerk "Porgy and Bess" bildeten den Auftakt des in musikalischer Hinsicht ebenso schwungvollen wie melodienreichen Abends. Schon bei der fünfteiligen instrumentalen Suite "Catfish Row" aus "Porgy and Bess" demonstrierte das Philharmonische Orchester des Landestheaters sein Geschick, auch unter den besonderen Bedingungen eines Freiluft-Konzerts klangvoll und präzis zu musizieren.
Das ist natürlich nicht zuletzt auch ein Verdienst von Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig, der genau weiß, dass Freiluft-Aufführungen gleichermaßen Spannung und dynamische Kontraste brauchen, um das Publikum unmittelbar zu erreichen. Bis weit im hinteren Teil des Rosengartens war der Klang des Philharmonischen Orchesters fein ausbalanciert gut zu hören.
Hervorragende Gesangssolisten
Roland Kluttig, der sich auch als kundiger und wortgewandter Moderator bewährte, weiß genau, was erfolgreiche Programm bei Open-Air-Konzerten benötigen - Abwechslungsreichtum und eingängige Werke, dazu Solisten, die zusätzliche Farben in die Vortragsfolge bringen.
Nachdem in den vorangegangenen beiden Jahren große romantische Klavierkonzerte im Zentrum standen, vertraute Kluttig in diesem Jahr Gesangssolisten. Emily Lorini, Kora Pavelic, Francesca Paratore und Paul Kroeger bildeten das bestens harmonierende Gesangs-Quartett, das solistisch und im Duett und als Terzett beeindruckte.
Duette aus der "West Side Story"
Reichlich Applaus gab es für die Vokalsolisten im zweiten Teil bei Ausschnitten aus Leonard Bernsteins Meisterwerk "West Side Story". Faszinierend nicht zuletzt zwei Duette zwischen Maria und Toni, die Francesca Paratore und Paul Kroeger einfühlsam und intensiv interpretierten.
Zwei Zugaben zum Abschluss
Auch dafür gab es frenetischen Beifall, der schließlich noch mit zwei Bernstein-Zugaben belohnt wurde - dem Mambo aus den symphonischen Tänzen und "Somewhere".
Termin
Montag, 9. Juli Sinfoniekonzert - Bruckner, 8. Sinfonie, Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg, Leitung: Roland Kluttig - 20 Uhr, St. Moriz, Coburg (Tickets: Tageblatt-Geschäftsstelle, Theaterkasse, Abendkasse)
Bis zur Pause war es ziemlicher Schrott, was da geboten wurde.
Zum Glück gibt es noch andere als amerikanische Komponisten! Man muß die wohl mögen oder kennt nur diese.
Verleidet wurde einem zudem, daß mindestens einer von vier "Zuhörern" um einen herum Zigarre oder Zigarette rauchte.
Zeit zum Aufbruch/Abbruch.