Wohnmobile parken in Coburg jetzt mit "Vesteblick"

2 Min
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
21 Parzellen bietet der Wohnmobilstellplatz am Rande des Aquaria-Geländes. Selbst sehr große Fahrzeuge finden hier bequem Platz. Ulrike Nauer
21 Parzellen bietet der Wohnmobilstellplatz am  Rande des Aquaria-Geländes. Selbst sehr große Fahrzeuge finden hier bequem Platz. Ulrike Nauer
 
Im Schaukasten an der Einfahrt sind die Richtlinien für die Stellplatz-Benutzer ausgehängt - sogar auf Englisch, wie Bürgermeisterin Birgit Weber erfreut feststellte. Ulrike Nauer
Im Schaukasten an der Einfahrt sind die Richtlinien für die Stellplatz-Benutzer ausgehängt - sogar auf Englisch, wie Bürgermeisterin Birgit Weber erfreut feststellte. Ulrike Nauer
 
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
 
An den Tonnen gegenüber der Einfahrt können Wohnmobilisten ihren Müll entsorgen.Foto: Ulrike Nauer
An den Tonnen gegenüber der Einfahrt können Wohnmobilisten ihren Müll entsorgen.Foto: Ulrike Nauer
 
Stadtrat Horst Geuter (hinter der Tür) testete den Platz mit seinem eigenen Wohnmobil, hier mit (von links) Wilhelm Austen, Bernhard Ledermann, Birgit Weber und Jörn Pakoßnick-Kirchner.Foto: Ulrike Nauer
Stadtrat Horst Geuter (hinter der Tür) testete den Platz mit seinem eigenen Wohnmobil, hier mit (von links) Wilhelm Austen, Bernhard Ledermann, Birgit Weber und Jörn Pakoßnick-Kirchner.Foto: Ulrike Nauer
 
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
Der neue Wohnmobilstellplatz heißt "Vesteblick" und den können Gäste von hier aus auch genießen.Ulrike Nauer
 
Die Nummerierung der Parzellen wurde nicht mehr rechtzeitig zur Einweihung fertig, der Regen machte den Malern am Donnerstag einen Strich durch die Rechnung. Ulrike Nauer
Die Nummerierung der Parzellen wurde nicht mehr rechtzeitig zur Einweihung fertig, der Regen machte den Malern am Donnerstag einen Strich durch die Rechnung. Ulrike Nauer
 
Strom und Wasser können die Gäste an Münzautomaten zapfen.Foto: Ulrike Nauer
Strom und Wasser können die Gäste an Münzautomaten zapfen.Foto: Ulrike Nauer
 

Der neue Wohnmobilstellplatz am Aquaria ist eröffnet. Ab Samstag (7. Juli) können dort 21 Wohnmobile komfortabel parken.

Besucher, die mit ihrem Wohnmobil zum Samba-Festival anreisen, das kommenden Freitag beginnt, müssen schnell sein. Dann haben sie die Chance, statt am kahlen Ketschenanger idyllisch im Grünen zu residieren - "Vesteblick" inklusive. So heißt auch der neue Wohnmobil-Stellplatz am Rande des Aquaria-Geländes, der am Freitag offiziell eröffnet wurde. Acht Reservierungen gibt es übrigens schon, drei davon fürs Samba-Wochenende, wie Aquaria-Betriebsleiter Jörn Pakoßnick-Kirchner bei der Einweihungsfeier berichtete.
Als sie 2014 ihr Amt als Bau-Bürgermeisterin antrat, sei die Diskussion um das Thema Wohnmobilstellplatz schon einige Jahre alt gewesen, erzählte Birgit Weber. Spätestens als die Landesausstellung 2017 immer näher rückte und damit die Frage, wohin mit den Wohnmobilen, wenn der Ketschenanger als Busparkplatz gebraucht wird, sei eine Entscheidung unausweichlich geworden. Dass der Stellplatz mit seinen 21 Parzellen, "nach 15 Jahren wünschen" (Weber), tatsächlich verwirklicht werden konnte, sei die beste Entscheidung im Hinblick auf Coburgs touristische Entwicklung gewesen, so Weber.
SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen wies auf den wirtschaftlichen Wert für die Kommune hin: Wohnmobilisten geben pro Tag gut 40 Euro für Gastronomie, Sehenswürdigkeiten und ähnliches aus.
An einigen Ideen und Wünschen musste auf dem Weg bis zum endgültigen Plan noch gefeilt und manches auch gestrichen werden. So wurde zum Beispiel auf eine Schranke an der Einfahrt verzichtet, weil Anwohner befürchtet hatten, dass Wohnmobile davor mit laufendem Motor warten würden.
Das Procedere funktioniere nun so, dass Wohnmobilisten einfach auf das Areal fahren, sich einen Platz aussuchen und dann an der Kasse des Aquaria die Gebühren für ihren Aufenthalt entrichten, erklärte Jörn Pakoßnick-Kirchner. Schummeln sei auch ohne Schranke nicht möglich, denn eine Videokamera zeichne bei der Einfahrt das Kennzeichen auf.
In den zwölf Euro Standgebühr pro Tag sind die Kosten für die Entsorgung enthalten, nicht aber Wasser und Strom. Die können Gäste an Münzautomaten zapfen. Auch Bratwürste und Getränke, die bei der Einweihungsfeier serviert wurden, gebe es sonst leider nicht, scherzte Birgit Weber. An den Wochenenden soll allerdings für Wohnmobilisten ein Brötchenservice angeboten werden.

Der Wohnmobilstellplatz und seine Vorgeschichte

Frühjahr 2016 SPD und Wählergemeinschaft Pro Coburg (WPC) stellen Anträge. WPC will prüfen lassen, ob auf dem Parkplatz Rosenauer Straße oder dem Aquaria-Freigelände ein Wohnmobilstellplatz errichtet werden kann. Die Stellfläche am Anger sei wenig attraktiv und häufig durch Veranstaltungen blockiert, argumentieren die drei WPC-Stadtratsmitglieder.

Oktober 2016 Bau- und Finanzsenat stimmen für einen Stellplatz mit 24 Parzellen auf dem Aquaria-Gelände. Die Kosten werden auf rund 320 000 Euro geschätzt. Die SÜC soll den Platz bewirtschaften, die Stadt beteiligt sich an den Kosten. Der Badparkplatz schied als Standort aus, denn dort hätten 80 Pkw-Parkplätze geopfert werden müssen.

Februar 2017 Weil die Anwohner des künftigen Wohnmobilstellplatzes Bedenken wegen Lärm und Schmutz, aber auch wegen der Fläche haben, die den Badegästen dann nicht mehr zur Verfügung steht, laden Stadt und SÜC zu einer Bürgerinformation ein und leisten Aufklärungsarbeit.

Mai 2017 Der Bausenat würdigt die Einwände und Bedenken der Anwohner. So wird beispielsweise beschlossen, auf eine Schranke zu verzichten, hohe Hecken sollen für Sicht- und Lärmschutz sorgen.

Herbst 2017 Baubeginn auf dem Aquaria-Gelände. Im Winter ruhen die Arbeiten witterungsbedingt für eine ganze Weile. Pünktlich zum Sambafest 2018 ist der Platz fertig.