Von einer Schließung der Einrichtung der Gräflich Ortenburg'schen Verwaltung ist nicht mehr die Rede. Im Gegenteil: Derzeit laufen in Tambach die Pläne für die Errichtung eines Sika-Geheges im asiatischen Stil.
Eine gute - und zum jetzigen Zeitpunkt überraschende - Nachricht ist jetzt aus der Gräflich Ortenburg'schen Verwaltung gekommen: Die Zukunft des Wildparks ist gesichert. Für das kommenden Jahr jedenfalls. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Familie zu Ortenburg und von Landrat Michael Busch (SPD) hervor.
Eine Rolle bei der Entscheidung für eine Fortsetzung des Betriebes im Wildpark dürften die vielen öffentlichen Reaktionen der zurückliegenden Wochen und Monate gewesen sein. "Es ist überwältigend, wie viel positiven Zuspruch wir von vielen Seiten erhalten haben", sagte Gräfin Annette zu Ortenburg. Die Familie hatte zuletzt aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Überlegungen angestellt, den Wildpark zu schließen. Im Internet hatten sich daraufhin in sozialen Medien Communities unter der Überschrift "Rettet den Wildpark" gegründet.
"Es ist nicht unser Wunsch gewesen, den Wildpark zu schließen. Als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen sind wir aber gezwungen auf die Einnahmen-Kosten-Relation zu achten", erklärte Heinrich Graf zu Ortenburg. Es sei einfach so, dass die Einrichtung in manchen Jahren nicht kostendeckend zu betreiben sei. Saisonale Einflüsse, insbesondere der Wetterverlauf eines Jahres, das Arbeiten mit der Natur und die Pflege des Tierbestands - dies alles beinhalte unkalkulierbare Risiken, die er unternehmerisch auf Dauer nicht auszugleichen seien.
Auf der Suche nach Optionen Diese Situation hat Graf zu Ortenburg der öffentlichen Hand mitgeteilt und zudem, bei Interesse der öffentlichen Träger an der Aufrechterhaltung des Parks, um Möglichkeiten einer Unterstützung geworben. Landrat Busch hat sich dem Anliegen angenommen und seine Verwaltung beauftragt, an Optionen für die Zukunftsgestaltung des Parks mitzuarbeiten.
Wenngleich alle Beteiligten von vornherein klar kommunizierten, dass es den Kommunen rechtlich verboten und es auch nicht ihre Aufgabe ist, direkte finanzielle Zuschüsse an Unternehmen zu geben, wurde "hinter den Kulissen" mit Hochdruck an Perspektiven für den Wildpark gearbeitet. Die gräfliche Familie als privater Betreiber des Parks und das Landratsamt hatten gemeinsam einen Prozess gestartet - mit dem Ziel hat, den Wildpark für die Öffentlichkeit zu erhalten.
Am Dienstag teilte die Familie zu Ortenburg mit, dass der Wildpark Schloss Tambach seine Tore im Jahr 2015 für Besucher weiterhin offen halten wird. Derzeit wird bereits an dem Veranstaltungskalender für das kommende gearbeitet. Im WildPark selbst entsteht in den kommenden Wochen im Sika-Gehege. "Ein Hauch von Asien mit japanischen Lampen, Tori und einer Pagode", wie Heinrich Graf zu Ortenburg verriet.
Geprüft werden derzeit mehrere Möglichkeiten, die dazu beitragen können, etwaige Defizite im Betrieb des Parks zu verringern oder zu vermeiden. Neben der Gründung eines Fördervereins, einer möglichen Inanspruchnahme von Tourismusfördermitteln im investiven Bereich und einer Platzierung von Projekten des Wildparks in der neuen "Leader"-Förderung wurde die Idee der "Geh egepatenschaften" geboren. Diese können von Unternehmen aus der Region übernommen werden, um die Existenz der touristischen Freizeiteinrichtung auf Dauer absichern.
Friedrich Herdan zieht mit "Ich danke der IHK zu Coburg, die umgehend ihre Unterstützung zugesagt hat", freut sich Busch über weitere prominente Unterstützung. Zusammen mit Präsident Friedrich Herdan will der Landrat gerne persönlich das Thema "Gehegepatenschaften" unterstützen. Welche Angebote in nächster Zeit dann tatsächlich Anwendung finden, soll in den nächsten Wochen und Monaten geklärt werden.
Ich vermute, das ist in ein paar Jahren alles Stoff für das jährliche Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler: der Wildpark Tambach, der eigentlich ein Privatunternehmen ist, und dazu noch der Verkehrslandeplatz in Meeder.
Wildpark: Freie Marktwirtschaft geht irgendwie anders.
Mir kommt da so ein Gedanke... . Wenn der Graf die ganze Werbung hätte bezahlen müssen?
Zeitung, Radio und Fernsehen. . .
Ich muss Dir natürlich Recht geben, aber es ist schön, dass der Wildpark wenn auch vorerst erhalten bleibt.
MfG
mal eine gute Nachricht!