Ein echter Wildenheider Narr nimmt kein Blatt vor den Mund - erst recht nicht beim Faschingsumzug.
Stimmung und Frohsinn gab es beim 23. Gaudiwurm reichlich, der sich durch den Neustadter Stadtteil Wildenheid, in der Umgangssprache im "Wildhääd" genannt, zog. Auf der rund drei Kilometer langen Zugstrecke standen mehrere hundert Schaulustige, zum Teil auch verkleidet, am Straßenrand. Sie sparten nicht am "Wildhääder" Faschingsruf und grüßten mit einem kräftigen Helau die rund 350 Narren aus den Grundschulen Wildenheid-Haarbrücken und der Heubischer Schule sowie aus dem Kindergarten Wildenheid. Auch die Erwachsenen aus den Ortsvereinen im närrischen Zugtross erfuhren eine ausgelassene Begrüßung.
"Kleiner Stadtteil" - große Leistung 38 Gruppen aus Wildenheid und Umgebung waren dabei, darunter viele Motivwagen mit hauptsächlich Neustadter Begebenheiten, aber auch überregionalen Themen. Mit viel Frohsinn und Engagement, aber auch mit Einfallsreichtum waren alle bei der Sache. Das bewiesen die vielen originellen Kostüme und zum Teil sehr aufwendig gestalteten Motivwagen. Es war schon beeindruckend, was der "kleine Neustadter Stadtteil Wildenheid" mit dem Bürgerverein, an der Spitze Harald Büchner und sein Stellvertreter Holger Birke, sowie mit den beiden Schulen mit Schulleiter Harald Hammerschmidt auf die Beine und Räder gestellt hatte. Und diesen Gaudiwurm hatten die Verantwortlichen bereits zum 23. Mal organisiert.
Los ging es an der Grundschule Gut gelaunt startete der Tross an der Grundschule in Wildenheid. Von Beginn an gab es nicht nur Bonbons- und Konfettiregen, auch Bowle und Kesselfleisch und andere Leckereien wurden von den bunten Gefährten aus an die Narren am Straßenrand verteilt. Für den richtigen Marschtakt sorgten der Spielmannszug aus Neuses und die Muppberg-Musikanten, die auf einem Anhänger spielten. Gleich nach dem Ausläuter kam das Kinderprinzenpaar Kira I. und Emilio I. mit seinem großen Hofstaat im Zug, bei dem viele Fußgruppen in tollen Kostümen dabei waren.
13 Grad plus sind offenbar zu kalt für die Bauarbeiten Die Heubischer Schule machte bei einem ihrer fünf Mottowagen auf den Sanierungsplan aufmerksam: "Do Sanierungs-Rahmenplan macht 99 Meter vor uns halt - im Winter ist's uns mit 13 Grad zu kalt." Auf einem weiteren Wagen machte die Schule einen Vorschlag, um die Kassen in Neustadt wieder aufzufüllen: "Der Neustödto Stadtsäckl is laar - a Maut muss haa! Öb "CO" oder "SON", Transit nur noch mit an Maut-Bon."
Außerdem gab es einen Hinweis auf das wieder eingeführte Kennzeichen NEC: "Nie Ein Coborcho". Weiterhin wurde mit dem Hallenbad "Luxus- Dampfer" auf die Badewannen-Europameisterschaft aufmerksam gemacht: "Mir sen (fast) Europa-Meister worn."
ADAC und NSA - viele Skandale Aber auch mit überregionalen Themen beschäftigte sich der Zug. So kamen der ADAC-Skandal unter dem Motto "Darf's ein bisschen mehr sein?" und die Abhöraffäre der NSA im Zug vor. Als "Süßa Wildhäädo Früchtla" präsentierte sich die Gruppe "Kaffeeklatsch" auf ihrem Wagen. Auch die Wildhääder Buam, die Kesselfleisch verteilten, waren im Narrentross, Zu sehen waren auch viele Narren, die als Tiere oder Schlotfeger, als Indianer oder Hexen verkleidet waren. Sie liefen mit im Gaudiwurm und machten das Bild richtig bunt.
Während des gesamten Umzugs dröhnten fetzige Stimmungslieder von den Wagen. Nach dem Umzug ging die Narretei im Waldfriedensee-Saal weiter.