Was das duale System in Coburg alles leisten kann

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Daniel Fietzek (links) ist Deutschlands bester Holzmechaniker, dafür erhielt er eine Urkunde und einen Geldpreis. Es gratulierten IHK-Präsident Friedrich Herdan und MdL Jürgen W. Heike (rechts).Foto: Gabi Arnold
Daniel Fietzek (links) ist Deutschlands bester Holzmechaniker, dafür erhielt er eine Urkunde und einen Geldpreis. Es gratulierten IHK-Präsident Friedrich Herdan und MdL Jürgen W. Heike (rechts).Foto: Gabi Arnold
Zum Auftakt der bayernweiten Aus-und Weiterbildungswoche standen Rede und Antwort Oliver Hanft, Rainer Beck, Landrat Michael Busch, Dr. Birgit Weber, Friedrich Herdan, Moderatorin Julia Bach, MdL Jürgen W.Heike, Anton Staudigl, Dr. Rolf Eberwein, Brigitte Glos und Daniel Fietzek. Foto: Gabi Arnold
Zum Auftakt der bayernweiten Aus-und Weiterbildungswoche standen Rede und Antwort Oliver Hanft, Rainer Beck, Landrat Michael Busch, Dr. Birgit Weber, Friedrich Herdan, Moderatorin Julia Bach, MdL Jürgen W.Heike, Anton Staudigl, Dr. Rolf Eberwein, Brigitte Glos und Daniel Fietzek. Foto: Gabi Arnold
 
Zum Auftakt der bayernweiten Aus-und Weiterbildungswoche standen Rede und Antwort Oliver Hanft, Rainer Beck, Landrat Michael Busch, Dr. Birgit Weber, Friedrich Herdan, Moderatorin Julia Bach, MdL Jürgen W.Heike, Anton Staudigl, Dr. Rolf Eberwein, Brigitte Glos und Daniel Fietzek. Foto: Gabi Arnold
Zum Auftakt der bayernweiten Aus-und Weiterbildungswoche standen Rede und Antwort Oliver Hanft, Rainer Beck, Landrat Michael Busch, Dr. Birgit Weber, Friedrich Herdan, Moderatorin Julia Bach, MdL Jürgen W.Heike, Anton Staudigl, Dr. Rolf Eberwein, Brigitte Glos und Daniel Fietzek. Foto: Gabi Arnold
 

Am Beruflichen Schulzentrum Coburg fand der Auftakt zur bayernweiten Woche zur Aus- und Weiterbildung statt.

Nach dem Abitur stand Daniel Fietzek vor der Wahl: Studium oder Berufsausbildung? Er entschied sich für eine Ausbildung als Holzmechaniker bei der Bad Rodacher Firma Habermaaß und für ein anschließendes Studium.
Bei Oliver Hanft sah es ähnlich aus, er erlernte nach dem Abitur einen Beruf im Handwerk; der Maler und Lackierer hat inzwischen seinen Meisterbrief in der Tasche.

Die beiden jungen Männer sind Paradebeispiele für einen erfolgreichen beruflichen Weg. Für die duale Ausbildung wirbt die bayernweite Woche zur Aus-und Weiterbildung in 15 Städten. Zum Auftakt standen im Beruflichen Schulzentrum Vertreter aus Politik, Wirtschaft, IHK, der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer Rede und Antwort.
Mit dabei waren Daniel Fietzek und Oliver Hanft.


Der bundesweit beste Holzmechaniker

Oliver Hanft ist Landessieger in seiner Branche, Daniel Fietzek ist bundesweit der beste Holzmechaniker. Dafür erhielt er zunächst eine Ehrung und einen Geldpreis von der Regierung von Oberfranken und Glückwünsche von IHK-Präsidenten Friedrich Herdan, dem Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums, Anton Staudigl, und dem CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike.

Daniel Fietzek hat seine Ausbildung keine Minute bereut. "Ich würde es wieder tun, denn dadurch habe ich eine Basis erhalten." Seine Ausbildungsinhalte könne er nun wunderbar weiter verknüpfen.
Oliver Hanft sieht in der Ausbildung einen Riesenschritt in die Selbstständigkeit. "Man verdient sein eigenes Geld und ist in der Lage, sich selbst zu finanzieren. Das ist ein großer Schritt zum Erwachsenwerden."
Anton Staudigl wünscht sich eine Imageverbesserung der Ausbildungsberufe. "Die duale Ausbildung ist zwar weltweit anerkannt, aber in Deutschland wird sie weniger angekommen." Eltern streben demnach häufig eine akademischen Laufbahn für ihren Nachwuchs an.


Herdan: Beste Aussichten

Dabei biete die duale Ausbildung laut IHK-Präsidenten Friedrich Herdan beste Zukunftsaussichten. Bis zum Jahr 2025, wusste Herdan, werden in Coburg 4000 qualifizierte Fachkräfte fehlen, hingegen nur 160 Akademiker. Wobei Herdan auf keinen Fall beide Wege gegeneinander ausspielen möchte. "Es geht vielmehr darum, jungen Leuten zu helfen, die beste Lösung zu entdecken und Studienabbrecher zu vermeiden." Die Entscheidung, so Rolf Eberwein, Personalleiter der Firma Kaeser, sollte nicht auf der Basis der Ausbildungsvergütung fallen. Dies sei definitiv der falsche Weg.

Wie Landrat Michael Busch (SPD) betonte, sollte jeder nach seinen Fähigkeiten Karriere machen. Die zertifizierte Bildungsregion Coburg sei hier breit aufgestellt. Ganze vorne auf der Liste der Wunschberufe liegen laut Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit, Berufe, die in der Region auch angeboten werden. "Es gibt 330 anerkannte Ausbildungsberufe, zehn bis zwölf davon spielen eine Rolle." Ganz vorne liegen demnach Industriekaufmann und Industriemechaniker sowie Büro und Einzelhandel. Bei den Mädchen ist die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten hoch im Kurs.

Coburgs Zweite Bürgermeisterin, die Ärztin Dr. Birgit Weber (CSU), beobachtet, dass die jungen Frauen mit Freude ihren Beruf erlernen und auch in den Praxen bleiben. Als Mutter dreier Kinder weiß sie um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Es ist nicht einfach, aber es geht. Man muss ein Netzwerk haben."
Rainer Beck von der oberfränkischen Handwerkskammer wünscht sich mehr Aufklärung. Immer noch bestünde das Vorurteil, dass es nach einer Berufsausbildung nicht weitergehe, obwohl das System durchlässig sei, siehe am Beispiel von Daniel Fietzek und Oliver Hanft.