Vor 40 Jahren gab es viele Beitritte zum TSV Gestungshausen. Die Mitglieder machten sich beim Ehrungsabend Gedanken, was damals der Anlass dafür war.
Hochkarätige sportliche Begegnungen (über die das CT im Sportteil berichtet) auf dem grünen Rasen und der Ehrungsmarathon an einem lauen Sommerabend bildeten Höhepunkte beim Sommerfest des Turn- und Sportvereins (TSV) im Sonnefelder Gemeindeteil
Gestungshausen. Der Ehrungsreigen reichte von 25 bis zu 70 Mitgliedsjahren. Nahehzu 50 langjährige, verdienstvolle Mitglieder aus den im Steinachtal angrenzenden Landkreisen Coburg und Kronach standen auf der vom Vorsitzenden Norbert Engel präsentierten Liste. Davon 24 Sportlerinnen und Sportler für 40-jährige Zugehörigkeit, die eine Ehrennadel des BLSV in Silber mit Gold in Empfang nahmen.
Ansturm vor 40 Jahren
Unbeantwortet blieb die Frage des seit 2001 amtierenden Vorsitzenden Norbert Engel, welches Ereignis den Mitgliederansturm vor vier Jahrzehnten ausgelöst habe. War es eine Werbeaktion des damaligen Vorsitzenden Hilmar Jacob unter den geburtenstarken Jahrgängen? War es das neue Sportgelände am Ortsrand samt Sportheim in den 70er Jahren als Anziehungspunkt für die wachsende Sportlerfamilie? "Für mich waren es Sympathie zum TSV und das gute Gefühl der Geborgenheit im Kreise Gleichgesinnter" versuchte die ehemalige Gemeinderätin Renate Heß ihren Beitritt zu begründen.
"Als Turnverein Gestungshausen wurde unsere Gemeinschaft am Karfreitag, 28. März 1903, um drei Uhr mittags ins Leben gerufen. So steht es in der Vereinschronik", erläuterte der Vorsitzende den Festbesuchern die Historie. Seit seiner Wahl zum Vorsitzenden 2001 hätten nie weniger als 300 Aktive und Passive in den Mitgliederlisten gestanden, wobei der Abteilung Fußball von jeher besondere Bedeutung zukomme. Selbst beim Wohnungswechsel hielten Mitglieder ihrem TSV die Treue, stellte Engel nicht ohne Stolz fest.
Ein Lob auf die Beständigkeit
Die Beständigkeit unterstrich er am Beispiel des mit 92 Lenzen ältesten Vereinsmitglieds: Aline Pechtold informiere sich montags immer noch aus ihrer Tageszeitung über die aktuellen TSV-Fußball-Spielergebnisse.
Norbert Engel hatte eine Neuigkeit beim Sport- und Sommerfest zu verkünden: die Gründung einer Nachwuchsspielgemeinschaft mit dem SC Hassenberg im Kampf um das runde Leder. Dank zollte Engel den freiwilligen Helfern, die sich an allen Festtagen um die Bewirtung der Gäste aus Gestungshausen und Umgebung sorgten.
Nachdem Ehrungen letztmals 2012 erfolgt waren, summierten sich anstehende Auszeichnungen, stellte der BLSV-Kreisvorsitzende und Beauftragte für die Sportjugend, Jürgen Rückert (Untersiemau), fest. Was er nicht verstehen könne, so Rückert, sei die "falsche Bescheidenheit Engels". Dieser opfere sich seit eineinhalb Jahrzehnten ehrenamtlich an der Spitze der Gestungshäuser Vereinsgemeinschaft auf, sei aber bislang auf keiner Vorschlagsliste überregionaler Ehrungen zu finden gewesen. "Das Ehrenamt sollte auch in Gestungshausen gewürdigt werden", stellte der Kreisvorsitzende aufmunternd fest. Anerkennung zollte er allen aktiven Sportlern, Funktionsträgern, Führungskräften und Sponsoren für ihre Einsatzbereitschaft um Dorfgemeinschaft und Sportbewegung im 115. TSV-Vereinsjahr. Zusammen mit dem Vorsitzenden nahm Rückert die Übergabe von Urkunden und Ehrennadeln an die Jubilare einschließlich Ernennungen zu Ehrenmitgliedern vor.
Mitgliederehrungen
Für 25 Jahre Treue: Katrin Bauersachs, Dieter Bleitner, Tanja Dötschel, Friedel Jacob, Steffen Knauer, Frank Köhn, Kerstin Schubert, Bettina Wagner, Bernd Zarske
Für 40 Jahre Zugehörigkeit zu BLSV und TSV: Elfriede Engel, Horst Engel, Inge Engel, Norbert Engel, Waltheide Faulhaber, Helmut Hofmann, Hartmut Puff, Marga Engelhardt, Stefan Gebert, Andre Hartan, Renate Heß, Gottfried Jander, Karin Knauer, Sabine Knauer-Wachter; Manfred Kujus, Marina Lauterbach, Michael Mozzo, Siegfried Mryholod, Aline Pechtold, Sabine Reichelt-Kujus, Inge Schedelbeck, Helge Schubert, Gudrun Wurmthaler, Klaus Zimmerlein
Nach 50 Jahren wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Heinz Bär, Volkmar Puff, Heinz Wittmann, Hubert Bauer, Wolfgang Kujus, Gernot Stüpfert, Hartmut Völker
Für 60 Jahre: Manfred Habelitz, Gerhard Hartan, Erhard Keilich, Edgar Steiner, Helmut Reichelt
Für 65 Jahre: Marliese Reichelt, Oswald Bauer
Für 70 Jahre: Harry Frankenberger, Fritz Gärtner