Von wegen "Schulfrei" in Sonnefeld

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Weil die Straße von Wörlsdorfer nach Hassenberg gesperrt war, mussten Kinder aus dem Steinachtal am Mittwoch nicht zur Schule. Foto: Rainer Lutz
Weil die Straße von Wörlsdorfer nach Hassenberg gesperrt war, mussten Kinder aus dem Steinachtal am Mittwoch nicht zur Schule. Foto: Rainer Lutz

Schulfrei in Sonnefeld wegen Hochwasser - diese vermeintliche Nachricht machte am Mittwoch rasch die Runde und weckte reichlich Interesse bei überregionalen Medien. Der Haken an der Sache: Ganz so war es dann doch nicht.

Nicht etwaige Problemlösung für das Hochwasser der Steinach, sondern überregionale Pressearbeit war am Mittwoch für den Sonnefelder Bürgermeister, Michael Keilich (CSU), und den Leiter der Grund- und Mittelschule, Michael Lege, angesagt. Grund: Überregionale Medien hatten vermeldet, dass aufgrund des Hochwassers in Sonnefeld der Schulbetrieb eingestellt werden musste. Das war allerdings mitnichten der Fall.

Hof, Steinach, Hassenberg, Wörlsdorf, Schwärzdorf, Neundorf, Schneckenlohe, Beikheim, Leutendorf, Burgstall und Mitwitz - in diesen Orten gab es hochwasserbedingte Probleme mit dem Schulbusverkehr. "Zum Wohle der Schüler", beschloss deshalb Schulleiter Lege, den Schülern aus diesen Orten unterrichtsfrei zu geben. Es sei eine "präventive Maßnahme" gewesen, um zu vermeiden, dass nicht vielleicht doch irgendein Bus im Wasser liegenbleibe und es deshalb großen Ärger gebe. "Maximal 44 Schüler", bestätigte Lege, waren von dieser Entscheidung betroffen. Viele davon kamen aber trotzdem zum Unterricht, weil sie von ihren Eltern nach Sonnefeld gefahren wurden.


Vollsperrung der Mitwitzer Ortsdurchfahrt und überflutete Staatsstraße

"Es waren sogar schon Kamerateams und Übertragungswagen nach Sonnefeld unterwegs." Bürgermeister Michael Keilich (CSU) war gestern Nachmittag hörbar amüsiert, als er infranken.de vom Medieninteresse am vermeintlichen "Land unter" in Sonnefeld und Umgebung berichtete. Ursache für die gravierenden Probleme im Busverkehr seien zwei voneinander unabhängige Ereignisse gewesen: die Vollsperrung der Mitwitzer Ortsfahrt auf der ehemaligen Bundesstraße 303 sowie die überflutete Staatsstraße bei Wörlsdorf, die ihrerseits wiederum als Umleitung für die Mitwitzer Baustellenstrecke vorgesehen ist. Die Folge: lange Wege für die Schulbusse aus dem Steinachtal, die (wohl auch noch am Donnerstag) über Mogger und Unterlind nach Mitwitz zum zentrale Schulbus-Treffpunkt fahren müssen.


Notfall-Fahrplan

Für den Donnerstag müssen die Schüler aus dem Steinachtal ihre Hoffnungen auf einen weiteren schulfreien Tag ad acta legen. Michael Lege entwickelte bereits gestern einen Notfall-Fahrplan, bei dem die gewohnten Abfahrtstermine für die Schüler aus den "Problem-Ortsteilen" möglichst eingehalten werden sollen. Nur der Weg bis zur Schule könnte dann ein bisschen länger dauern, vermutet der Schulleiter: "Bis zur zweiten Stunde werden wir dann aber spätestens alle zum Unterricht beisammen haben."